Overtime | Die Launen der Bomber

Der Aufsteiger Anthony DeLuca (HC Gröden) Im Sommer lautet eine wichtige Frage bei jedem Verein: Welchen Spielertypen wollen wir in unseren Reihen haben? Einen mannschaftsdienlichen Profi, der sich in die Schüsse wirft, viele Minuten in Unterzahl abspult und Forechecking betriebt? Oder lieber einen Exzentriker, der – überspitzt ausgedrückt – das Wort Backchecking nur vom Hörensagen kennt, dafür aber Spiele im Alleingang entscheiden kann? Anthony DeLuca ist ein Spieler, der der zweiten Kategorie angehört. Wenn er einen schlechten Tag erwischt, wirkt sein Auftreten lustlos, ja fast schon arrogant. Wenn er jedoch mit dem richtigen Fuß aufsteht – und das war bisher häufig der Fall – ist er von den gegnerischen Reihen kaum aufzuhalten. Neben der großen Stabilität auf den Schlittschuhen ist dessen Schuss seine größte Waffe. Diese setzt er so oft wie nur möglich ein. Auch wenn der Pass die sinnvollere Alternative wäre, wählt DeLuca zumeist den Abschluss. Dass er in einem einzigen Spiel zehn Mal aufs gegnerische Tor abfeuert, ist keine Rarität. Und bisher geht diese Taktik voll auf: In 21 Spielen sind dem Kanadier sage und schreibe 23 Treffer gelungen – Spitzenwert in der AlpsHL. Alleine in den letzten drei Partien traf er acht Mal ins Schwarze. Ob Genie oder Wahnsinn: DeLuca ist eine Bereicherung für den HCG – und die Liga. Der Absteiger Alex Petan (HC Pustertal) Ein ähnlicher Spielertyp ist Alex Petan. Nicht allzu groß, quirlig, mit einem guten Torinstinkt ausgestattet und von der Tagesform abhängig. Der Start beim HC Pustertal verlief für den Rechtsschützen mit zwölf Punkten in ebenso vielen Partien noch vielversprechend. Seither sind dem 31-Jährigen aber nur noch fünf Zähler gelungen. Die Gründe für diesen drastischen Leistungseinbruch sind vielseitig. Die größte Ursache liegt jedoch in der Linienzusammenstellung versteckt. Harmonierte Petan zu Saisonbeginn mit Rick Schofield und Dante Hannoun noch perfekt, so stürmte er zuletzt an der Seite von Zach Sill und Raphael Andergassen, die nicht gerade für ihre Offensivqualitäten bekannt sind. Doch nicht nur die fehlende Torgefahr gibt Grund zur Sorge: Petan weist mit einer +-Statistik von -12 den mit Abstand schlechtesten Wert aller HCP-Cracks auf. Die Formkurve zeigt beim Stürmer also steil nach unten. Fest steht jedoch auch, dass ein Mann seiner Klasse, seines Talentes den Schalter schnell wieder umlegen kann. Für alle Wölfe-Fans wäre das eine hervorragende Nachricht, denn ein Alex Petan in Bestform ist und bleibt ein Unterschiedsspieler.

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Overtime | Die Launen der Bomber

Die SportNews-Overtime hat auch dieser Woche die Auf- und Absteiger der letzten Eishockey-Woche im Schlepptau. Heute: Zwei Stürmer, die für ihre Mannschaften Segen und Fluch zugleich sind.

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