Vor dem Halbfinal-Kracher: Die Verantwortlichen im Gespräch

Der HC Pustertal und die Rittner Buam treffen in der &bdquo;Best-of-3“-Serie aufeinander. Im nachfolgenden Doppel-Interview blicken die beiden sportlichen Leiter auf die am Dienstag um 20 Uhr in Bruneck beginnende Halbfinalserie.

s+: Was denken Sie über die Halbfinalserie zwischen Pustertal und Ritten?

Patrick Bona: &bdquo;Ich erwarte mir eine enge Serie. Wir sind auf dem Papier vielleicht stärker einzuschätzen als der Gegner. Schließlich haben wir 4 und Ritten nur 2 Ausländer zur Verfügung. Trotzdem gibt es für mich keinen Favoriten. Die Buam waren gegen den HCP in Vergangenheit schon immer bis in die Haarspitzen motiviert und haben zuletzt stark aufsteigende Form erkennen lassen.“

Adolf Insam: &bdquo;Wenn man den heurigen Saisonverlauf hernimmt, dann ist der HC Pustertal ganz klar zu favorisieren, wenngleich wir 2 der bisherigen 4 Direktduelle in diesem Winter gewonnen haben. Die Pusterer haben eine Mannschaft auf die Beine gestellt, die Titel holen soll. Wir haben dagegen im Sommer die Entscheidung getroffen, vermehrt auf junge Spieler zu setzen. “

s+: In den 4 bisherigen Saisonduellen zwischen &bdquo;Wölfen“ und Buam gab es stets Heimsiege. Wird der Heimvorteil am Ende der entscheidende Faktor sein?

Bona: &bdquo;Das, was bisher war, zählt nicht mehr. Die Serie startet bei Null. Das 3. und entscheidende Spiel zu Hause austragen zu können, ist ein kleiner Vorteil. Leider dürfen keine Zuschauer ins Stadion. Die Fans haben uns in Vergangenheit immer nach vorne gepeitscht und werden uns heuer bestimmt fehlen. Zu Hause zu beginnen, kann aber auch ein Nachteil sein. In einer &bdquo;Best-of-3“-Serie ist Spiel 1 von großer Bedeutung und bereits richtungsweisend. Der Druck liegt am Dienstag eindeutig bei uns: Wir dürfen uns keinen Ausrutscher leisten.“

Patrick Bona, sportlicher Leiter des HC Pustertal © IWAN FOPPA

Insam: &bdquo;Meiner Meinung nach spielt der Heimvorteil in dieser Saison aufgrund der corona-bedingten Gegebenheiten eine untergeordnete Rolle. Normalerweise würde uns am Dienstag in Bruneck ein Hexenkessel erwarten. Nichtsdestotrotz: Im eigenen Stadion fühlt sich jeder Spieler besser. Deshalb ist der HCP im Vorteil.“

s+: Was wird für den Einzug ins Finale entscheidend sein?

Bona: &bdquo;Es sind die üblichen Dinge, auf die es in einer Play-off-Serie ankommt. In der Regel sind es Kleinigkeiten. Wichtig wird in jedem Fall die Disziplin sein verbunden mit den Special teams. Auch die taktischen Feinheiten könnten am Ende ausschlaggebend sein. Nicht zu vergessen ist die Torhüterleistung.“

Insam: &bdquo;In erster Linie hängt das von der Aufstellung ab. Uns werden in Spiel 1 mit Sicherheit Philipp Pechlaner und Kevin Fink fehlen. Zudem steht hinter dem Einsatz von MacGregor Sharp ein dickes Fragezeichen. Er wird erst kurzfristig entscheiden, ob er in Bruneck spielt oder nicht. Wichtig sind die Disziplin, die Taktik und der Torhüter. Wir müssen intelligent spielen, Strafen vermeiden und der Torhüter muss uns helfen. Wir haben uns zuletzt enorm gesteigert und haben als Außenseiter nichts zu verlieren.“

s+: Wen oder was fürchten Sie beim Gegner am meisten?

Bona: &bdquo;Ritten ist eine junge Mannschaft, die sehr kompakt steht und über einige sehr gefährliche Einzelspieler verfügt. Wir müssen von der Strafbank fernbleiben, da die Buam ein starkes Powerplay aufziehen. Wir werden den Gegner auf keinem Fall unterschätzen und mit Respekt in die Serie gehen. Unser Ziel ist der Final-Einzug.“

Insam: &bdquo;Der HC Pustertal ist eine sehr komplette Mannschaft, die über 4 ausgeglichene Linien verfügt. Zudem stehen viele erfahrene und starke Spieler mit Skorerqualitäten im Kader. Deshalb liegt der Druck bei den &bdquo;Wölfen“. Wir sind aber bereit und voll motiviert.“

s+: Die Generalprobe ist am Samstag danebengegangen: Pustertal verlor gegen Kitzbühel mit 2:3 n.P, Ritten gegen Jesenice mit 2:3. Könnten diese Niederlagen in den kommenden Halbfinalspielen eine Rolle spielen?

Bona: &bdquo;Ich denke, dass diese Niederlage genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen ist. Nach 11 Heimsiegen in dieser Saison war es unsere erste Niederlage im Rienzstadion. Ich hoffe, dass jeder am Dienstag mit der richtigen Einstellung aufs Eis geht und seinen Job macht. Wenn man die Kleinigkeiten nicht gut macht, dann kann man gegen jeden Gegner verlieren.“

Insam: &bdquo;Ich glaube nicht, dass die verpatzte Generalprobe eine Rolle spielen wird. Wir haben gegen Jesenice ziemlich unglücklich verloren und sind mit einem guten Gefühl aus diesem Spiel herausgegangen. Die Pusterer waren am Samstag mit den Gedanken wohl schon beim Halbfinale und haben die letzte Konsequenz vermissen lassen.“

s+: Wie sehen Sie die Ausgangslage in der 2. Halbfinalserie zwischen Asiago und Cortina?

Bona: &bdquo;Ich erwarte mir auch dort eine offene Serie. Cortina ist ein sehr unangenehmer Gegner, der das Konterspiel ausgezeichnet beherrscht. Trotzdem glaube ich, dass Asiago zu favorisieren ist.“

Insam: &bdquo;Von der Qualität her ist Asiago im Vorteil. Der Titelverteidiger ist tiefer besetzt als Cortina. Der Altmeister hat die ausländischen Kräfte im Paradeblock gebündelt, weshalb die restlichen Linien ziemlich abfallen. Seit der Rückkehr von Torhüter Marco De Filippo Roia zeigte die Formkurve bei Cortina nach oben.“

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