a Europa League

Nach dem entscheidenden Elfmeter gab es bei Sevilla kein Halten mehr. © ANSA / Tibor Illyes

Nervenkrimi: Sevilla schnappt Roma die Europa League weg

Sevilla im siebten Himmel, Roma im Tal der Tränen: Das Finale der Europa League bot ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende jubelten die Spanier – und Jose Mourinhos beeindruckende Serie ist gerissen.

Als die Rekordgewinner des FC Sevilla ausgelassen feierten, war José Mourinho Richtung Kabine verschwunden. Auch der Startrainer der AS Roma hat den beeindruckenden Triumphzug der Andalusier im XXL-Nervenkrimi der Europa League nicht stoppen können. Sevilla gewann das hitzige Endspiel am Mittwoch in Budapest im Elfmeterschießen mit 4:1 (1:1, 1:1, 0:1) und bejubelte den siebten Erfolg im siebten Finale des zweitgrößten Wettbewerbs im europäischen Vereinsfußball – und das seit 2006. Mourinho verlor nach fünf Siegen erstmals ein Europapokal-Finale als Trainer. Mit einem weiteren Triumph wäre er zum alleinigen Rekordhalter aufgestiegen.


Der argentinische Weltmeister Paulo Dybala (35. Minute), dessen Startelf-Einsatz nach Sprunggelenkproblemen fraglich gewesen war, hatte Roma in Führung gebracht, Gianluca Mancini (55.) per Eigentor den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Nach kräfteraubenden 120 Minuten samt elfminütiger Nachspielzeit fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen. Dort schoss Mancini Torhüter Bono an, Teamkollege Roger Ibanez traf an die Stange. Sevillas Gonzalo Montiel scheiterte zunächst an Rui Patricio, der Elfer musste aber wiederholt werden. Der schon im WM-Finale vom Punkt erfolgreiche Argentinier schoss Sevilla daraufhin zum Titel.

Mourinho war bis dato ungeschlagen

Schon vor Anpfiff war klar, dass eine beeindruckende Serie enden wird. Rekordsieger Sevilla hatte bei seinen sechs Titelgewinnen im UEFA-Cup bzw. der Europa League (zuletzt 2020) noch nie ein Endspiel verloren. Dies galt auch für Mourinho, der als Coach in Finali noch unbesiegt war. Für beide Clubs ging es auch finanziell um viel. Sevilla drohte den Europacup ebenso zu verpassen wie die Roma, die in der Serie A seit sieben Partien auf einen Sieg wartet. Der Fokus lag schon länger auf der Europa League.

Jose Mourinho war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. © APA/afp / ODD ANDERSEN


Am Mittwochabend sorgten Tausende Fans aus Spanien und Italien in der schicken Puskas Arena für Finalstimmung. Mourinho stand im dunklen Shirt fast ausschließlich am Rand seiner Coaching Zone und rief Anweisungen auf den Platz. Seine Roma brauchte ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Leonardo Spinazzola prüfte Sevilla-Torwart Yassine Bounou in der zwölften Minute. Die Vorlage kam von Dybala, für den Mourinho eigentlich angekündigt hatte, dass mehr als „20, 30 Minuten“ Spielzeit gar nicht drin seien. Im Nachhinein vermutlich ein kleiner Psychotrick des Taktikmeisters.

Dybala lässt Roma jubeln

Gerade, als die Partie festgefahren wirkte, hebelte Mancini mit einem starken Pass die Abwehr Sevillas aus, Dybala ließ Bounou keine Chance. Die Römer in der Arena jubelten lautstark, auch Mourinho ließ für einen Moment die großen Emotionen zu. Der 60-Jährige hatte Roma im vergangenen Jahr zum Sieg in der klassentieferen Conference League geführt – den Henkelpott der Champions League stemmte er 2003 mit Porto und 2010 mit Inter in die Höhe.

Romas Profis trösteten sich gegenseitig. © APA/afp / ODD ANDERSEN


Und Sevilla? Der Rekordgewinner des Wettbewerbs, der schon den UEFA-Cup hatte zweimal gewinnen können, fand auch nach dem Rückstand keine Lösungen. Dafür begann die zweite Hälfte für den spanischen Verein nach Maß. Roma zog sich zurück und versuchte, die Führung zu verwalten. Das durch eine scharfe Flanke von Navas erzwungene Eigentor von Mancini brachte Sevilla endgültig in die Partie zurück. Auf der Gegenseite verhinderte Bounou gegen Tammy Abraham den erneuten Rückstand (67.). Auch der eingewechselte Andrea Belotti verpasste das zweite Roma-Tor ganz knapp (83.) – die Partie musste in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen, wo der Nervenkrimi entschieden wurde.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH