FC Südtirol: Dreckige Siege schmecken immer süß

Was aber nicht heißen soll, dass sich der FC Südtirol, bei dem mit Tait, Fink, Cia und Brugger vier Südtiroler zum Einsatz kamen, die drei Punkte gegen Cuneo nicht verdient hatte. Der Sieg geht in Ordnung -auch, wenn der FCSalles aus sich heraus kitzeln musste, um die seit sieben Spielen vermissten dreiPunkte einzuheimsen.

Unzumutbare Platzverhältnisse Eins vorweg: Das Spiel im Drusus-Stadion war keine Angelegenheit für Fußball-Ästheten. Der Untergrund war dermaßen aufgeweicht und demzufolge holprig und uneben, dass er für den einen oder anderen Motocross-Piloten wohl als Trainingsgelände dienen könnte. Dass dadurch kein schönes Spiel zustande kommen konnte, erklärt sich von selbst. Kampf und Laufbereitschaft waren die prägenden Elemente der Partie, in der es erst ab der 50. Minute interessant wurde. Zuvor versuchten beide Teams meistens nur mit erfolglosen Weitschüssen zu Tore zu kommen. Erst kurz nach der Pause kam etwas Pfeffer und Pepp ins Spiel: Zuerst zirkelte Girasole einen Schuss an die Querlatte, dann senste Cuneos Rinaldi den FCS-Stürmer Spagnoli in Kung-Fu-Manier um, weshalb er folgerichtig die rote Karte sah.

FCS kann aus numerischer Überlegenheit zunächst kein Kapital schlagen Nun nahmen die Weiß-Roten die Zügel in die Hand, wobei sich die FCS-Abwehr meistens von langen Bällen bediente, um ihr Pendant auf der anderen Seite des Feldes zu füttern. In den meisten Fällen brachte dies nicht sehr viel Zählbares ein, da Cuneo hinten geschickt die Räume zumachte. Folglich probierten es Furlan (60.) und Tulli (86.) mit Schüssen von außerhalb – ohne jedoch erfolgreich zu sein.

Tulli mit dem dreckigen Treffer Eine Minute vor Schluss hatte Kirilov das 1:0 auf dem Schlappen, doch nach einem langen Ball agierte er alleine vor Tunno zu hastig. Damit ließen wohl viele Fans ihre Köpfe hängen, da ein neuerliches Unentschieden unvermeidbar schien. Weit gefehlt! Denn nach einem Getümmel an der Cuneo-Strafraumgrenze prallte der Ball vom Oberschenkel von Cavalli ideal in den Lauf von Tulli, der sich in einer stark abseitsverdächtigen Position befand, das Tor aber trotzdem erzielte. Der Linienrichter hob sofort seine Fahne und signalisierte Abseits, doch der Schiedsrichter sah es besser, überstimmte seinen Assistenten und gab das Tor. Ein &bdquo;dreckiger“ Sieg, der beim FCS vielleicht die Kehrtwende einläuten kann.

Lega Pro, 25. Spieltag FC Südtirol – Cuneo 1:0 (0:0) FC Südtirol (3-5-2): Coser; Mladen, Tagliani, Bassoli (36. Brugger); Tait, Girasole, Furlan, Cia (56. Kirilov), Fink (79. Lima); Spagnoli, Tulli Cuneo (3-5-2): Tunno; Quitadamo, Rinaldi, Conrotto; Franchino, Gatto, Cavalli, D’Iglio (91. Cristofoli), Bonomo (91. Ruggiero); Chinellato, Corradi (83. Gorzegno) Tor: 1:0 Tulli (90.) Rote Karte: Rinaldi (51.)

Die weiteren Spiele: Cremonese – Reggiana (Samstag, 15 Uhr) Cittadella – AlbinoLeffe (Samstag, 17.30 Uhr) FeralpiSalò – Pro Piacenza (Samstag, 17.30 Uhr) Pro Patria – Bassano (Samstag, 20.30 Uhr) Mantova – Padova (Sonntag, 15 Uhr) Renate – Alessandria (Sonntag, 15 Uhr) Pavia – Giana Erminio (Sonntag, 17.30 Uhr) Pordenone – Lumezzane (Sonntag, 17.30 Uhr)

Tabelle 1. Cittadella 53 Punkte 2. Pordenone 46 3. Bassano 43 4. FeralpiSalò 41 5. Alessandria 40 6. Pavia 39 7. Reggiana 37 8. FC Südtirol 37 * 9. Padova 35 10. Cremonese 34 11. Cuneo 28 * 12. Giana Erminio 27 13. Lumezzane 26 14. Pro Piacenza 25 15. Renate 25 16. Mantova 22 17. Albinoleffe 15 18. Pro Patria 2 * Ein Spiel mehr

SportNews / Thomas Debelyak

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