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Mätzchen zwischen Domenic Alberga und Florian Wieser beim ersten Bully. © Vanna Antonello

Skandalspiel von Neumarkt: „Hat beim ersten Bully begonnen“

207 Strafminuten sprachen die Schiedsrichter im Testspiel zwischen dem HCB Südtirol Alperia und den Unterland Cavaliers aus. Aus einer freundschaftlichen Begegnung zweier kooperierenden Mannschaften wurde am Dienstagabend eine Partie, die am Ende der 60 Minuten keinen Gewinner hervorbrachte.

Wer am Dienstag in der Würth-Arena dem Match zwischen den Füchsen und den Cavaliers beiwohnte, sah kein Eishockey-Fest, in dem schöne Tore und herrliche Kombinationen die Höhepunkte darstellten. Vielmehr ähnelte das Freundschaftsspiel einem Boxkampf. Sechs Matchstrafen und ein verletzter Spieler lautete die Bilanz am Ende der turbulenten 60 Minuten. Blake Parlett (Schiedsrichter-Rempler), Mike Halmo (verließ die Strafbank), Lucas Lessio (Fighting), Dylan Di Perna, Scott Valentine (beide wegen eines Checks von hinten) und Alexander Sullmann (Fighting) mussten vorzeitig unter die Dusche.


Wie ein Testspiel dermaßen eskalieren kann, ist auch den direkt Beteiligten schleierhaft. „Das ist eine gute Frage“, sagt HCB-Kapitän Daniel Frank gegenüber SportNews. „Es hat bereits beim ersten Bully begonnen, als Florian Wieser und Domenic Alberga erste Nettigkeiten austeilten.“ Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, sei der Stockschlag gewesen, der Kris Pietroniro an der Hand verletzte. „Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen darauf Acht geben, sich nicht zu verletzen“, betont Frank, der auch das Gespräch mit Unterland-Kapitän Tobias Brighenti suchte. „Ich pflege zu Tobias ein gutes Verhältnis und habe zwei Mal mit ihm geredet“, so Frank.

Cavaliers verteidigen sich

Frank findet nicht, dass es ein Risiko sei, gegen auf dem Papier schwächere Gegner Freundschaftsspiele zu bestreiten. „Es ist verständlich, dass jeder hochmotiviert ins Spiel geht. Ich wäre auch angestachelt, wenn ich gegen den HCB spielen könnte. Doch alles hat eine Grenze. Es ist etwas anderes, wenn man die Motivation dafür nutzt, um Tore zu schießen oder um den Gegner zu stänkern“, erklärt der Stürmer. In den bisherigen Duellen mit den AlpsHL-Vereinen habe es nie Probleme gegeben.

Es ging heiß her. © Vanna Antonello


Im Unterland ist die Sichtweise verschieden: „Es war ein umkämpftes Spiel, aber es ist schade, dass es sich so entwickelt hat“, meint Brighenti. „Es wurden versteckte Fouls begangen anstatt sich mit einer gesunden Härte zu begegnen. Der Check von Di Perna und Valentine auf Aleksi Käyrä zehn Sekunden vor Schluss war total übertrieben und hätte sehr schlimm enden können.“

Ein anderer Spieler der Cavs findet, „dass Bozen wahrscheinlich dachte, dass es gegen uns leichter gewinnen würde. Bei uns wollen sich alle beweisen, sich einen Stammplatz erkämpfen. Obwohl es ein Testspiel war, haben wir versucht, hart zu spielen – so wie in der AlpsHL.“ Auch wenn der Gegner einen großen Namen hatte, hätten die Cavaliers zeigen wollen, dass sie 100 Prozent geben und nicht zu viel Respekt haben. „Unglücklicherweise hat sich dann Pietroniro verletzt, zudem hat Brad McClure einen Schläger ins Gesicht bekommen. Ab diesem Zeitpunkt haben sie die Nerven verloren“, betont er. Das viele Eislaufen und aggressiv zu spielen, sei die einzige Möglichkeit gewesen, das Spiel als klarer Underdog zu gewinnen.

Übrigens: Das Spiel endete mit 6:3 zugunsten der Foxes. Das Ergebnis rückte angesichts der Geschehnisse aber in den Hintergrund.

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