Der Robert Lewandowski des SV Lana

Ob mit dem Kopf, vom Elfmeterpunkt oder in klassischer Stürmer-Manier per Abstauber – am Sonntag traf Lukas Hofer aus allen erdenklichen Lagen. Letzten Endes netzte der Gargazoner krasse vier Mal ein, womit Hofer dem SV Lana auf der einen Seite drei Punkte schenkte, auf der anderen Seite seinen Bewachern aber noch den einen oder anderen unangenehmen Traum für die Zukunft beschert haben dürfte. Dass Hofer letzten Endes auch selbst ein wenig überrascht war über seine vier Treffer, verwundert nicht. Immerhin feierte der Ausnahmestürmer damit eine Premiere: Während seiner Zeit in der Lananer Kampfmannschaft gelang ihm noch nie ein Viererpack – und das, obwohl der Angreifer nach zweieinhalb Saisonen und 72 Spielen schon sagenhafte 62 Treffer erzielt hat. Vom entscheidenden Aufstiegstreffer über den wichtigen Doppelpack bis hin zum lupenreinen Hattrick war bisher alles dabei – nun hat sich Hofer also auch den ruhmreichen Namen des Vierfach-Torschützen erarbeitet.

Wichtigster Treffer gegen Bruneck Auf die Frage, welches Tor denn sein bisher schönstes war, findet der Grafiker auch nach längerem Überlegen allerdings keine Antwort – bei so vielen Treffern aber nur allzu verständlich. Dafür weiß er in Sekundenschnelle, welches das Wichtigste in seiner 62-stückigen Kollektion ist. &bdquo;Sicherlich jenes gegen Bruneck vor zwei Jahren.“ Im Entscheidungsspiel der 1. Amateurliga legte Lana damals mit dem 1:0-Sieg den Grundstein zum Aufstieg in die Landesliga – Hofer konnte mit dem Kopf den entscheidenden Treffer erzielen. &bdquo;Eigentlich kurios, da dies mein erstes Kopfballtor in jener Saison war“, schmunzelt Hofer, der seine 27 Meisterschaftstreffer damals allesamt mit den Füßen erzielte und dank dieser herausragenden Quote zum besten Südtiroler Torschützen avancierte.

Vorbild Robert Lewandowski Heute hat Hofer aber auch im Bereich der Kopfballtreffsicherheit einiges zugelegt: Fünf Tore in der letzten Saison und bereits fünf in der heurigen Spielzeit sprechen eine eindeutige Sprache. &bdquo;Am liebsten treffe ich aber doch mit den Füßen“, schmunzelt Hofer. Eigentlich so, wie Robert Lewandoski, dessen Spielstil &bdquo;am ehesten meinem ähnelt“, erklärt der Angreifer. &bdquo;Er ist nicht der klassische Strafraumstürmer, sondern arbeitet auch sehr viel für die Mannschaft. Zudem gefällt mir sein ausgeprägter Zug zum Tor.“ Apropos Zug zum Tor: Einen Killerinstinkt der großen Art hatte sich Hofer bereits in jungen Jahren angeeignet. Dies blieb auch bei den großen Clubs im Lande nicht unbemerkt: Mit 16 Jahren wechselte Hofer zum FC Südtirol, ging dort für zwei Jahre in der A-Jugend National und den Beretti auf Torjagd und entwickelte sich dank seiner Trainer Alfredo Sebastiani und Maurizio Improta nicht nur fußballerisch weiter, sondern machte auch einstellungsmäßig einen großen Schritt nach vorne. Als Belohnung durfte er sogar bei den Profis mittrainieren – und obwohl eine Karriere im Profifußball durchaus reizvoll gewesen wäre, hatte für Hofer die berufliche Laufbahn höhere Priorität, weshalb er sein letztes Oberschuljahr in Trient absolvierte und zu seinem Stammverein Lana zurückkehrte. In den heimischen Amateurligen hat der schlaksige und flinke Angreifer nun seinen Platz zum Tore-Jagen gefunden. Zum Abschluss offenbarte Hofer noch sein Erfolgsrezept vor dem gegnerischen Tor: &bdquo;Einfach nicht zu viel nachdenken – dann geht’s am besten“ – Worte eines waschechten Torjägers.

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