S+
Achraf Hakimi hat gegen Ex-Klub Inter im Finale der Champions League getroffen. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

a Champions League

Achraf Hakimi hat gegen Ex-Klub Inter im Finale der Champions League getroffen. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Chancenlos im Finale: Inter im Tal der Tränen

Paris Saint-Germain hat das erste Triple der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach gebracht. Im Finale der UEFA Champions League wurde Inter von den Franzosen klar die Grenzen aufgezeigt.

Vor wenigen Wochen träumte Inter noch selbst vom Triple, am Samstagabend mussten die Nerazzurri mitansehen, wie Paris Saint-Germain diesen Meilenstein selbst erreichte und sich der dritte Titeltraum innerhalb kürzester Zeit in Luft auflöste. Im Endspiel der Königsklasse kassierten die Italiener in der ausverkauften Allianz Arena vor 64.500 Zuschauern eine historische 0:5-Pleite, es war die höchste Final-Niederlage in der Geschichte des wichtigsten Europapokalwettbewerbs.


Mit Achraf Hakimi eröffnete ausgerechnet ein ehemaliger Inter-Profi den Torreigen (12.), nur acht Minuten später erhöhte Désiré Doué (20.) – so früh lag noch nie ein Team in einem Königsklassen-Finale 0:2 zurück. Nach der Pause kam es noch schlimmer für die Nerazzurri. Doué schnürte seinen Doppelpack und stellte auf 3:0 (63.). Er ist der jüngste Spieler, dem in einem Königsklassen-Endspiel Tor und Vorlage glückten. Khvicha Kvaratskhelia sorgten mit dem 4:0 (73.) und Senny Mayulu (87.) für die endgültige Party-Ekstase. Wie vor zwei Jahren beim 0:1 gegen Manchester City scheiterte Inter wieder – diesmal noch schmerzhafter.

PSG-Traum erfüllt sich ohne Mbappé

Durch den erstmaligen Gewinn des Henkelpotts ist eines der kostspieligsten Königsklassen-Projekte am Ziel. Seit anderthalb Jahrzehnten wird der französische Hauptstadtclub von Milliardensummen aus Katar gepusht. Dass er ausgerechnet in der Zeit nach der Ära von Weltgrößen wie Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé in Europas Eliteliga triumphiert, wirkt kurios. Ohne die ganz großen Superstars baute Trainer Luis Enrique aber eine funktionierende Mannschaft, die in der Vorrunde noch 0:1 beim FC Bayern verloren hatte.

„Zusammen sind wir unbesiegbar“ lautete die Botschaft, die die PSG-Fans ihrem Herzensclub mit auf den Weg in das Finale bei Knister-Atmosphäre gaben. Von Beginn an übernahm das PSG-Team das Kommando und belohnte sich mit einem wunderschön herausgespielten Tor.

Dimarco wird zum Pechvogel

Vitinha, Dreh- und Angelpunkt im Pariser Spiel, fand den frei stehenden Doué, der perfekt für Hakimi auflegte. Der Marokkaner vollendete zur Führung – er jubelte als früherer Mailänder Meisterspieler fast schon entschuldigend.

Inter fand zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. © APA/afp / INA FASSBENDER

Inter fand zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. © APA/afp / INA FASSBENDER


Inters Federico Dimarco hob beim 0:1 das Abseits auf, beim 0:2 half der Außenverteidiger ebenfalls kräftig mit. Nach einem Ballverlust in der Pariser Hälfte ging es über Kvaratskhelia schnell nach vorne und weiter auf Dembélé. Der 28-Jährige bediente bei seinem Seitenwechsel Doué, dessen Schuss fälschte Dimarco unhaltbar für Sommer ins Tor ab. Wie schon beim Führungstreffer brannten die PSG-Fans reichlich Pyrotechnik in ihrem Block ab.



Gelb für Inzaghi, besonderer Erfolg für Enrique

Die Mailänder selbst nahmen lange nicht offensiv am Spiel teil. Nach dem Seitenwechsel flammte bei den in dieser Champions-League-Saison bis dato unbeugsamen Mailändern mit einer Drangphase minimal Hoffnung auf. Das zu zaghafte Inter-Team, das sich ein episches Halbfinal mit dem FC Barcelona geliefert hatte, scheiterte aber an der gut gestaffelten PSG-Defensive um den sicheren italienischen Schlussmann Gianluigi Donnarumma.

Gianluigi Donnarumma trieb Inter zur Verzweiflung. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV

Gianluigi Donnarumma trieb Inter zur Verzweiflung. © APA/afp / KIRILL KUDRYAVTSEV


Als Doué, Kvaratskhelia und Mayulu dann auf 5:0 erhöhten, war die Inter-Hoffnung endgültig zerstört. Enrique schaute zufrieden, dass sein Team den von ihm verlangten „Spaß“ hatte und das Finale am Ende regelrecht genießen konnte. Er selbst hat sich in einer besonderen Trainer-Galerie verewigt. Nach Carlo Ancelotti, Ernst Happel, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, José Mourinho und Pep Guardiola der frühere Barcelona-Coach ist er der siebte Coach, der Europas Club-Krone mit zwei verschiedenen Vereinen gewinnt.

UEFA Champions League – das Finale

Paris Saint-Germain – Inter 5:0 (2:0)
Tore: 1:0 Hakimi (12.), 2:0 Doué (20.), 3:0 Doué (63.), 4:0 Kvaratskhelia (73.), 5:0 Mayulu (86.)

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2025 First Avenue GmbH