Bei Erfolg gekündigt – der Fall des Trainers Simone Seppi

Seit fünf Jahren ist Simone Seppi Fußballtrainer in Südtirol. In dieser Zeit arbeitete der 34-jährige Meraner bei exakt drei Vereinen und schaffte mit diesen drei Klubs exakt drei Aufstiege, ohne einmal abgestiegen zu sein. Seppis Karriere als Übungsleiter begann in Algund. Mit den Burggräflern stieg der damalige Neotrainer von der dritten in die zweite Amateurliga auf. &bdquo;Für mich die bis heute schönste Zeit“, sagt Simone Seppi.

Dann erfolgte der Wechsel ins Passeiertal, zum Sportclub, in die erste Amateurliga. Im zweiten Jahr seines Trainerseins führte er die Passeirer in die Landesliga. Nach dem letzten Spieltag trennte sich der SC aber vom Aufstiegscoach – und stieg heuer prompt wieder ab.

Seppi unterschrieb daraufhin beim FC Sarnthein. Mit den Blau-Gelben gewann der Meraner den Pokal und belegte in den Entscheidungsspielen Platz zwei – danach wurde der Traditionsklub aus dem Sarntal fast sicher deshalb in die siebte Liga &bdquo;gefischt“, weil durch Tramins Aufstieg in die Oberliga ein Platz frei wurde. Also auch hier hatte Seppi seine Finger maßgeblich im Spiel. Doch die Wege trennten sich erneut. In Zukunft steht &bdquo;Heimkehrer“ Ernst Eschgfäller an der Seitenlinie der Sarner.

Eine Erklärung, warum er von den beiden letzten Klubs trotz Aufstieg nicht bestätigt wurde, hat Seppi nur zum Teil. &bdquo;Beim SC Passeier waren es zwei turbulente Saisonen, vor allem außerhalb des Spielfeldes. Die Mannschaft und ich haben es aber geschafft, alle Nebensachen wie Kritiken und Dorfgespräche von uns fern zu halten und haben uns nur auf das Fußballspielen konzentriert. Die Mannschaft von diesen Störungsfaktoren abzuschirmen war der Schlüssel unseres Erfolges“, sagt Seppi.

Hier gäbe es mehrere Versionen in Bezug auf den Grund seiner Entlassung. Die allerletzte, die Seppi aber auch heute nicht so recht glauben will, sei, dass einige Spieler mit seiner Arbeit als Trainer nicht zufrieden gewesen sein sollen und einen Trainerwechsel verlangt hätten.

Ganz anders war die Situation des Meraner Fußball-Lehrers vergangenes Jahr im Sarntal. &bdquo;Die Erfahrung im Sarntal hat von den Ergebnissen her nicht sehr gut begonnen. Ich habe aber gleich gemerkt, dass in dieser Mannschaft ein enormes Potenzial steckt. Ich musste nur beim Training die richtige Art und Weise finden um diese Qualitäten zu enthüllen, die positiven Resultate wären somit nur eine Frage der Zeit gewesen“, so Seppi.

Und in der Tat: in der Rückrunde beherrschte die Mannschaft das Spielsystem und gewann von Spiel zu Spiel immer mehr an Selbstsicherheit. &bdquo;Wir holten den Landespokal und belegten bei den Entscheidungsspielen den 2. Platz, der letztendlich den Aufstieg in die Landesliga bedeutete“, erklärt der Ex-Trainer. Doch auch hier folgte die Entlassung. Begründung? &bdquo;Es gibt keinen Grund“.

Für die heurige Fußballsaison hat Simone Seppi noch keinen neuen Verein in Aussicht. &bdquo;Ich werde mich während dieser Zeit fortbilden, werde Spiele des FC Südtirol und von anderen Profivereinen anschauen und bei Trainingseinheiten einiger meine Kollegen dabei sein. Man kann von jedem Trainer lernen, egal in welcher Liga der Verein spielt. Und irgendwann werde ich hoffentlich einen neuen Verein finden“, sagt Seppi.

Mit seinem Curriculum dürfte das auch nicht allzu schwierig sein. Drei Aufstiege in fünf Jahren, das muss ihm erst einmal einer nachmachen. Und vielleicht darf er dann ja endlich auch bei einem Aufstieg der Mann an der Seitenlinie in der höheren Liga bleiben.

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