
Kein Gewinner zwischen Italien und Deutschland. © APA/afp / MIGUEL MEDINA
Laues Spiel: Prestigeduell endet unentschieden
Italien und Deutschland haben am Samstagabend zum Auftakt der Nations League in Bologna unentschieden gespielt. Damit konnten sich die Azzurri immerhin ein wenig für die 0:3-Klatsche in der Finalissima gegen Argentinien rehabilitieren.
04. Juni 2022
Von: dpa
Die nicht für die WM qualifizierte und nach dem EM-Triumph 2021 stark veränderte Squadra Azzurra bereitete dem deutschen Team vor 23 754 Zuschauern deutlich mehr Probleme als Deutschland-Coach Hansi Flick lieb sein konnte. 1:1 hieß es nach 90 unspektakulären Minuten. Joshua Kimmich (73. Minute) verhinderte kurz nach der italienischen Führung durch Lorenzo Pellegrini (70.) die erste Niederlage unter Flick. Nach der Partie der DFB-Auswahl am Dienstag in München gegen England, das am Samstag mit 0:1 gegen Ungarn verloren, treffen sich beide Mannschaften am 14. Juni zum Rückspiel in Mönchengladbach.
Die Rivalität in der 36. Auflage des Länderspiel-Klassikers der beiden viermaligen Weltmeister war bereits vor Anpfiff im Stadio Renato Dall'Ara zu spüren. Als einige Zuschauer während der deutschen Hymne pfiffen und buhten, übertönten die italienischen Spieler, der Großteil der Fans und auch die italienischen Journalisten die Störungen mit lautem Klatschen.
Deutschland zunächst besser
Das deutsche Team blieb von der Kulisse zunächst unbeeindruckt und präsentierte sich mit einem modifizierten taktischen System in der Anfangsphase präsenter. Mit einem feinen Solo über die rechte Seite sorgte Gnabry das erste Mal für echte Gefahr, Torwart Gianluigi Donnarumma von Paris Saint-Germain parierte jedoch souverän (15.).Ex-Bayern-Coach Flick setzte mit sieben Münchner Profis auf einen starken, eingespielten Block des deutschen Rekordmeisters. Den Italienern war der Umbruch knapp ein Jahr nach dem EM-Titel dagegen zu Beginn noch anzumerken. Die Squadra Azzurra bemühte sich sichtlich, ihre Struktur zu finden. Aus der Startelf des EM-Finals gegen England stand nur noch Donnarumma auf dem Platz. Im Vergleich zum 0:3 im Finalissima gegen Südamerika-Champion Argentinien drei Tage zuvor wechselte Europameister-Coach Roberto Mancini ebenfalls auf zehn Positionen.
Italiens Torschütze: Lorenzo Pellegrini © ANSA / SERENA CAMPANINI
Mit dem vor dem Anpfiff stark gewässerten Rasen hatten beide Teams Probleme. Immer wieder rutschten die Spieler weg, die Partie verflachte nach schwungvollem Beginn. Angetrieben von den Tifosi gewannen die Italiener jedoch zunehmend Sicherheit. Aus mehr als 20 Metern traf Sassuolo-Stürmer Gianluca Scamacca den Außenpfosten (35.), was die Heim-Fans zu noch lauteren Italia-Rufen antrieb.
Kurz nach der Pause fehlte es der deutschen Innenverteidigung mit Antonio Rüdiger und Niklas Süle an der Abstimmung: Scamacca kam völlig frei vor Manuel Neuer zum Kopfball, traf den Ball aber nicht richtig (47.). Die italienischen Fans feierten trotzdem mit einer La Ola, da ihr Team inzwischen das Spiel bestimmte. Matteo Politanos Versuch von der rechten Seite (56.) strich nur knapp am langen Pfosten vorbei.
Kimmich antwortet schnell
20 Minuten vor Ende war Kapitän Neuer geschlagen. Nach Hereingabe von Wilfried Gnonto brauchte Lorenzo Pellegrini im Zentrum nur noch den Fuß hinzuhalten. Doch die DFB-Elf antwortete prompt: Der eingewechselte Jonas Hofmann flankte von rechts, die Italiener reklamierten vergeblich Handspiel des glücklosen Timo Werner, Kimmich behielt den Überblick und zog wuchtig ab. Am Ende hatte der Bayern-Mittelfeldspieler sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, Donnarumma verhinderte jedoch einen sehr schmeichelhaften deutschen Erfolg (79.).Empfehlungen
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