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2014 bereitete sich das DFB-Team in St. Martin auf die Weltmeisterschaft vor. © AFP / PATRIK STOLLARZ

DFB-Unfall im Passeiertal: Tragische Details enthüllt

Zum zehnten Mal jährt sich heuer Deutschlands Weltmeistertitel in Brasilien. Den Feinschliff hierfür hatten sich die DFB-Helden im Passeiertal geholt. Überschattet wurde das damalige Trainingslager von einem schlimmen Unfall, nun kommen traurige Details zum Vorschein.

Vor genau zehn Jahren war die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zu Gast in St. Martin. Dort, im idyllischen Passeiertal, wurde beim Trainingslager jene Truppe geformt, die nur wenige Wochen später in Brasilien die ganz große Erfolgsstory schrieb. Bastian Schweinsteiger & Co. holten sich im Juli 2014 an der Copacabana den langersehnten vierten WM-Pokal.


Es war ein Märchen, das Deutschland damals erlebt hat. Ein Märchen, das allerdings auch eine große Schattenseite hatte: Nämlich die tragischen Vorkommnisse während des Trainingslagers im Passeiertal. Im Zuge eines Werbedrehs für den DFB-Sponsor Mercedes kam es zu einem Unfall, bei dem zwei Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Die neue ARD-Doku „Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014“ enthüllt nun traurige Details zum Horror-Unfall.

Auf dieser Straße ereignete sich der Unfall. © Markus Dorn


Das Drama ereignete sich am 27. Mai 2014. Auf einer gesperrten Straße in St. Leonhard, also in der Nähe des DFB-Camps, fand ein Werbedreh für Mercedes statt, an dem zwei Autos beteiligt waren. In einem Boliden saß der spätere Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg mit DFB-Spieler Julian Draxler, im anderen der damals 19-jährige DTM-Pilot Pascal Wehrlein mit Fußball-Profi Benedikt Höwedes.

Der Moment des Unfalls

In der ARD-Doku erinnert sich Höwedes an den Moment des Unfalls: „Wir haben nur das vordere Auto gesehen. Vor der Absperrung standen zwei Leute, die offensichtlich Handzeichen gegeben haben. Entweder halt mal an für ein Autogramm. Oder irgendwas ist. Rosberg konnte es auf jeden Fall nicht einschätzen. Er machte eine Vollbremsung. Und Wehrlein musste in kürzester Zeit reagieren“, so der einstige DFB-Verteidiger.

Nico Rosberg am Morgen des Unfalltages. Die Stimmung war locker und gut. Am Nachmittag kam es dann bei einer Sponsoraktion zu dem schweren Verkehrsunfall. © AFP / PATRIK STOLLARZ



Wehrlein konnte die Katastrophe nicht verhindern. „Es gab drei Optionen. Entweder du fliegst hier runter und bist mausetot. Oder knallst aufs Auto, das wäre auch nicht gut ausgegangen für alle Beteiligten. Oder er zieht links dran vorbei“, so Höwedes.
„Ich war total in Schockstarre.“ Benedikt Höwedes

Der Rennpilot raste mit seinem Ausweichmanöver auf die beiden Menschen zu. „Den einen haben wir ein bisschen am Rücken erwischt. Der andere schlug direkt vor meiner Nase in der Windschutzscheibe ein. Er überschlägt sich mehrmals. Liegt blutend am Boden. Die Leute fangen an zu schreien. Ich war total in Schockstarre, taumelte aus dem Auto. Knie mich da irgendwie hin. Musste erstmal die Situation irgendwie verarbeiten“, erklärt Höwedes.

Rennpilot Pascal Wehrlein. © Markus Dorn


Während die eine Person leicht verletzt wurde, traf es die zweite schlimm. Laut ARD ist der Tourist aus Thüringen bis heute pflegebedürftig. Einen Strafantrag stellte das Opfer nach dem Unfall nicht – laut ARD-Doku, weil Mercedes eine Einmalzahlung in unbekannter Höhe leistete.

Höwedes hat Angst, Beifahrer zu sein

Bei Höwedes hat dieser Unfall tiefe Spuren hinterlassen. „Ich hatte immer wieder diesen Moment vor Augen, wie der Mann in meine Windschutzscheibe einschlägt. Ich habe immer noch daran zu knabbern. Zum Beispiel, weil ich immer noch Probleme habe, als Beifahrer im Auto zu sitzen. Es ist eine absolute Katastrophe, auch wenn mich keine Schuld trifft, weil ich nicht gefahren bin. Aber trotzdem fühlt man sich mitverantwortlich für ein anderes Leben, das da gerade offensichtlich nicht normal weiterleben kann.“

Schlagwörter: Fussball DFB Passeier

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