David Zimmerhofers Märchen in Österreich

Irgendwie scheint es außer Mode gekommen zu sein, den eigenen Meistertitel auf dem Fußballfeld zu zelebrieren. Juventus Turin ließ die Korken heuer im Trainingszentrum knallen, Leicester Citys Jubelexzesse in Jamie Vardys Wohnung haben im Netz längst Berühmtheit erlangt. Und nun durfte auch der österreichische Drittligist Wattens seine Feierlichkeiten nicht auf dem grünen Grasbett, sondern in einer Präsentations-Halleabhalten. Mittendrin, triumphierend lächelnd und Rotwein schlürfend, David Zimmerhofer, von Haus aus ein Pusterer Außenverteidiger – und ab der kommenden Saison Profi in der zweiten österreichischen Bundesliga.

Parfum, Champagner und eine herrliche Notiz Vor etwas mehr als zwei Wochen stellte die Wattenser Vereinspräsidentin Diana Langes-Swarovski in den Swarovski-Kristallweltenihr neues Parfum vor, da trudelte am frühen Abend die frohe Botschaft ein: Zweitligist Austria Klagenfurt bekam für die anstehende Spielzeit keine Lizenz mehr, dem Aufstieg von Wattens stand daher nichts mehr im Wege. Wer sich nun exzessive Feierlichkeiten erwartete, der wurde enttäuscht. &bdquo;Am nächsten Tag stand ja noch das letzte Meisterschaftsspiel an – deshalb beließen wir es bei ein paar Gläschen Wein oder Champagner“, so David Zimmerhofer, der seit zwei Jahren in den Diensten von Wattens spielt. Wie die Meisterfeier nach dem letzten Spiel dann abgelaufen ist, darüber kann man nur spekulieren. Dass die Wattenser Rückkehr ins Profigeschäft über solch unkonventionelle Wege klargemacht wurde, hat einen speziellen Grund. Denn obwohl die Innsbrucker in der Regionalliga West mit sage und schreibe 18 Punkten Vorsprung Meister geworden sind, hätten sie in ein Relegationsspiel mit Linz, demMeister der Regionalliga Mitte, gehen müssen, um sich den letzten verbleibenden Platz in der zweiten österreichischen Bundesliga zu sichern. Da Zweitligist Austria Klagenfurt aber wegen finanziellen Problemen keine gültige Lizenz für den Spielbetrieb in der Sky Go Erste Liga bekam, durften sich beide Regionalliga-Meister über den Aufstieg ergötzen.

Einblicke in das Profileben Für David Zimmerhofer geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung. Der Pusterer schaffte nach einem schwierigen ersten Jahr heuer den Durchbruch in der Profimannschaftund trug mit 25 von 30 möglichen Einsätzen (dabei 20 von Beginn an) seinen Anteil am souveränen Titelgewinn bei. Das große Ziel Zimmerhofers für die anstehende Spielzeit in der zweithöchsten österreichischen Liga, sprich ein fester Platz im Bundesligateam, definiert sich also von selbst. Wie sich das Leben als Profi anfühlt, darüber bekam &bdquo;Dave“ schon heuer einen Einblick: Tägliches Training, Kameraden mit Profi-Erfahrung und eine hohe Erwartungshaltung standen an der Tagesordnung und werden sich wohl im nächsten Fußballjahr um ein Vielfaches potenzieren. Der Fußball nimmt also sehr viel Zeit in Anspruch – da muss der Pusterer Bui, der mit 20 Jahren einer der jüngsten Akteure in der Mannschaft ist, bei seinem Wirtschaftsstudium in Innsbruck einige Abstriche machen. Lässt sich aber gut verkraften – insbesondere dann, wenn man in der nächsten Saison ein Profi ist.

Thomas Debelyak, SportNews

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Der Jungfußballer aus Bruneck spielt seit zwei Jahren für die WSG Wattens in der österreichischen Regionalliga. In dieser Saison gelang dem 20-Jährigen mit seinem Team der große Coup.

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