a Champions League

Olivier Giroud (Bildmitte) & Co. lassen die Milan-Fans träumen. © ANSA / MATTEO BAZZI

Dieses Milan träumt von alten Zeiten

Der AC Milan fühlt sich bereit für mehr. Nach dem ersten Meistertitel seit elf Jahren stehen die „Rossoneri“ erstmals seit 2014 im Achtelfinale der Champions League. Der Aufstieg, sichergestellt am Mittwoch mit einem letztlich souveränen 4:0 gegen Salzburg, soll erst der Anfang gewesen sein.

Der Club, siebenfacher Gewinner von Europas Fußball-Königsklasse, scheint seinen Ansprüchen – und jenen der Tifosi – langsam wieder gerecht zu werden. „Wir wollen Hauptdarsteller in Italien sein und auch die europäische Dimension zurückbekommen, die Milan immer ausgezeichnet hat“, sagte Club-Legende Paolo Maldini.


Der Sportdirektor ist neben Meistertrainer Stefano Pioli einer der Architekten des Erfolges. Drei bzw. vier Jahre Aufbauarbeit haben sie hinter sich. „Dieses Team ist jung, aber es wird reif“, meinte Maldini. Finanziell liege man immer noch deutlich hinter anderen CL-Größen zurück. „Aber ich denke, unter den Gruppenzweiten ist Milan die unbekannte Gefahr.“

„Dieses Team ist jung, aber es wird reif.“ Sportdirektor Paolo Maldini

Man sei nicht durch Zufall in der Champions League, betonte Pioli. „Wir sind italienischer Meister. Uns allen ist bewusst, dass wir ein Kapitel in der Geschichte des AC Milan geschrieben haben. Aber ich glaube, dass wir noch besser werden können. Das Achtelfinale war nur der erste Schritt.“ Sein Team habe immer wieder bewiesen, dass es hungrig sei – so auch gegen Salzburg. Im Entscheidungsspiel gegen die Bullen spielte der Favorit nach Anlaufschwierigkeiten in den entscheidenden Phasen und Zonen seine Klasse aus.

Die Gazetten schwärmen

„Das Paradies Milan“, titelte die Gazzetta dello Sport am Donnerstag. „Eine Nacht aus einer anderen Zeit und ein 4:0 gegen Salzburg mit Super-Giroud.“ Tatsächlich war Routinier Olivier Giroud an allen vier Toren beteiligt. Zwei erzielte der 36-jährige Franzose selbst, zu den beiden anderen leistete er die Vorarbeit. „Das war ein perfekter Abend für Milan und für mich“, sagte Giroud, der nach Stationen bei Arsenal und Chelsea im Vorjahr in Mailand angeheuert hatte. „Das Achtelfinale ist eines unserer Hauptziele gewesen.“

Knapp 75.000 Zuschauer waren am Mittwoch im San Siro. © APA/afp / MIGUEL MEDINA


Zuletzt war Milan vor neun Jahren in der Runde der letzten 16 vertreten. Dort geht es im Februar und März gegen einen Gruppensieger, die Auslosung erfolgt am Montag (12.00 Uhr). „Egal, wer kommt, jeder Gegner wird stark sein“, meinte Pioli. „Es sind alles Gruppensieger, die den Bewerb auch gewinnen können.“ Mit der Heimkulisse im Rücken sei aber vieles möglich. Er habe auch mit Salzburg-Trainer Matthias Jaissle über die Atmosphäre im mit 74.292 Zuschauern praktisch ausverkauften San Siro gesprochen. „Er hat gesagt, die Stimmung war unglaublich.“

Bei der Auswechslung von Topstar Rafael Leao, der die Salzburger Defensive einige Male schwindlig gespielt hatte, gab es Standing Ovations und lautstarke Huldigungen. Giroud blieb der spezielle Abgangsapplaus verwehrt. Der Routinier schien so unverzichtbar für das Spiel der „Rossoneri“, dass er auch in der 91. Minute noch ein Tor vorbereiten durfte. Die Zeitung Tuttosport formulierte es so: „Die Mailänder sind mit Giroud an der Spitze ein Schnellzug, der die jungen Salzburger gnadenlos überrollt.“

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