a England

Newcastle United erinnert an alte Zeiten. © APA/afp / FRANCK FIFE

2 Jahre nach Saudi-Deal: Newcastle schwebt auf Wolke 7

Zwei Jahre nach dem Aufsehen erregenden Verkauf an saudische Investoren hat Newcastle United für einen Paukenschlag im Konzert der Großen gesorgt.

Die „Magpies“ schossen Paris Saint-Germain am Mittwochabend in der Champions League mit 4:1 aus dem Stadion. Die Engländer feierten den ersten Erfolg in der „Königsklasse“ seit 20 Jahren und schlugen den Kurs Richtung Achtelfinale ein. Für PSG hat es eine Niederlage in dieser Höhe zuletzt 2004 gegen Chelsea (0:3) gesetzt.


„Wenn sie jemals eine Entschuldigung brauchen, nicht zur Arbeit zu erscheinen, dann jetzt“, sagte Torschütze Sean Longstaff mit Blick auf die euphorisierte Fans. Der aus Newcastle stammende Mittelfeldspieler war fünf Jahre alt, als die „Elstern“ zuletzt ein Heimspiel in der Champions League bestritten hatten. Damals stand Club-Idol Alan Shearer noch auf dem Rasen. Das Comeback fiel fulminant aus. Wurde das Aufeinandertreffen mit Kylian Mbappe und Co. als Test für die Mannschaft von Trainer Eddie Howe angesehen, bestand diese ihn mit Bestnote.

Die Choreo der Newcastle-Fans vor dem Anpfiff. © ANSA / PETER POWELL


Miguel Almirón (17.), Dan Burn (39.), Longstaff (50.) und Fabian Schär (91.) trafen für Newcastle, Lucas Hernández sorgte für den Ehrentreffer (56.) der Franzosen. Nach zwei Runden führt Newcastle die Tabelle mit vier Punkten vor PSG (3), Milan (2) und Dortmund (1) an. Die Mailänder und der weiter ohne den verletzten Marcel Sabitzer spielende BVB trennten sich am Mittwoch mit einem 0:0. Für Newcastle geht es am 25. Oktober mit einem weiteren Heimspiel weiter, Dortmund ist dann im St. James' Park zu Gast.

Ein besonderer Sieg in jeder Hinsicht

Newcastles Erfolg über die seit Jahren von Katar alimentierten Pariser wird auch in Riad genüsslich registriert worden sein. Das Königreich und das Emirat sind nicht in Freundschaft verbunden. In Nordengland engagiert sich Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman seit Oktober 2021. Das zu diesem Zeitpunkt am vorletzten Tabellenplatz liegende Team wurde für mehr als 300 Millionen Euro an den Investmentfonds des Königreichs verkauft. Von den Fans wurde die Übernahme als Startschuss in eine neue Ära gefeiert, andere kritisierten die Menschenrechtslage im Land der neuen Besitzer.

Newcastle schlug Paris SG klar. © APA/afp / PAUL ELLIS


Die kritischen Stimmen sind mittlerweile leiser geworden. Seit der Übernahme geht es für die Schwarz-Weißen aufwärts. Der kurz darauf als Trainer geholte Howe stabilisierte eine personell verstärkte Mannschaft im folgenden Frühjahr. In der Saison 2022/23 konnte sich Newcastle nach weiteren Transfers wie jenem von Schwedens Teamstürmer Alexander Isak (um kolportierte 70 Mio. Euro) in der Premier League schon oben festsetzen. Als Vierter schaffte der vierfache englische Meister (zuletzt 1927) die Qualifikation für die Champions League.

Beim 0:0 in Mailand war Newcastle als schwächere Mannschaft noch gut bedient. Die nunmehrige Steigerung überraschte. „Wir wollten wir selbst sein und dann sehen, was dabei rauskommt“, sagte Howe. „Vier Tore zu erzielen, hätten wir jetzt nicht erwartet“, meinte der 45-Jährige. Sein Gegenüber Luis Enrique war indes geknickt. „Ich bin verantwortlich dafür, was heute Abend hier passiert ist“, betonte der Cheftrainer der schwer geschlagenen Franzosen. Er bezeichnete das Resultat als „fair“.

Empfehlungen

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH