Südtirols EM-Elf könnte sich sehen lassen

Spätestens zur EURO wird jeder zum Teamchef. Am Freitag beginnt in Deutschland die Europameisterschaft – und alle reden mit, fachsimpeln über Strategie, Taktik und Personalentscheidungen. Bei manchen Südtiroler Fußball-Fans drängt sich vor einem Groß-Turnier immer auch die Frage auf: Wie würde wohl Südtirols &bdquo;Nationalmannschaft“ aussehen mit den besten Profi-Fußballern des Landes? Bei der Europeada, die vom 29. Juni bis 7. Juli in Schleswig-Holstein und Dänemark über die Bühne geht, sind bekanntlich die besten Amateurfußballer im Einsatz. Das ist die Top-Elf des Südtiroler Fußballs:

Torhüter: Daniel Theiner (20 Jahre, Sassuolo) Der Meraner gewann erst vor 2 Wochen mit Sassuolo den U19-Italienmeistertitel – mit Siegen gegen Inter im Halbfinale und Roma im Endspiel – und gilt als großes Talent. Beim prestigeträchtigen Viareggio-Turnier wurde er sowohl 2022 als auch 2023 als bester Torhüter ausgezeichnet. Beide Male holte er am Ende mit Sassuolo den Turniersieg.

Rechter Verteidiger: Simone Zanon (22 Jahre, Carrarese) Hatte maßgeblichen Anteil, dass Carrarese nach 76 Jahren in die Serie B zurückkehrte. Bestritt in der abgelaufenen Saison insgesamt 44 Spiele, wobei er 35 Mal von Beginn an auflief. Im Play-off-Final-Rückspiel gegen Vicenza lieferte er die Vorlage zum entscheidenden 1:0. Der Junge aus Sinich hat eine Mega-Saison hinter sich.

Raphael Kofler hätte sich nach seiner erfolgreichen Saison wohl auch einen Platz verdient. © DLife/LO

Rechter Innenverteidiger: Raphael Kofler (19 Jahre, FC Südtirol) Gab mit 18 Jahren sein Profi-Debüt und brachte es in seiner ersten Saison auf 16 Einsätze, davon 15 in der Liga, wobei der Rablander in der Serie B 11 Mal in der Startelf stand. Der Lohn: Einberufung in die italienische U19-Nationalmannschaft.

Linker Innenverteidiger: Max Reinthaler (29 Jahre, TSV 1860 München) In der ersten Saisonhälfte stand der Algunder, der 2012 mit Udinese bereits im Europapokal gegen den FC Liverpool gespielt hatte, noch bei Wehen Wiesbaden in der 2. deutschen Bundesliga unter Vertrag und erlebte mit seinem Treffer gegen Schalke in der Nachspielzeit zum 1:1 eine Sternstunde. Im Jänner wechselte er in die 3. Liga zum Traditionsverein 1860 München, Verletzungen bremsten ihn immer wieder aus.

Simone Davi wäre der nächste FCS-Profi im Kader. © Ufficio Stampa FCS - Foto Bordoni

Linker Verteidiger: Simone Davi (24 Jahre, FC Südtirol) In seinem 2. Serie-B-Jahr schaffte der Leiferer den Durchbruch. Aus der FCS-Startelf praktisch nicht wegzudenken (33 Pflichtspiele, 32 Mal von Beginn an). Einer der besten Linksverteidiger der 2. italienischen Liga.

Rechtes Mittelfeld: Fabian Tait (31 Jahre, FC Südtirol) Der FCS-Kapitän darf natürlich nicht fehlen. Mit 34 Spielen in der abgelaufenen Serie-B-Saison, 4 Treffern und 4 Tor-Vorlagen war der Salurner erneut unverzichtbar für den FC Südtirol und ein absoluter Leistungsträger im Team der Weiß-Roten. Die Achter-Rolle ist seine Lieblingsposition.

Zentrales Mittelfeld: Emanuele Zuelli (22 Jahre, Carrarese) Die Transferrechte hält Pisa, das im Jänner 2023 den Bozner Mittelfeldspieler von Juventus verpflichtete. In der abgelaufenen Saison feierte er mit Carrarese (und Simone Zanon) den historischen Aufstieg in die Serie B, war aber – anders als der Meraner – nicht Stammspieler. Dennoch: Im Play-off spielte er 3 Mal von Beginn an, auch im Final-Hinspiel in Vicenza. Wurde bei Chievo Verona ausgebildet, wo er bereits in der Serie B spielte.

Simon Straudi verdient in Österreich sein Geld. © APA / EXPA/LUKAS HUTER

Linkes Mittelfeld: Simon Straudi (25 Jahre, Austria Klagenfurt) Verlängerte eben erst seinen Vertrag bis 2025 und wird weiterhin für Austria Klagenfurt in der höchsten österreichischen Liga spielen, wo er in der abgelaufenen Saison 17 Spiele bestritt, zumal er länger verletzt ausfiel. Kam bei den Kärntnern eigentlich auf der rechten Außenbahn zum Einsatz, ist aber ein gelernter Mittelfeldspieler. Der &bdquo;Jergina“ kann im Mittelfeld alle Positionen spielen.

Rechter Stürmer: Lorenzo Sgarbi (23 Jahre, Avellino) Verpasste zwar mit Avellino den angepeilten Sprung in die Serie B, empfahl sich allerdings mit starken Auftritten, 7 Toren und 15 Tor-Vorlagen für höhere Aufgaben. Die Transferrechte am Offensivspieler, der bei Avellino auch als Schienenspieler spielte, hält Napoli, das Sgarbi diesmal in die Serie B verleihen könnte. Bari hat bereits sein Interesse bekundet, auch Brescia und Modena sind am Bozner dran.

Mittelstürmer: Manuel De Luca (25 Jahre, Sampdoria) Er ist vermutlich aktuell der beste Südtiroler Fußballer. 10 Treffer in 32 Spielen erzielte der Pfattner in der abgelaufenen Serie-B-Saison für Sampdoria.

Linker Stürmer: Manuel Fischnaller (32 Jahre, Torres) Mit 11 Toren schoss er Sassari Torres zum Vize-Meistertitel in der Drittliga-Gruppe B. Im Aufstiegs-Playoff kam gegen Benevento das Aus, auch weil der Angreifer aus Signat das Rückspiel verletzungsbedingt verpasste.

Der Trainer: Patrizio Morini hat 2015 in Coverciano die höchste Trainer-Lizenz (UEFA Pro) erhalten. Der aktuelle Meister-Coach des SSV Brixen gehört seit 30 Jahren zu den erfolgreichsten Südtiroler Amateurtrainern.

Ersatz: David Wieser (Mittelfeld) hat mit Mantova die Serie C gewonnen, der 22-jährige Grödner kam zwar meist von der Bank, leistete aber seinen Beitrag. Federico Davi (22), der jüngere Bruder von Simone, kehrt nach 2 Jahren in der Serie C bei Arzignano zum FCS zurück. Jonas Heinz (21, Naturns, FCS) sammelte zuletzt Spielpraxis bei Fermana.

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Südtirols EM-Elf könnte sich sehen lassen

An talentierten Fußballern mangelt es Südtirol bekanntlich nicht. Es gäbe da so einige, die Spielern wie Cristiano Ronaldo und Kylian Mbappe möglicherweise den ein oder anderen Ball abluchsen könnten. Doch wie würde eine Nationalmannschaft von Südtirol aussehen? Hier ein Überblick.

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