1:0 gegen Portogruaro: „Späte“ Siege schmecken dem FC Südtirol

Von Hannes Kröss

Der FC Südtirol empfing am Montagabend im heimischen Drusus Stadion im TV-Spiel des 16. Spieltag in der 1. Division Lega Pro Portogruaro. Der Klub aus dem Veneto ist arg krisengebeutelt. Nicht nur, dass Portogruaro in den letzten sieben Spielen keinen einzigen Sieg einfahren konnte. Den Verein aus dem Veneto plagen auch finanzielle Sorgen. Am Montag, also wenige Stunden vor dem Spiel gegen den Tabellenvierten, unterzeichneten Spieler, Trainer und Betreuer eine Abmachung, dass sie auf die Gehälter der Monate September und Oktober freiwillig verzichten.

Nicht unbedingt ideale Voraussetzungen um gegen den FCS zu spielen, dervor eigenem Publikum eine Macht ist. Heuer haben die Weiß-Roten in ihrem &bdquo;Bunker“ sechs Partien ausgetragen: fünf davon endeten mit einem Sieg, nur einmal mussten die Zähler geteilt werden.

Aggressiver Spielbeginn der Hausherren

Und der FCS begann auch sehr aggressiv. Bereits in der ersten Minute gab es den ersten Aufreger. Iacoponi schickte Maritato mit einem weiten Einwurf auf die Reise. Dieser wiederum flankte den Ball in die Mitte, Furlan köpfelte das Leder Richtung Tor, wo Patacchiola den Ball mit dem Arm stoppte. Der Schiedsrichter pfiff – und entschied auf Abseits.

Nur 60 Sekunden später trat Vizekapitän Campo einen Eckball, den Thiam knapp über das Gehäuse der Gäste köpfelte. Danach verflachte das Spiel ein wenig, was auch auf den hart zu spielenden Rasen zurückzuführen war. Im Drusus-Stadion wurde in den vergangenen Tagen der Schnee geräumt, doch der Boden war pickelhart gefroren.

Portogruaro wird besser

In der 21. Minute wurde Portogruaro gefährlich. Corazza versuchte es mit einem Volleyschuss, doch er traf den Ball sehr schlecht. Vier Minuten später entschärfte Tozzo einen Linksschuss von Maritato. Nach etwas mehr als einer halben Stunde die bisher gefährlichste Aktion des Spiels. Nach einem Freistoß bekam der FCS den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Moracci zog aus gut 25 Metern ab, doch der Ball ging knapp am Tor vorbei. Marcone war aber bereits unterwegs in die Torecke und hätte den Ball wohl halten können.

Fünf Minuten später probierte es Furlan mit einem Weitschuss, der jedoch auch weit über das Tor des Klubs aus dem Veneto ging. Zwei Minuten vor Ende des ersten Spielabschnitts hatte Uliano die FCS-Führung auf dem Fuß. Die Nummer &bdquo;10“ der Weiß-Roten sah, dass Tozzo weit vor dem Tor stand und zog aus gut und gerne 30 Metern ab. Der Ball sprang im Strafraum noch einmal gefährlich auf, doch Portogruaros Goalie konnte das Leder mit größter Mühe zur Ecke abwehren.

Auch die letzte Aktion der ersten Halbzeit gehörte den Hausherren. Bertoni passte den Ball in die Gasse, doch Maritato und Thiam behinderten sich gegenseitig und so kullerte er ins Toraus (45.).

Marcone verhindert den Rückstand

Im zweiten Spielabschnitt schickten die beiden Trainer die Teams zunächst unverändert auf das Spielfeld. Nach nicht einmal drei Minuten versuchte es Furlan, ein Ex-Portogruaro-Spieler, mit einem Weitschuss. Doch der Ball versprang ein wenig und so verzog er das Leder rechts am Tor seines ehemaligen Klubs vorbei. 120 Sekunden später nahm Campo das Leder auf der Seite an, zog in die Mitte, doch mit dem schwachen rechten Fuß schoss er aus zentraler Position rechts am Tor vorbei.

In der 65. Minute zeichnete sich Marcone aus und vereitelte eine Großchance für die Gäste. Dalla Rocca zog aus zentraler Position von der Strafraumgrenze volley mit rechts ab, doch die Nummer eins des FCS wehrte mit dem Fuß ab. Das hätte die Gäste-Führung sein können.

Drei Minuten später ein wenig Hektik. Nach einem Foul von Bertoni wollte der Unparteiische den FCS-Akteur mit gelb-rot vom Platz stellen. Der Linienrichter machte den Schiedsrichter aber auf seinen Fehler aufmerksam. Der Unparteiische entschuldigte sich und Bertoni konnte bis zu seiner Auswechslung weitermachen.

Campo geht im Strafraum zu Boden

Danach lag der Schiedsrichter noch einmal daneben. Thiam passte den Ball zu Campo, der im Strafraum gelegt wurde. Doch der Elfmeterpfiff blieb aus (72.).

