Fußball: Sarntal hält noch zu seinem Trainer

Dass es im Fußball knallhart zugeht, wurde in dieser jungen Saison auch in Südtirol schon mehrmals bewiesen. Egal ob im Profigeschäft, oder im Amateurbereich. In der Oberliga wurde Coach Paul Pircher nach zwei Runden gefeuert, weil er mit St. Martin auswärts gegen Naturns und zu Hause gegen Tramin verloren hatte. Der FC Südtirol trennte sich vor etwas mehr als zwei Wochen von Lorenzo D’Anna, weil der in fünf Partien magere fünf Zähler einheimste.

Eine miserable Bilanz hat Daniele Carion beim ASC Sarntal in der 1. Amateurliga, Kreis A vorzuweisen. Sieben Niederlagen und nur ein einziger Zähler aus acht Partien haben dem Sarner Übungsleiter (bisher) aber (noch) nicht den Job gekostet. Man baut weiter auf den Trainer, der den Landesliga-Absteiger im Sommer übernommen hat.

&bdquo;Carion arbeitet im Training sehr gut. Ihm standen in den letzten Spielen einfach nie alle Spieler zur Verfügung. Einige fehlten aus Verletzungsgründen, andere sind in den Urlaub gefahren, wieder andere waren krank oder gesperrt. Unsere Spielerdecke ist sehr dünn und jeder Ausfall ist nur sehr schwer zu kompensieren“, sucht Reinhard &bdquo;Veto“ Hofer, Ausschussmitglied beim ASC Sarntal, nach einer Erklärung für die jüngsten Misserfolge.

Natürlich habe man im Vorstand über den Trainer diskutiert. &bdquo;Vor eineinhalb Monaten, vor einem Monat. Aber die Mehrheit im Ausschuss ist noch auf seiner Seite. Wie gesagt, er macht seine Hausaufgaben. Aber ob er die Spieler nach diesen vielen Niederlagen noch erreicht, ist ein anderes Paar Schuhe“, fährt Hofer fort.

Nach sensationellem Landesliga-Jahr kommt der Absturz Dabei begeisterten die Sarner noch in der Rückrunde der Saison 2011/12 mit tollem Fußball – und sehr starken Ergebnissen. 44 Punkte heimste die damals von Ernst Eschgfeller trainierte Elf insgesamt ein und belegte mit ausschließlich Sarner Spielern und einem einheimischen Trainerteam den ausgezeichneten siebten Rang.

Diese Ergebnisse konnte Sarntal im vergangenen Sportjahr aber nicht bestätigen und so kam der bittere Gang in die 1. Amateurliga. Doch dort ist man unter dem neuen Trainer Daniele Carion offensichtlich nicht angekommen.

Fünf Niederlagen in Folge setzte es zum Auftakt, ehe es am sechsten Spieltag ein 2:2-Unentschieden gegen Mals gab. Viele Experten dachten, dass nun die Wende geschafft sei. Aber es war nur ein kurzes Strohfeuer, denn die Niederlagen sechs und sieben folgten auf dem Fuß. Besonders das 1:2 zu Hause gegen Auer war am vergangenen Sonntag eine ganz bittere Pille, denn auch dieser Klub kämpft wie die Sarner um den Klassenerhalt. Und die nächsten beiden Kellerderbys stehen schon vor der Tür. Am Sonntag geht es auswärts gegen Barbian, ehe in zehn Tagen das Heimspiel gegen Laas ansteht. Nicht auszudenken, wenn auch diese beiden Partien verloren gehen.

Sarner stecken den Kopf nicht in den Sand Trotzdem gibt sich Hofer kämpferisch. &bdquo;Es ist ein Teufelskreis. Wenn du ein paar Mal in Folge verlierst, dann ist auch das Selbstvertrauen bei den Spielern dahin. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Dem Trainer stehen nun fast alle Spieler wieder zur Verfügung, deshalb erwarten wir uns schon einen Umschwung“, so Hofer. Außerdem soll Julian Nussbaumer ein Comeback feiern. Das sagt nicht Hofer,berichten aber Insider. Die Sarner Elf, die im Sommer den Abgang von Bernd Saltuari zumBozner FC verkraften musste, würde dadurch mit Sicherheit an Qualität dazugewinnen.

Noch erfolgloser als die Sarner kicken im Amateurbereich derzeit übrigens zwei andere Teams. Mölten/Vöran in der 2. Amateurliga, Kreis A und Excelsior in der 3. Amateurliga, Gruppe B haben überhaupt noch keinen Zähler eingefahren. Ein schwacher Trost für die Sarner, die den Glauben an sich aber noch nicht aufgegeben haben.

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