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Fabian Gschliesser und Tommy Purdeller sammelten eine besondere Erfahrung.

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Fabian Gschliesser und Tommy Purdeller sammelten eine besondere Erfahrung.

Kufen statt Cocktails: Zwei Südtiroler im Sommer-Einsatz

Ein gemütlicher Nachmittag am See, ein Wandertag in den Bergen, ein Grillfest unter Freunden. Es sind Sommer-Aktivitäten, die eines vermuten lassen: Die Eishockey-Saison ist noch weit entfernt. Dabei gleiten Südtiroler Kufen-Cracks im Rahmen eines revolutionären Konzepts schon jetzt übers Eis.

Von:
Leo Holzknecht

Mit dem Aufstieg von Italiens Nationalmannschaft in die Top-Division endete hierzulande die Eishockey-Saison. Los geht’s wieder am 29. August, wenn für den HC Bozen in der Champions Hockey League (CHL) das erste Pflichtspiel auf dem Programm steht. Mitte September fällt dann der Startschuss in den heimischen Meisterschaften. Fabian Gschliesser und Tommy Purdeller, die beim HC Pustertal unter Vertrag stehen, wird aber auch in der Zwischenzeit nicht langweilig. Sie sind die einzigen zwei Südtiroler, die in der Sunshine Hockey League mitspielen.


Die Gründer der „ersten Sommerliga in Europa“ sind Mark Kompain und Neal Unterluggauer, zwei frühere AlpsHL-Spieler, die sich nun der Weiterentwicklung ihres geliebten Sports verschrieben haben. Acht Teams mit hochkarätigen Spielern (darunter NHL-Profi Marco Kasper oder die Salzburg-Stars Peter Schneider und Benjamin Nissner) nehmen am Wettbewerb teil.

Auch Tommy Purdeller ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen. © Emma Schenk / HC Pustertal

Auch Tommy Purdeller ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen. © Emma Schenk / HC Pustertal


Die Regeln sind gewissermaßen der Jahreszeit angepasst. Es werden zwei Drittel zu je 20 Minuten gespielt, pro Team stehen vier Akteure auf dem Eis, Bodychecks sind nicht erlaubt und bei einem Unterzahl-Tor wird die Strafe gegen das eigene Team gelöscht. Darüber hinaus gibt es pro Drittel eine sogenannte „heiße Minute“, in der Tore doppelt zählen. Gschliesser, der mit Purdeller für die Liwo Druck Lightning aufläuft, war am letzten Freitag erstmals in Ferlach und hat SportNews seine Eindrücke geschildert.


Sie haben in der letzten Woche ihr erstes Spiel bestritten, wie war es?

„Ich hätte nie gedacht, dass es so bärig sein kann. Obwohl es ja keine echte Liga ist, ist alles hoch professionell. Die Schiedsrichter sind jene aus der ICE Hockey League, ein Physiotherapeut steht den Spielern zur Verfügung, in der Halle in Ferlach sind viele Fans. Generell sind alle Menschen in und um die Eishalle sehr kompetent und hilfsbereit.“


Wie wurden die Spieler zu diesem Event eingeladen?

„Bei mir hat es sich durch meinen Agenten Gerhard Unterluggauer, den Vater von Neal, ergeben. Wir verdienen nichts und müssen die Anreise selbst bezahlen. Die Liga wird dadurch finanziert, dass jedes Team seinen eigenen Sponsor hat, der auf dem Trikot zu sehen ist. Bei den Vereinen mussten wir um keine Freigabe bitten, weil unsere Verträge erst ab August laufen. Es gibt ja keinen Körperkontakt, aber man will schon gewinnen – auch, wenn der Spaßfaktor Vorrang hat.“

Fabian Gschliesser berichtet über seine Erfahrungen. © Markus Ranalter

Fabian Gschliesser berichtet über seine Erfahrungen. © Markus Ranalter



Welche Eindrücke haben Sie von Ihrem ersten Einsatz auf dem Eis gewonnen?

„Ich stand zum ersten Mal seit dem Ende der Playoffs wieder auf dem Eis. Für Tommy war es der erste Einsatz seit der WM. Dafür ist es überraschend gut verlaufen, zumal das erste Training immer ein bisschen schwierig ist und wir nur zwei Reihen hatten. Die Regeln sind sehr cool. Wenn etwa die 'hot minute' beginnt, wird laut Musik gespielt. Da gibt jeder Spieler auf dem Eis noch ein bisschen mehr Gas und will unbedingt ein Tor schießen.“


Werden Sie im Sommer einmal rausfahren?

„Das ist eine gute Frage. Die Anreise von dreieinhalb bis vier Stunden nach Ferlach ist schon sehr lang. Insgesamt wär es aber cool. Es ist ja die erste Ausgabe, doch ich kann mir gut vorstellen, dass es die Sunshine Hockey League auch in den nächsten Jahren geben wird.“

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