So hat Damian Clara sein Nordamerika-Debüt erlebt

Dort, wo andere Menschen Urlaub machen, geht Damian Clara derzeit seiner Arbeit nach. Aber nicht als Surflehrer, sondern als Eishockey-Torhüter. Dabei ist die kalifornische Stadt San Diego an der US-amerikanischen Pazifikküste eigentlich für ihre Strände und das warme Wetter bekannt. Aber auch die San Diego Gulls aus der 1,4 Millionen Einwohnermetropole 200 Kilometer südlich von Los Angeles sind ein Begriff.

Die San Diego Gulls sind eine Eishockey-Mannschaft, die seit der Saison 2015/16 in der American Hockey League (AHL) spielt und das Farmteam des NHL-Klubs Anaheim Ducks ist. Das wiederum ist der Verein, der Damian Clara 2023 in der 2. Runde als insgesamt 60. Spieler gedraftet hat und dessen NHL-Rechte besitzt. Nachdem der Torhüter aus Reischach mit Kärpat Oulu das Pre-Play-off in der finnischen Liiga verpasst hatte, war er für einige Tage nach Hause zurückgekehrt. Vor zwei Wochen ging es für ihn mit dem Flugzeug nach Toronto und von dort weiter nach San Diego.

Clara arbeitet sich nach oben Clara ist vor einigen Tagen bei den San Diego Gulls ins Training unter dem ehemaligen Salzburger Meistertrainer Matt McIlvane und Goaliecoach Jeff Glass, der in der Saison 2019/20 kurzzeitig das Tor der Black Wings Linz gehütet hatte, ins Training eingestiegen. &bdquo;McIlvane habe ich bereits gekannt, da ich unter ihm bereits in Salzburg einige Trainings machen durfte und er im letzten Sommer auch das Prospect Camp der Anaheim Ducks geleitet hat“, erzählt Clara, der bei den Gulls einer von drei Torhütern ist, nachdem der Schwede Calle Clang seit längerer Zeit verletzt ist.

Am letzten Freitag wurde der Finne Ville Husso am Morgen nach Anaheim beordert, weil dort der US-Amerikaner John Gibson an einer Unterkörperverletzung laboriert. Clara wurde unverzüglich mitgeteilt, dass er am Abend im Auswärtsspiel bei Iowa Wild hinter dem Schweden Oscar Dansk die Nummer 2 sein würde und erstmals auf der Ersatzbank Platz nehmen dürfe.

Starke Fangquote beim Debüt Damit blieb es aber nicht. Nach 7.31 Minuten lag San Diego bereits mit 0:3 zurück. Nach der ersten Drittelpause schlug dann die große Stunde von Clara: Der Pusterer durfte für den Schweden ran. Dieser hatte mit einem Augenproblem zu kämpfen und sah nicht, wie sein Ersatz immer wieder über sich hinauswuchs. Clara wehrte 22 Schüsse ab und verhalf so seinem Team zur Aufholjagd. Kurz vor Schluss musste sich der Nationaltorhüter von Italien bei einem Schuss von Luke Toporowski das erste und einzige Mal geschlagen geben und beendete das Spiel mit einer Fangquote von 95,7 Prozent.

&bdquo;Ich bin mit meiner Leistung recht zufrieden. Schade, dass wir das Spiel trotzdem verloren haben“, sagte Clara nach seinem AHL-Debüt. Er habe sich in San Diego gut eingelebt, genieße die neue Erfahrung in vollen Zügen und sei froh für jeden Tag, den er dort verbringen darf. Der Goalie teilt sich mit dem 19-jährigen Stian Solberg in einem Aparthotel eine Kleinwohnung. Mit dem norwegischen Verteidiger hat Clara in dieser Saison bereits gemeinsam bei Färjestad in Schweden gespielt. Die Eishockey-Welt ist eben klein.

Die &bdquo;Möwen“ glauben an sich 44 Stunden nach der 2:4-Niederlage trafen die &bdquo;Möwen“ erneut auf Iowa. Dieses Mal stand Clara von Beginn an zwischen den Pfosten, während der 22-jährige Russe Wjatscheslaw Butejets kurzfristig vom ECHL-Farmteam Tulsa Oilers als Nummer eingeflogen wurde. Dieses Mal konnte der Pusterer Goalie nicht ganz an die Leistung vom ersten Spiel anknüpfen und verlor mit seinem Team mit 1:5. Südtirols größtes Eishockey-Talent wehrte zwar erneut 22 Schüsse ab, musste aber 4 Gegentore hinnehmen und beendete das Spiel mit einer Fangquote von 84,6 Prozent. Das Tor zum 5:1-Endstand fiel, als Clara bereits für einen zusätzlichen Feldspieler Platz gemacht hatte.

Die San Diego Gulls stecken derzeit mitten im Kampf um die Play-off-Teilnahme. In der Pacific Division nehmen sie fünf Spiele vor Abschluss des Grunddurchgangs den neunten Platz ein. Zu Platz sieben und dem letzten Play-off-Ticket fehlen den &bdquo;Möwen“ derzeit neun Punkte. &bdquo;Wir glauben nach wie vor fest daran, dass wir die Play-off-Qualifikation schaffen können. Es ist zwar kein leichtes Unterfangen, aber mathematisch noch möglich. Noch hat sich niemand im Team aufgegeben“, versichert der Zwei-Meter-Hüne.

Auf Clara wartet ein WM-Abenteuer Vieles deutet jedenfalls darauf hin, dass die Gulls am 20. April das letzte Saisonspiel bestreiten werden und Clara anschließend zur Nationalmannschaft von Italien stoßen wird, mit der er ab 27. April bei der WM der I. Division Gruppe A im rumänischen Sfantu Gheorghe versuchen wird, in die Weltgruppe aufzusteigen. Wo Clara in der nächsten Saison spielen wird, steht indes noch in den Sternen: &bdquo;Ich habe vor kurzem den Vertrag bei Kärpat aufgelöst. Was die kommende Saison anbelangt, habe ich noch nirgends unterschrieben.“ Auch wenn es derzeit die wildesten Gerüchte gibt.

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So hat Damian Clara sein Nordamerika-Debüt erlebt

Der Südtiroler Damian Clara hat Eishockey-Geschichte geschrieben. Der 20-Jährige aus Reischach ist der erste in Italien geborene Torhüter, der in der American Hockey League (AHL) debütiert hat.

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