Overtime | Von Ernstmachern und Unsichtbaren

Die Aufsteiger Rittner Buam Im letzten Amtsjahr des alten Vorstandes um Präsident Thomas Rottensteiner ließen es die Rittner Buam etwas ruhiger angehen. Sie schieden in den Playoffs gegen den EHC Lustenau früh aus – ohne sich aber den Kopf darüber zu zerbrechen. Warum auch? Sie wussten genau, dass sie in der nächsten Saison, also jene, die wenige Wochen alt ist, wieder ganz vorne mitmischen würden. Und so kam es auch. Die im Vergleich zum Vorjahr deutlich verstärkte Mannschaft von Santeri Heiskanen hat – abgesehen von einem Ausrutscher gegen den HC Gherdëina – alle Spiele gewonnen und ist nur nicht Tabellenführer, weil Jesenice und Asiago mehr Partien bestritten haben. Verantwortlich für diesen fantastischen Saisonstart ist eine Qualität, die in der AlpsHL ein rares Gut ist: Die Buam können auf einen extrem ausgeglichenen Kader zurückgreifen, der durch seine Geschlossenheit besticht und nicht etwa durch die Klasse der Einzelspieler. Dass schon neun Akteure zehn Punkte oder mehr gesammelt haben, ist ein klarer Beleg dafür. Wenngleich Alex Frei & Co. noch nicht auf die Top-Teams der Liga getroffen sind, kann schon jetzt festgehalten werden: Wer in dieser Saison den AlpsHL-Titel abräumen will, muss zuerst an die Buam vorbei. Der Absteiger Brad Morrison (HC Pustertal) Als andere Teams ihren Kader schon längst komplettiert hatten, sehnten die Fans des HC Pustertal die Verpflichtung des letzten, vermeintlich stärksten Imports herbei. Lange mussten sie sich gedulden, am 9. September war es aber soweit. Brad Morrison hieß der Neue. Genau wie die Anhänger nahm auch wir Chronisten den 24-Jährigen unter die Lupe, durchforsteten Scoutingberichte, analysierten Statistiken, um zum Schluss zu kommen: Da ist den Wölfen ein echter Coup gelungen! Wenige Wochen nach dieser Erkenntnis hat sich das Blatt zum Leidwesen aller HCP-Anhänger aber dramatisch gewendet. Nur drei Mal wurde der Kanadier eingesetzt. Und das nicht etwa als Dreh- und Angelpunkt in der ersten Sturmreihe, sondern mehrheitlich als Lückenstopfer in den Bottom 6. Von den ihm zugeschriebenen Qualitäten, wie etwa die Puckkontrolle und die Schnelligkeit? Nichts zu sehen. Auf Scorerpunkte wartete man in der Intercable-Arena auch vergebens. Trotz dieses Horrorstarts, der Verletzung, die ihn zurzeit vom Eis fernhält, und der Kür zum Absteiger der Woche finden wir, dass noch etwas Geduld angebracht ist. Dafür sind Morrisons Referenzen einfach zu gut.

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Dienstag ist – samt seinen Auf- und Absteigern – Overtime-Tag. Heute auf dem Sportnews-Menü: Ein Team, das ernst macht und ein Spieler, der vom Heilsbringer zum Sorgenkind mutiert ist.

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