Hugo Pomella: „Tramin kann um den Aufstieg mitspielen“

Zahlen sind oft ein guter Leistungsindikator. Und die Zahlen von Tramin in der Rückrunde sprechen eine deutliche Sprache. Dank konstanter Leistungen sammelten die Unterlandler in bisher 13 Partien 23 Punkte – genau so viele wie am Ende der Hinrunde. Mit insgesamt 46 Zählern können Greif & Co. noch um den Meistertitel mitspielen – und sogar den Sprung in die Serie D schaffen. Auch was den Spielkalender angeht spielt Tramin alles in die Karten, denn es geht am Sonntag auswärts gegen Absteiger Plose und in der Woche darauf zu Hause gegen Salurn. Tramins Coach Hugo Pomella kennt diese Situation bestens, denn mit seinem Ex-Klub St. Pauls stand er schon einmal mit einem Bein in der Serie D.

SportNews: Hugo Po mella, noch fehlen 180 Minuten bis zum Ende der Meisterschaft. Tramin kann noch um den Aufstieg mitspielen. Was fühlen Sie?

Hugo Pomella: Ich denke an St. Pauls zurück, wo ich ebenfalls Trainer und die Ausgangslage ähnlich war. Wir hatten damals das stärkste Team und hätten in die Serie D aufsteigen können. Aber der Verein wollte diesen Schritt nicht vollziehen und so endete die Saison mit einer Enttäuschung. Das war damals sehr schade, aber ich weiß auch ganz genau, dass ein solcher Kategorie-Sprung für einen Verein ein sehr großer Schritt wäre und viele Faktoren ins Spiel kommen.

Ihre Mannschaft vollbringt heuer fast ein Wunder – oder ist das das falsche Wort für die Leistung ihres Teams? Wir haben eine starke Mannschaft, den richtigen Teamgeist. Mein Ziel war ein Platz unter den ersten fünf, aber nie hätte ich mir erwartet, dass wir um den Aufstieg mitspielen können. Ich habe ein tolles Kollektiv, daran gibt es nichts auszusetzen.

Wenn man die Leistungen von gewissen Teams in der Rückrunde anschaut, in erster Linie Ahrntal und Salurn, was ist dann Ihrer Meinung nach wichtiger, um in der Oberliga eine Schlüsselrolle zu spielen: Qualität oder eine gute Vorbereitung in der Winterpause? Wir haben sicher gut gearbeitet. Aber wenn ich mir die anderen Teams anschaue, dann ist die Analyse schnell gemacht. Salurn hat in der Rückrunde zehn Punkte gesammelt, ist aber das einzige Team, das mit fünf, sechs Spielern des Jahrgangs 1994 agiert. Aus diesem Gesichtspunkt kommt das fast einem Wunder gleich. Ahrntal hatte aufgrund des schlechten Wetters Probleme mit der Vorbereitung in der Winterpause. Das ist alles.

Was werden Sie in den nächsten beiden Wochen zu Ihren Spielern sagen? Ich erwarte mir als erstes eine Stellungnahme des Vereins, der klären muss, ob er aufsteigen möchte oder nicht. Aber das wird sicher noch passieren. Wenn ich an die nächste Saison in der Serie D denke, wo extrem viele ehemalige Lega-Pro-Vereine mitspielen werde, dann denke ich, dass wir nicht die Voraussetzungen haben, um semiprofessionell Fußball zu spielen. Aber wenn es von unserem Verein verlangt wird, dann werden wir alles geben, um den Aufstieg zu schaffen. Der Spielkalender spielt uns jedenfalls in die Karten.

Werden Sie am Sonntag ein kleines Radiogerät auf die Bank mitnehmen?

In erster Linie schaue ich auf die Leistung meiner Mannschaft. Aber wir werden auch die anderen Plätze im Auge behalten. Deshalb darf ein kleines Radio am Sonntag nicht fehlen.

Die Tabelle in der Oberliga zwei Runden vor Schluss:

1. Comano 47 Punkte 2. Mori 46 3. Tramin 46 4. Levico 46 5. St. Georgen 44 6. Calciochiese 41 7. Brixen 39 8. Salurn 38 9. Ahrntal 38 10. Alense 37 11. Eppan 36 12. Bozner FC 35 13. St. Martin 32 14. Trient 30 15. Naturns 29 16. Plose 21

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