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Unter Pfiffen schlichen Gianluca Scamacca, Mateo Retegui und Gennaro Gattuso nach der Partie vom Rasen. © APA/afp / STEFANO RELLANDINI

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Unter Pfiffen schlichen Gianluca Scamacca, Mateo Retegui und Gennaro Gattuso nach der Partie vom Rasen. © APA/afp / STEFANO RELLANDINI

Warum Sinner die Azzurri vor noch mehr Kritik „gerettet“ hat

Norwegische Ekstase und eine darniederliegende Squadra Azzurra: Die 1:4-Niederlage Italiens im abschließenden Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026 hat bei den Tifosi für Entsetzen gesorgt. Teamchef Gennaro Gattuso und seine Truppe wurden mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet.

„Ich möchte mich bei unseren Fans entschuldigen“, meinte der Trainer sichtlich geknickt. „Gedemütigtes Italien“, schrieb die Gazzetta dello Sport am Tag nach der Blamage.


Kurioserweise konnten sich Gattuso und seine Fußballer noch bei Jannik Sinner bedanken: Durch dessen Sieg bei den ATP Finals am Sonntagabend in Turin verdrängte der jubelnde Tennis-Star die enttäuschten Kicker etwas von den Titelseiten der drei wichtigsten Sportblätter. Die ganz großen und vernichtenden Schlagzeilen fielen also vorerst aus.

Jannik Sinner bestimmte die Schlagzeilen in den Sport-Gazetten am Montag. © ANSA / Alessandro Di Marco

Jannik Sinner bestimmte die Schlagzeilen in den Sport-Gazetten am Montag. © ANSA / Alessandro Di Marco


Das Publikum im San Siro von Mailand hatte da weniger Rücksicht genommen und das eigene Team beim Schlusspfiff heftig ausgepfiffen und ausgebuht. „So einen Abend hat niemand verdient, vor allem nicht jene, die hier ins Stadion gekommen sind“, räumte Gattuso ein. Dabei war die direkte Qualifikation für die WM 2026 bereits vor Spielbeginn quasi dahin. Die Italiener hätten mit neun Toren Unterschied gewinnen müssen, um Norwegen auf Rang eins noch abzufangen.

Italien wurde „zu schwer bestraft“

Doch statt sich Selbstvertrauen für die Play-offs zu holen, setzte es einen ähnlichen Dämpfer wie zum Quali-Start beim 0:3 in Norwegen. Danach hatte Coach Luciano Spalletti gehen müssen. Nachfolger Gattuso ist aber nicht viel weiter gekommen. Das 1:4 reihte sich ein in eine Liste von schwachen Auftritten. Gegen Norwegen waren die Gastgeber vor der Pause dominant und durch Francesco Pio Esposito in Führung gegangen. In den zweiten 45 Minuten aber gingen die Italiener im Regen von Mailand unter, die Norweger schlugen gleich vier Mal zu. Gattuso fand, sein Team sei „zu schwer bestraft worden“.
Gennaro Gattuso musste ein Vier-Tore-Spektakel der Norweger mitansehen. © APA/afp / STEFANO RELLANDINI

Gennaro Gattuso musste ein Vier-Tore-Spektakel der Norweger mitansehen. © APA/afp / STEFANO RELLANDINI

Italien muss nun wieder einmal eine Extrarunde einlegen. Zunächst wird am Donnerstag ausgelost, gegen wen man im März im ersten K.o.-Spiel ran muss. Dass dabei Schweden oder Nordmazedonien mögliche Gegner sind, also just jene Teams, gegen die Italien in den Play-offs die WM-Teilnahmen 2018 und 2022 vergeigt hatte, dürfte die Stimmung nicht wesentlich heben. „Wir werden die Wunden lecken“, meinte Coach Gattuso.

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