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Thomas Müller könnte beim FC Bayern die entscheidende Rolle spielen. © APA/afp / ALEXANDRA BEIER

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Thomas Müller könnte beim FC Bayern die entscheidende Rolle spielen. © APA/afp / ALEXANDRA BEIER

Bayern setzt gegen Inter auf den Müller-Faktor

Am Dienstagabend bieten sich der FC Bayern München und Inter im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League die Stirn. Dabei soll ausgerechnet ein Urgestein, das der Allianz Arena im Sommer den Rücken kehrt, zum X-Faktor werden.

Bei den Bayern brennt vor allem die Frage, ob Thomas Müller im ersten Spiel nach der Ankündigung seines Abschiedes mit Saisonende in der Startformation steht. Die Münchner müssen mit dem am Oberschenkel verletzten Jamal Musiala ihren vielleicht wichtigsten Offensivspieler vorgeben. Bei der Generalprobe gegen Augsburg (3:1) tauschte Trainer Vincent Kompany nach Musialas Blessur den 13 Jahre älteren Müller für den 22-Jährigen ein.


Müller jedenfalls brennt auf die Partie, nachdem die Bayern seinen Vertrag nach 25 Jahren Clubzugehörigkeit im Sommer nicht mehr verlängern. Er will die Tür zu einem „Finale dahoam“ am 31. Mai „so richtig aufstoßen“. Wenn er beginnt, würde es Müller sogar als Kapitän tun. Der Fan-Liebling wäre gerne länger in München geblieben. „Zwischen mir und dem Club bleibt nichts Negatives hängen“, behauptete Müller am Dienstag in einem Instagram-Video. „Wir schauen nach vorne und sind voll auf einer Spur. Man muss sich nicht immer einig sein im Leben, um trotzdem voll auf einer Welle zu reiten.“

Inter hat die stärkste Defensive

Musiala ist für die Bayern in jedem Fall schwer zu ersetzen – ob mit oder ohne Müller. „Die Jungs, die anfangen gegen Inter, werden auch talentvolle Spieler sein“, entgegnete Kompany. Konrad Laimer sah es ähnlich. Man habe „viele Spieler, die ein Spiel entscheiden können – das Vertrauen habe ich in jeden bei uns in der Mannschaft, dass er Fähigkeiten hat, das Spiel zu entscheiden“, betonte der Salzburger, ohne den Legendenstatus Müllers zu vergessen. „Er ist einer der größten Spieler, die es gibt“ und kann „auf jeden Fall immer für eine Magie sorgen.“ Ersetzbar sei Müller so gesehen nicht. „Er wird immer ein Unikat bleiben.“

Thomas Müller rückt wieder in den Fokus. © ANSA / ANNA SZILAGYI


Die Bayern haben in den vergangenen 22 CL-Heimpartien nicht verloren. Dazu haben sie sich zuletzt viermal in Folge in K.o.-Duellen mit italienischen Clubs durchgesetzt. Neben Musiala müssen sie in der entscheidenden Saisonphase mit Torhüter Manuel Neuer sowie den langzeitverletzten Abwehrspielern Dayot Upamecano, Hiroki Ito und Alphonso Davies allerdings noch weitere wichtige Kräfte vorgeben.

Inter will mit der stärksten Defensive im Bewerb dagegenhalten. Der Finalist von 2023 hat in den zehn bisherigen CL-Saisonspielen erst zwei Gegentore kassiert. Kapitän Lautaro Martinez und sein Sturmkollege Marcus Thuram sind fit, womit Arnautovic nach dem Ausfall von Mehdi Taremi (Adduktorenprobleme) die Rolle als erster Joker bleiben dürfte. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir Anfang April immer noch um alle Titel kämpfen“, verwies Trainer Simone Inzaghi auch auf Meisterschaft und Cup.

Real Madrid nicht in Topform

Arsenal war im Vorjahr im Viertelfinale an den Bayern gescheitert. Diesmal baut sich der Titelverteidiger vor den Londonern auf. „Wir sind bereit, sie zu schlagen“, versicherte Arsenal-Coach Mikel Arteta. „Das ist die Bühne, auf der wir sein wollen, wo Arsenal konstant sein muss.“ Tatsächlich steht der Club in der Königsklasse erst zum zweiten Mal seit 2010 in der Runde der letzten acht. „Das ist eine große Chance, unsere eigene Geschichte zu schreiben“, sagte Arteta vor dem Duell mit seinen spanischen Landsleuten.

Der FC Arsenal will eine Duftmarke setzen. © ANSA / VINCE MIGNOTT


Real kommt nicht in Topform. In den jüngsten drei Pflichtspielen kassierten Alaba und Co. nicht weniger als acht Gegentore, im spanischen Titelrennen setzte es am Samstag mit einer 1:2-Heimpleite gegen Valencia einen empfindlichen Rückschlag. „Wir müssen in der Defensive solider sein – und vor dem Tor effektiver“, meinte Trainer Carlo Ancelotti, dessen Vertrauen in Alaba nach dessen langer Verletzung zuletzt enden wollend war. Gegen Valencia spielte der ÖFB-Star eine Viertelstunde, im CL-Achtelfinale gegen den Stadtrivalen Atletico keine einzige Minute.

Ein Sieg in London wäre Reals 200. in der Champions League (seit 1992). Der Rekordsieger aus Madrid trifft zum fünften Mal in Serie im Viertelfinale auf einen englischen Club. Liverpool, Chelsea (2x) und Manchester City bissen sich allesamt die Zähne aus. Das bisher einzige K.o.-Duell im Achtelfinale 2006 entschied aber Arsenal für sich. Die „Gunners“ setzen nicht nur auf ihre Heimstärke in Europa (16 Partien in Folge nicht verloren), sondern auch auf Bukayo Saka. Der Offensivstar ist nach drei Monaten Verletzungspause zu Monatsbeginn zurückgekehrt, bisher aber noch nicht in der Startformation gestanden.

UEFA Champions League – Viertelfinale

Hinspiele
FC Arsenal – Real Madrid (Dienstag, 21:00 Uhr)
FC Bayern – Inter (Dienstag, 21:00 Uhr)
Paris Saint-Germain – Aston Villa (Mittwoch, 21:00 Uhr)
FC Barcelona – Borussia Dortmund (Mittwoch, 21:00 Uhr)

Rückspiele
Aston Villa – Paris Saint-Germain (15. April, 21:00 Uhr)
Borussia Dortmund – FC Barcelona (15. April, 21:00 Uhr)
Real Madrid – FC Arsenal (16. April, 21:00 Uhr)
Inter – FC Bayern (16. April, 21:00 Uhr)

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