Superstar Lionel Messi (Mitte) schaut auf den Südtiroler Flitzer Etoó hinab, der von den Ordnern gestoppt wird. © APA/afp / FRANCK FIFE

Plötzlich steht Messi vor ihm: Südtiroler Flitzer in Allianz Arena

Für Bayern-Fans war es ein denkwürdiger Abend: Am Mittwoch gewannen die Münchner den Champions-League-Kracher gegen PSG mit 2:0 und sind ins Viertelfinale eingezogen. Ein Südtiroler wird diesen Tag sein Leben nicht mehr vergessen. Er sorgte nach Schlusspfiff als Flitzer für mächtig Wirbel.

09. März 2023

Von: det

Als Schiedsrichter Daniele Orsato am späten Mittwochabend drei Mal in seine Trillerpfeife pustete, gab es bei den Bayern-Profis kein Halten mehr. Gerade eben haben die Münchner den Hochkaräter PSG ausgeschaltet. Während Leon Goretzka & Co. feierten, stampfte Paris-Superstar Lionel Messi mit gesenktem Kopf über den Rasen. Für den Weltmeister aus Argentinier ist das Achtelfinal-Aus ein harter Schlag. Plötzlich aber wird es unruhig: Von hinten stürmt ein junger Fan – ein Flitzer, wie es so schön heißt – im Vollsprint heran und bremst vor seinem großen Idol ab. Dabei rutscht er aber aus, wird dann von den Ordnern in die Mangel genommen und abgeführt.

Nur wenig später wird klar: Dieser junge Anhänger in schwarzer Trainerhose und mit kurzem hellblauen T-Shirt ist ein Südtiroler. Der 17-jährige Etoó L. aus Steinegg hat sich auf den Rasen der Allianz Arena geschmuggelt und stand – mehr oder weniger – in Angesicht zu Angesicht mit dem großen Lionel Messi. „Mein Traum ist es immer schon mal gewesen, so nahe an Lionel Messi ranzukommen“, erklärt Etoó, als ihn SportNews am Donnerstagmorgen telefonisch erreicht.


Die Szene im Video ab Minute 1.20

Der Steinegger, der seit Februar bei Virtus Bozen in der U19 spielt, wurde nach seiner Aktion von den Platzordnern in eine Polizeistation im Stadion geführt. Dort gab es eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. „Rund zweieinhalb Stunden war ich in dieser Polizeistation, ehe ich gegen 2 Uhr morgens raus durfte. Danach bin ich mit meinem Onkel und meiner Cousine, die mit mir im Stadion waren, nach Hause gefahren. Heute ging es dann direkt in die Schule“, schildert Etoó, der diesen Tag wohl nie mehr vergessen wird.