Tommy Purdeller und der NHL-Traum

Eishockeyspieler in Italien sind nicht vom Glück gesegnet. Die Ressourcen sind knapp, die Trainingsmethoden veraltet und die Chancen, es vom Stiefelstaat aus irgendwann in eine große ausländische Liga zu schaffen gleich Null. Deshalb suchen jene heimischen Talente, die sich für die sportliche Karriere entscheiden, ihr Glück fast ausnahmslos im Ausland. Dort sorgen ausgereifte Konzepte und ein verflochtenes System, das von den Schulen, über die Jugendteams bis hin zu den Profivereinen reicht, dafür, dass deren Entwicklung rapide verläuft.

Purdeller entschied sich mit 14 Jahren – nachdem er bei einem Turnier mit dem Südtirolkader aufgefallen war – zum Schritt in die Eishockey-Akademie nach Salzburg. &bdquo;Ich finde es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Mir hat alles sofort getaugt: die Akademie, die Anlage ist einfach top. Ich bin froh, hierher gekommen zu sein“, schwärmt Purdeller, der hinzufügt: &bdquo;Wenn man heutzutage im Eishockey erfolgreich sein will, muss man leider aus Italien weg.“

Will hoch hinaus: Tommy Purdeller © Tommy Purdeller

In der Mozartstadt hat der Stürmer aus St. Lorenzen vier Saisonen verbracht. Die letzte Spielzeit war für den 18-Jährigen in gewisser Weise eine besondere, spielte er doch mit den Jungbullen in der Alps Hockey League erstmals im Seniorenbereich: &bdquo;Zu Beginn musste ich mich umstellen, wird doch ziemlich anders als in der Jugend gespielt“, findet Purdeller. Alles gehe viel schneller und man habe weniger Zeit, Entscheidungen zu treffen. &bdquo;Ich finde die AlpsHL ist für junge Spieler eine gute Liga, weil man relativ schnell den nächsten Schritt macht.“ Sprung nach Kanada Wenn jedoch alles nach Plan läuft, wird der Rechtsschütze in der neuen Saison wieder gegen gleichaltrige Spieler antreten. Purdeller wurde nämlich Anfang Juli beim CHL Import Draft an 15. Stelle von den Peterborough Petes gezogen. Bei diesem Draft werden nicht in Nordamerika aktive Spieler, die berechtigt sind in einer der drei großen kanadischen Juniorenligen zu spielen, zwischen den Mannschaften der Western Hockey League (WHL), der Ontario Hockey League (OHL) und der Quebec Major Hockey League (QMJHL) aufgeteilt. Durch den Draft sichern sich die Teams die Rechte an den Akteuren, die aber nicht dazu verpflichtet sind, tatsächlich für das Team aufzulaufen. &bdquo;Ich könnte auch noch eine Saison in Salzburg bleiben und die Schule beenden“, erklärt Purdeller, für den diese Alternative jedoch nicht in Frage kommt.

&bdquo;Mein Plan ist, dass ich in der neuen Saison bei Peterborough in der OHL spiele. Ich will mich mit den besten Spielern meines Alters messen. Wenn sich so eine Chance bietet, muss man sie beim Schopf packen“, betont Purdeller, der zurzeit Gespräche über seinen Vertrag führe. &bdquo;Wenn alles passt, spiele ich künftig bei den Petes.“

Doch wie muss man sich einen solchen Draft vorstellen? &bdquo;Ich habe bei der U18-Weltmeisterschaft gut gespielt. Anschließend berichtete mein Agent vom Interesse kanadischer Klubs und fragte mich, ob ich ebenfalls interessiert sei. So begannen die Gespräche mit den Vereinen, den Trainern und Sportlichen Leitern. Ich wusste schon einige Tage vor dem Draft in welche Richtung es gehen wird“, erklärt der Südtiroler. „Das Ziel ist natürlich die NHL.“ Tommy Purdeller In der OHL, der womöglich besten Juniorenliga der Welt, will Purdeller nicht nur ein Mitläufer sein: &bdquo;Ich will eine Rolle spielen, das Spiel an mich reißen und mich Jahr für Jahr nach oben kämpfen. Das Ziel ist natürlich die NHL“, sagt der Purdeller, der sein &bdquo;Bestes geben wird und nicht zu weit nach vorne blicken will, sondern sich auf das hier und jetzt konzentrieren möchte“. Und das ist die OHL. Rückkehr zum HCP? Obwohl es in naher Zukunft wohl nicht dazu kommen wird, kann sich Purdeller eine Rückkehr zum HC Pustertal durchaus vorstellen. &bdquo;Ich verfolge die Ergebnisse der Wölfe, das interessiert mich immer noch. Daheim, vor der eigenen Familie und den Fans, will ich schon noch einmal spielen. Das wäre eine coole Sache“, sagt Purdeller abschließend.

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Das Eishockeyspielen ist seine Passion, die NHL sein großer Traum. Ein Traum, dem er kürzlich einen kleinen Schritt näher gekommen ist. Über Tommy Purdeller und dessen rasanten Aufstieg.

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