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Der FC Arsenal kämpft im Halbfinale auch gegen sein Image. © ANSA / NEIL HALL

Arsenal oder Paris: Wer ist Inters Final-Gegner?

Am Mittwochabend steigt im Prinzenparkstadion zu Paris das Halbfinal-Rückspiel der UEFA Champions League. Der FC Arsenal kämpft dabei auch mit sich selbst.

Wie der FC Arsenal doch noch das Endspiel der Champions League erreichen will? „Wir haben eine Menge Frust, Ärger und Enttäuschung kreiert“, sagte Trainer Mikel Arteta vor dem Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch bei Paris Saint-Germain (ab 21.00 Uhr). Jetzt sei es an der Zeit, genau das in eine „großartige Leistung“ umzuwandeln.


Mit 0:1 verlor sein Team vor einer Woche die erste Partie gegen den französischen Meister. Und deshalb nehmen Artetas kraftvolle Worte viele Arsenal-Fans auch so mit. Die Gunners haben es satt, jedes Jahr am Ende einer Saison dabei zuzuschauen, wie andere Clubs die Trophäen überreicht bekommen.

Arsenal vom Loser-Image verfolgt

Der FC Arsenal hat eines der modernsten Stadien der Welt und einen 120-Millionen-Euro-Transfer wie Declan Rice in seinem Team. Im Champions-League-Viertelfinale warf man sogar den Titelverteidiger Real Madrid (3:0, 2:1) aus dem Wettbewerb. Trotzdem haftet dem Club aus London ein Loser-Image an. Alle drei Europapokal-Endspiele seit 2000 gingen verloren. Drei weitere Halbfinal-K.o. in der Champions und der Europa League kamen hinzu.

Wie ein „schlaksiger Teenager“

„Der FC Arsenal ist ein großer Club. Aber nicht auf internationaler Bühne“, sagte der TV-Experte und langjährige England-Profi Dietmar Hamann in einem Kicker-Interview. Die New York Times spottete sogar: In einem Champions-League-Halbfinale mit PSG, dem FC Barcelona und Inter Mailand wirke Arsenal wie ein „schlaksige Teenager in einem Raum voller gut aussehender 21-Jähriger“.

Gegen Paris Saint-Germain setzte es im Hinspiel eine Niederlage. © ANSA / NEIL HALL


Das zu ändern, haben sich vor allem zwei große Namen vorgenommen: der spanische Trainer Arteta. Und der deutsche Weltmeister Per Mertesacker. Beide kamen 2011 gemeinsam als Spieler nach London, und beide arbeiten auch nach dem Ende ihrer aktiven Karriere weiter für den Club.

Arsenal: Wenger im Blut

Mertesacker übernahm 2018 die Leitung der Nachwuchsakademie. Arteta kehrte im Dezember 2019 als Cheftrainer zurück. Zuvor hatte der 43-Jährige diesen Job dreieinhalb Jahre als Assistent von Pep Guardiola bei Manchester City gelernt. Beide sind sehr stark von Arsène Wenger geprägt, der Arsenal von 1996 bis 2018 trainierte und beim Hinspiel gegen PSG auf der Tribüne saß. „Wenn man sich den Erfolg zu unserer Zeit anschaut, dann haben wir ein paar Champions-League-Saisons gespielt und ein paar FA-Pokale gewonnen“, sagte Mertesacker der Nachrichtenagentur PA. „Das war okay, aber nicht herausragend. Jetzt wollen wir etwas aufbauen, womit der Club in der Zukunft vielleicht erfolgreicher ist.“

Torhüter Raya und Co. wollen Historisches schaffen. © ANSA / NEIL HALL


Schaut man sich ihre Zwischenbilanz an, gilt beinahe das gleiche: Die ist gut und vielversprechend – aber noch nicht herausragend. Nach sechs Jahren Abstinenz führte Arteta den FC Arsenal 2023 in die Champions League zurück. Allein in dieser Saison schafften mit Myles Lewis-Skelly (18) und Ethan Nwaneri (18) wieder zwei Toptalente aus Mertesackers Akademie den Sprung in Artetas Profiteam.

Arteta will „etwas Spezielles schaffen“

Aber ein mittlerweile 18 Jahre altes José-Mourinho-Zitat („Der Manager ist top. Das Team hat eine große Zukunft. Aber sie gewinnen nichts.“) wird auch die neue Arsenal-Generation vorerst nicht los. Vor zwei Jahren stand sie an 27 von 38 Spieltagen auf Platz eins der Premier League – und verspielte am Ende noch einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf Manchester City. In dieser Saison gibt es bislang zu viele Langzeitverletzungen (Kai Havertz, Gabriel Jesus) und zu viele nicht eingeschlagene Transfers (Riccardo Calafiori, Raheem Sterling).
„Du musst in diesem Wettbewerb etwas Spezielles schaffen, um das Recht zu haben, im Finale zu stehen“, sagte Arteta vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League. „Und der Moment, das zu tun, kommt jetzt in Paris!“

Der Sieger des Duells bekommt es am 31. Mai in München mit Inter zu tun, das sich in einem unglaublichen Halbfinal-Fight gegen Barcelona behauptete.

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