Ab diesem Zeitpunkt drückten die Hausherren auf den Siegestreffer. In der 80. Miunute flankte Campo den Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Bocalon ihn gefährlich Richtung Portogruaro-Gehäuse köpfelte, doch Tozzo konnte den wuchtigen Kopfball zur Ecke abwehren.

Bocalon kommt... und trifft

Wenig später durften die Spieler des FCS und die Zuschauer im Drusus Stadion jubeln. Campo flankte den Ball von links in den Strafraum, wo er an zwei Spielern der Gäste vorbei den Weg zu Bocalon fand. Der stoppte das Leder, ließ Tozzo und einen Bassoli aussteigen und schob zum 1:0 ein (88.). Für den 23-Jährigen aus Mestre der perfekte Einstand beim Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause.

Der FCS hat in den vergangenen fünf Partien 13 Zähler geholt und liegt nun mit 28 Punkten auf Platz drei in der Tabelle, nur einen Punkt hinter Carpi und Lecce. Portogruaro hat die letzten vier Begegnungen verloren und bleibt auf dem fünftletzten Tabellenplatz.

Stefano Vecchi: &bdquo;Habe derzeit ein goldenes Händchen“ &bdquo;Der Platz war heute gefroren und hat keinem Team ermöglicht guten Fußball zu spielen.Wir haben die beste Chance des Spiels eiskaltgenutzt. Bei uns läuft es derzeit einfach zusammen. Das Team ist sehr stark und momentan habe ich ein gutes Händchen.Jeder Wechsel greift. Gegen Lecce hat Pasi getroffen, dieses Mal war es Bocalon. Er kommt von einer langen Verletzungspause, deshalb bin ich sehr froh für ihn“, sagte FCS-Coach Stefano Vecchi im Interview mit den Experten von Rai Sport.

Auf die Frage, ob man nun ganz vorne mitspielen könne, meinte der Trainer, dass seine Mannschaft dazu besser spielen müsse. &bdquo;Wir denkenjetzt nur von Spiel zu Spiel, dann kann es noch sehr weit nach vorne gehen“, schloss Vecchi ab.

FC Südtirol- Portogruaro 1:0 (0:0)

FC Südtirol: Marcone, Iacoponi, Bassoli, Furlan, Cappelletti, Kiem, Campo, Bertoni (ab 71. Branca), Maritato (ab 63. Bocalon), Uliano, Thiam (ab 82. Pasi) Trainer: Stefano Vecchi

Portogruaro: Tozzo, Chesi (ab 74. Zampano), Pondaco, Sampietro, Moracci, Patacchiola, Salzano, Martinelli, Della Rocca, Cunico, Corazza (ab 85. Rolandone) Trainer: Armando Madonna

Tore: 1:0 Bocalon (88.)

Schiedsrichter: Giuseppa Cifelli (Campobasso)

Ergebnisse Lega Pro 1. Division (Gruppe A), 16. Spieltag: FC Südtirol - Portogruaro 1:0 1:0 Boccalon (88.) Albinoleffe - Como 3:1 1:0 Pesenti (50.), 2:0 Pesenti (66.), 3:0 Pontiggia (74.), 3:1 Donnarumma (76.) Carpi - Lecce 1:0 1:0 Arma (78., Elfmeter) Cremonese - San Marino 1:1 0:1 Defendi (59.), 1:1 Filippini (75., Elfmeter) Feralpisalò - Treviso 3:0 1:0 Miracoli (26.), 2:0 Castagnetti (46.), 3:0 Tarana (40., Elfmeter) Lumezzane - Tritium verschoben Reggiana - Trapani 1:3 1:0 Rossi (37., Elfmeter), 1:1 Abate (67.), 1:2 Gambino (69.), 1:3 Docente (94.) V. Entella - Cuneo 0:1 0:1 Martini (28., Elfmeter) Ruhetag: Pavia

Die Tabelle der Lega Pro, 1. Division nach dem 16. Spieltag

1. Carpi 29 Punkte 2. Lecce 29 3. FC Südtirol 28 5. Trapani 25 4. V. Entella 23 (+1 Spiel) 6. Pavia 22 7. Cremonese 19* 8. Lumezzane 19 (-1 Spiel) 9. Cuneo 19 10. San Marino 18 (-1 Spiel) 11. Feralpisalò 18 (-1 Spiel) 12. Como 16* 13. Portogruaro 16 14. Reggiana 15 15. Albinoleffe 13** 16. Tritium 8 (-1 Spiel) 17. Treviso 3*

* -1 Strafpunkt *** - 10 Strafpunkte

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1:0 gegen Portogruaro: „Späte“ Siege schmecken dem FC Südtirol

Am vergangenen Sonntag sorgte Pasi mit einem Traumtor in der 85. Minute für einen 1:0-Auswärtserfolg bei Spitzenreiter Lecce. Acht Tage später, im TV-Spiel gegen Portogruaro, machte Bocalon in der 88. Minute alles klar.

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