S+
Fabian Lantschner aus Natz fiebert mit Wacker Innsbruck einem ganz besonderen Duell entgegen. © Daniel Schönherr / Wacker Innsbruck

a Österreich

Fabian Lantschner aus Natz fiebert mit Wacker Innsbruck einem ganz besonderen Duell entgegen. © Daniel Schönherr / Wacker Innsbruck

Zwei Südtiroler und der totale Fußballwahnsinn in Innsbruck

Während die Fußballklubs hierzulande mittendrin in der Vorbereitung sind, herrscht nördlich des Brenners schon der Ausnahmezustand. Am Sonntag steigt in Innsbruck ein Duell, das Österreichs Fußball elektrisiert – und zwei Südtiroler sind mittendrin.

In Fußball-Österreich gibt es seit Tagen ein großes Thema: das Pokalduell zwischen Drittligaklub Wacker Innsbruck und Bundesligist Rapid Wien. Am Sonntag ab 17 Uhr treffen die beiden Traditionsvereine im kultigen Tivoli-Stadion von Innsbruck erstmals nach langer Zeit aufeinander – und elektrisieren Tausende von Fans.


„Die ganze Stadt redet seit Tagen von nichts anderem mehr“, sagt Fabian Lantschner. Der 37-jährige Natzer bildet seit Sommer 2023 gemeinsam mit Sebastian Siller das Trainerteam von Wacker Innsbruck und kann das Highlight am Sonntag kaum erwarten. Genauso wie Adrian Lechl, der 20-jährige Stürmer aus Lüsen, der bei den Schwarz-Grünen Shootingstar und Leistungsträger ist.

Tivoli-Stadion erstmals seit 15 Jahren ausverkauft

„Der Hype ist enorm“, erklärt Lantschner und führt aus: „Das Tivoli-Stadion ist erstmals seit 15 Jahren ausverkauft. 16.000 Fans werden kommen, darunter mehr als 1.000 aus Südtirol. 48 Stunden nach Verkaufsstart waren fast alle Tickets vergriffen.“ Wacker hätte für dieses Traditionsduell 24.000 Eintrittskarten verkaufen können, was den Wahnsinn in der Nordtiroler Hauptstadt recht treffend beschreibt.

Leistungsträger in Innsbruck: Adrian Lechl (rechts, hier mit Fan Leni).

Leistungsträger in Innsbruck: Adrian Lechl (rechts, hier mit Fan Leni).



Das alles hat auch mit der Vorgeschichte zu tun. Wacker Innsbruck und Rapid Wien zählen in Österreich zu den großen Kult-Klubs. Allerdings musste Wacker vor drei Jahren einen Zwangsabstieg in die fünfte Liga hinnehmen. Der Innsbrucker Verein wurde völlig umgekrempelt – und hat bei seinen leidenschaftlichen Anhängern nun das Feuer wieder so richtig entfacht. Vor zwei Jahren gewann Wacker souverän die fünfte Liga, vor wenigen Wochen folgte der Meistertitel in der vierten Liga und der Aufstieg in die Regionalliga West. Die letzte Pflichtspielniederlage gab es im November 2023.

Die beiden Südtiroler sorgen für Furore

Das alles haben Adrian Lechl und Fabian Lantschner nicht nur miterlebt, sondern mitgestaltet. Während Lechl seit zwei Jahren für die Schwarz-Grünen stürmt und mit Toren und Assists glänzt, hat sich Lantschner im vergangenen Jahrzehnt vom U14-Coach ins Trainerteam der Kampfmannschaft vorgearbeitet. Nun geht der 37-Jährige, der einst bei Natz als Spieler und sportlicher Leiter fungierte, mit Trainer Sebastian Siller in seine dritte Saison. Der ewige Schlager gegen Rapid Wien sei nun ein großer Bonus, so Lantschner.
„Wir wollen in die zweite Liga!“ Fabian Lantschner

„Ich weiß, wie die Fans die Cup-Auslosung via Public Viewing mitverfolgt haben. Der Jubel war riesig, als wir Rapid Wien zugelost bekamen. Für uns ist es eine Bestätigung und eine Belohnung für die Entwicklung, die der Verein in den letzten Jahren genommen hat“, erklärt Lantschner. Präsident Hannes Rauch, Sportvorstand Jakob Griesebner und Harald Gärtner vom strategischen Netzwerk (zu dem auch Los Angeles FC, Bayern München und die Grasshoppers Zürich zählen) haben den Klub wieder auf Vordermann gebracht.

Adrian Lechl ist Leistungsträger bei Wacker Innsbruck. © Daniel Schönherr

Adrian Lechl ist Leistungsträger bei Wacker Innsbruck. © Daniel Schönherr


Das Rapid-Match am Sonntag sieht der Natzer als Kür vor der Pflicht, denn die Devise von Wacker Innsbruck ist eindeutig: „Wir wollen in die zweite Liga aufsteigen!“ Die Regionalliga West beginnt in einer Woche – und ist übrigens eine semiprofessionelle Meisterschaft. So arbeitet Lantschner nebenher bei einer Baumanagementfirma, während Lechl studiert. Gelebt wird der Fußball in Innsbruck aber wie bei einem Bundesligaklub. Verständlich, dass man nördlich des Brenners von einem magischen Pokalabend, von einer Cup-Sensation gegen Rapid Wien träumt. „Es wird ein Spiel, das keiner so schnell vergisst“, fasst es Lantschner treffend zusammen.

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2025 First Avenue GmbH