
Erling Haaland schoss das 3:0. © ANSA / Cornelius Poppe
Nach der Blamage: Krisenstimmung bei den Azzurri
Italien hat am Freitag sein erstens Qualifikationsspiel für die WM 2026 in Nordamerika gegen Norwegen verloren. Schon jetzt droht eine Krise.
07. Juni 2025
Von: tu
Italiens Nationalmannschaft steht nach der b lamablen 0:3-Niederlage gegen Norwegen vor dem nächsten sportlichen Super-GAU. Die dritte verpasste WM-Teilnahme in Folge ist kein Schreckgespenst mehr, sondern ein realistisches Szenario. Trainer Luciano Spalletti wirkte ratlos, seine Mannschaft ideenlos – ein zahnloser Auftritt ohne Leidenschaft, Struktur oder Tempo. Laut der Gazzetta dello Sport muss sich der Nationaltrainer am Mittwoch bei einem Meeting mit Präsident Gabriele Gravina verantworten – die Stellung beider Akteure wankt beträchtlich.
Die Kritik an Spalletti ist mit Sicherheit berechtigt. Der Scudetto mit Napoli vor zwei Jahren scheint weit entfernt, sein Glanz verblasst. Seine taktischen Konzepte greifen im Nationalteam nicht. Doch die Verantwortung endet nicht bei ihm: Auch Verbandspräsident Gabriele Gravina gerät zunehmend unter Druck. Italiens EM-Sieg 2021 kaschiert längst nicht mehr die strukturellen Schwächen – die Azzurri drohen, den Anschluss an die internationale Spitze endgültig zu verlieren.
Spalletti lässt den Kopf hängen. © APA/afp / ERIK FLAARIS JOHANSEN
Besonders alarmierend ist der Zustand des Nachwuchses. Während Norwegen mit technisch starken Talenten wie Antonio Nusa glänzt, bringt Italien kaum noch kreative Individualisten hervor. Die Nachwuchsarbeit liefert laufstarke, aber austauschbare Spielertypen. Technik und Spielfreude scheinen zweitrangig geworden zu sein. Charakterspieler wie Erling Haaland oder Martin Ødegaard, die Italien am Freitag förmlich auseinandernahmen, fehlen.
Playoffs als Rettungsanker
Fest steht: So kann es nicht weitergehen. Ohne radikalen Kurswechsel droht der völlige Absturz. Die direkte WM-Qualifikation ist nach dem Fehlstart kaum noch realistisch. Norwegen führt die Gruppe I mit drei Siegen und breiter Brust an. Die Azzurri müssen sich wohl frühzeitig mit dem Gedanken an die Playoffs anfreunden – ein nervenaufreibender Umweg, bei dem die zwölf Gruppenzweiten mit den vier besten nicht qualifizierten Teams der Nations League um die letzten vier WM-Tickets kämpfen.Profil bearbeiten
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