Tommy Purdellers Zukunft: „Alles ist noch offen“

Vor knapp zwei Jahren entschied sich Tommy Purdeller zu einem mutigen Schritt: Der damals in der Salzburger Eishockey-Akademie spielende Stürmer wechselte nach Nordamerika, um für die Peterborough Petes in der womöglich besten Jugendliga der Welt aufzulaufen. Gleich in seiner ersten Saison kürte sich der Südtiroler zum Meister. Heuer erlebte der 19-Jährige die Kehrseite der Medaille, landeten die Petes doch auf dem vorletzten Platz ihrer Conference.

&bdquo;Das war natürlich sehr cool, dass es im ersten Jahr prompt einen Titel gab. Heuer haben wir bei der Trade-Deadline einige ältere Spieler verloren, weil die Organisation einen Neuanfang eingeleitet hat. Wir hatten somit viele junge Akteure in unseren Reihen, die sich erst an das Niveau anpassen mussten“, erklärt Purdeller. &bdquo;Es war nicht leicht, aber für mich persönlich ein Glücksfall. Ich wurde Assistenzkapitän, habe immer in den ersten zwei Linien spielen dürfen, mein Potential zeigen und mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen können.“ Tatsächlich war Purdeller mit 47 Punkten (13 Tore) in 63 Partien der gefährlichste Spieler der Petes. &bdquo;Ich bin ein ehrgeiziger Typ und will mich immer weiter verbessern. Mit der Saison bin ich recht zufrieden, aber ich weiß, dass noch mehr in mir steckt“, zeigt der Pusterer seine Mentalität.

Europa oder Nordamerika? Wie es nun für den Südtiroler weitergeht, ist völlig offen. Er könnte auch noch in der nächsten Saison als sogenannter &bdquo;Overage Spieler“ in der OHL auflaufen. Allerdings kann jede Mannschaft nur zwei davon einsetzen, weswegen die Plätze knapp sind. &bdquo;Normalerweise sind Overage-Spieler in der NHL gedraftet und fast nie Ausländer. Peterborough war mit mir aber richtig zufrieden, deshalb steht noch nichts fest. Wenngleich Nordamerika meine erste Option ist, schließe ich auch eine Rückkehr nach Europa nicht aus. Ich muss noch mit meinen Agenten sprechen. Bis jetzt habe ich keinen Plan“, betont Purdeller. Die nächsten Wochen werden diesbezüglich Klarheit schaffen.

Tommy Purdeller hat eine beeindruckende Saison gespielt. © Privat

Zurückblickend sagt der 19-Jährige, dass der Schritt über dem großen Teich der richtige war. &bdquo;Ich konnte auf einem Level spielen, das in meinem Alter das beste ist. Es war eine sehr schöne Erfahrung. Ich habe in diesen zwei Jahren viel Spaß gehabt und viel gelernt.“

Eishockeyverrückte Stadt Wie Peterborough den Eishockeysport lebt, sei unglaublich. &bdquo;Alt und Jung stehen hinter der Mannschaft“, meint Purdeller, der auch auf dem Eis wichtige Lektionen lernte. &bdquo;Hier geht alles schneller. Man muss nicht zuletzt aufgrund der kleineren Eisfläche schneller reagieren, schneller Entscheidungen treffen und immer bereit sein.“ Das sei der größte Unterschied zum europäischen Eishockey.

In der letzten Woche ist er aus Kanada in seine Heimat zurückgekehrt. Der Grund: Er wurde für die WM-Vorbereitung nominiert, die am 7. April startet. &bdquo;Ich will mir einen Platz im Team erkämpfen. Es wäre schon etwas Besonderes, in Bozen vor den eigenen Fans zu spielen“, erklärt Purdeller. Dort würde er womöglich auf alte Weggefährten wie Damian Clara, aber auch auf Spieler seines Heimatvereins, dem HC Pustertal, treffen. &bdquo;Ich habe die Wölfe während der Saison verfolgt. Schließlich ist es mein Heimatklub. Diesen trägt man immer im Herzen. In den Playoffs habe ich mir richtig viele Spiele angesehen. Ich glaube, es war eine gute Saison“, schließt Purdeller ab.

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