a Nationalteams

Keine besten Freunde mehr: Gabriele Gravina (l.) und Ex-Nationaltrainer Roberto Mancini. © ANSA / Facundo Arrizabalaga / POOL

Schlammschlacht nach Mancini-Aus: Italiens Chef feuert zurück

Nach dem überraschenden Rücktritt von Roberto Mancini als italienischer Nationaltrainer ist eine Schlammschlacht zwischen dem Ex-Coach und Verbandschef Gabriele Gravina ausgebrochen. Der FIGC-Boss kritisierte seinen ehemaligen Trainer in einem Interview scharf.

Tagelang war über die Hintergründe des Rücktritts von Mancini gerätselt worden. Dann gab der Europameister-Trainer von 2021 in einem Interview einen Einblick und verriet, dass Differenzen mit Verbandschef Gravina der Hauptgrund waren. Dieser hätte ihm einen Teil seines Trainerstabs weggenommen und durch neue Staff-Mitglieder ersetzt – ohne das mit ihm abzusprechen. Ein No-Go für Mancini, der mehr Loyalität für die erfolgreichen Teammitglieder der EM 2021 forderte.


Für Gravina waren diese Worte ein Schlag ins Gesicht, wie er in einem Interview mit dem Corriere della Sera zugab. „Ich habe ihm niemals in die Aufstellung hineingeredet oder ihm empfohlen, diesen oder jenen Spieler zu nominieren. Im Gegensatz zu anderen Präsidenten war ich auch niemals auf dem Spielfeld. Diese Anschuldigungen habe ich nicht verdient“, so ein enttäuschter Gravina. Er sagt: „Ich möchte kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen und weitere Polemiken vermeiden. Roberto war immer ein Mann mit Stil, ich möchte unsere Freundschaft nicht auf das Spiel setzen. Aber es waren sehr offensive Anschuldigungen gegenüber meiner Person.“

Gravina wirft Mancini Falschaussagen vor

Einmal in Fahrt, kritisierte Gravina seinen ehemaligen Nationaltrainer auch für die Wortwahl. „Nach der Niederlage in Palermo, als wir gegen Nordmazedonien die WM verloren haben, bin ich mit ihm zur Pressekonferenz gegangen. Ich habe mein Gesicht für seines hingehalten. Außerdem habe ich ihm einen Vertrag bis 2026 gegeben. Und ihm zum Koordinator der U20 und U21 gemacht. Wie kann er da behaupten, ich hätte kein Vertrauen in ihn gehabt? Ich frage mich wirklich, warum er solche Dinge gesagt hat. Robert weiß ganz genau, dass das Gegenteil der Fall ist. Seine Argumentation ist sehr schwach.“

Gerechnet hat mit dem Rücktritt von Mancini niemand, so Gravina: „Das war ein Blitz aus heiterem Himmel. Er hat mir niemals gesagt, dass er aufhören möchte. Dass er zurücktreten möchte, habe ich von seinem Anwalt und seiner Frau erfahren. Nachdem was wir persönlich zusammen erlebt habe, hätte ich mir mehr von ihm erwartet. Er hätte mir bei seinem Rücktritt in die Augen sehen müssen.“

Napoli-Chef Aurelio De Laurentiis bekam im Interview ebenfalls sein Fett weg. © ANSA / CESARE ABBATE

Zum Schluss des Interviews konnte sich Gravina auch einen Seitenhieb in Richtung Aurelio De Laurentiis nicht verkneifen. Dieser pocht auf eine Strafzahlung von Luciano Spalletti, nachdem dieser sein – mit Napoli vereinbartes – Sabbatjahr nicht eingehalten hat. „Was soll ich dazu sagen? Ich habe mir, ehrlich gesagt, nichts anderes von ihm erwartet“, so Gravina über Napoli-Boss De Laurentiis.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH