Der Grödner beim amtierenden Serie-A-Meister

Wie ist es, nach langer Zeit wieder in Südtirol zu sein? &bdquo;Es ist immer schön nach Hause zu kommen, um die Familie und alte Freunde wiederzusehen. Auch wenn ich weit weg bin, habe ich des Öfteren Kontakt mit Freunden, Verwandten und ehemaligen Mitspielern. Treffen konnte ich sie leider nicht oft, weil ich mit dem Fußball alle Hände voll zu tun habe.“ Wie geht es Ihnen in Mailand? &bdquo;In Mailand fühle ich mich sehr wohl. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Entscheidung getroffen habe, zu Inter zu wechseln. Ich habe in den letzten Jahren gemeinsam mit einigen Mitspielern im Heim von Inter gewohnt und mich dort mit allen gut verstanden. Jetzt werde ich vielleicht mit Freunden eine Wohnung beziehen, über diese Entscheidung werde ich aber noch ein wenig nachdenken.“ Sie haben im vergangenen Schuljahr die Matura gemacht – wie verlief ihre schulische Ausbildung in Mailand? &bdquo;Ich habe die Matura im Berufsgymnasium gemacht. In den ersten Jahren habe ich drei Tage an einer öffentlichen Schule und zwei Tage an der Schule am Suning Youth Centre (Inters Schule an der Nachwuchsakademie, Anm. d. Red.) gelernt. Das letzte Jahr war ich nur an der Schule bei der Nachwuchsakademie. Das war vor allem in Zeiten wie diesen angenehm, wir hatten die Schule nahe an unserem Heim und mussten keine große Distanz zurücklegen.“ Was machen Sie in ihrer Freizeit am liebsten? &bdquo;Auch wegen Corona haben wir nicht so viel Freizeit. In der Zeit, die wir haben, legen wir viel Wert auf Erholung, weil die Trainings- und Spieltage schon anstrengend sein können. Mit meinen Mitspielern spiele ich im Heim oft Playstation.“ Wie war es, mit 15 Jahren von St. Ulrich in Gröden nach Mailand umzuziehen? &bdquo;Es war natürlich eine große Veränderung für mich. Ich war es schon von meiner Zeit beim FC Südtirol gewohnt, nicht immer bei meiner Familie in St. Ulrich zu wohnen. Klar, wenn man dann in Mailand wohnt, kann man nicht mehr am Wochenende nach Hause fahren. Am Anfang war es nicht einfach, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Beim Fußballspielen habe ich schnell neue Freunde kennengelernt.“ Was fehlt an Südtirol am meisten? &bdquo;Vielleicht die Gemütlichkeit. Mailand ist schön, kann aber auch anstrengend sein. Wenn ich zu Hause bin, freue ich mich immer auf die Ruhe und auf die Berge.“ Wie würden Sie die letzten vier Jahre bei Inter beschreiben? &bdquo;Es waren vier sehr schöne Jahre. Ich habe viel gelernt und bin unglaublich glücklich, diesem großen Verein anzugehören und unglaublich stolz, diese Farben zu tragen.“ Gab es in deiner bisherigen Karriere auch schwierige Momente? &bdquo;Ehrlich gesagt ist bis jetzt alles gut verlaufen. Klar, man wird immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, zum Glück hatte ich bis jetzt aber keine schweren. Wenn ich mal Schwierigkeiten hatte, haben mir der Verein, die Mannschaft und meine Familie immer geholfen.“ Am 22. November 2020 waren Sie erstmals im Kader der ersten Mannschaft von Inter. Was war das für ein Gefühl? &bdquo;Ich würde es wie einen wahr gewordenen Traum beschreiben. Wir alle träumen davon, eines Tages mit den Großen im Stadion spielen zu dürfen. Ein unvergesslicher Moment, den ich immer mit mir tragen werde.“ Wie war der Eindruck von Antonio Conte und der Mannschaft? &bdquo;Conte ist ein großartiger Trainer und ich bin sehr dankbar, dass er mich mitgenommen hat. Alle in der ersten Mannschaft wissen, dass diese Momente für uns unvergesslich sind. Sie haben uns Junge alle gut behandelt, uns Ratschläge gegeben und uns geholfen.“ Welcher Spieler hat am meisten Eindruck hinterlassen? &bdquo;Als Mittelfeldspieler habe ich mich natürlich bei den Mittelfeldspielern orientiert. Spieler wie Marcelo Brozovic oder Stefano Sensi habe ich von Anfang an im Auge behalten, um viel von ihnen zu lernen. Nett waren sie alle zu uns, weil sie ja selbst einmal in der gleichen Situation waren.“ Gab es schon vor diesem Tag Kontakt mit der ersten Mannschaft? &bdquo;Viele von uns durften immer wieder einmal mittrainieren. Das sind tolle Momente, bei denen man versucht, so viel wie möglich mitzunehmen und zu lernen.“ Wenige Monate später haben Sie den Vertrag mit Inter bis 2023 verlängert. Wie geht es mit der Karriere weiter? &bdquo;Ich versuche mich, auf die Gegenwart zu konzentrieren und so viel als möglich dazuzulernen. Ich fühle mich hier bei Inter sehr wohl. Wenn es an der Zeit ist, weitere Schritte zu machen, dann werde ich darüber nachdenken. Im Moment bin ich aber sehr zufrieden.“ In der Primavera-Mannschaft steht mit Christian Chivu ein neuer Trainer unter Vertrag. Hat sich sonst auch viel geändert? &bdquo;Der Trainer hat von Anfang an einen guten Eindruck hinterlassen. Die Mannschaft hat sich etwas verändert, es sind aber immer noch einige der letzten Saison dabei. Wir versuchen, so schnell als möglich zusammenzuwachsen und in der Saison das Beste zu geben.“ Der nächste Schritt würde der in den Erwachsenen-Fußball sein. Was sind Ihre Ziele? &bdquo;Von der Primavera in die Serie A zu springen, ist sehr schwierig, das schaffen nur wenige. Ich versuche mich, so gut wie möglich weiterzuentwickeln und dann schaue dann, was die Zukunft bringt.“ Verfolgen Sie den FC Südtirol noch? &bdquo;Ja, sowohl meine Freunde, die noch in der Jugend spielen, als auch die erste Mannschaft. Sie sind eine Top-Mannschaft geworden, schade, dass es mit der Serie B noch nicht geklappt hat. Ich glaube, dass sie es aber früher oder später schaffen werden.“ Könnten Sie sich auch eine Rückkehr zum FCS vorstellen? &bdquo;Wie gesagt, im Moment konzentriere ich mich auf die Gegenwart. Man weiß aber nie, was die Zukunft bringt (schmunzelt).“

Serie A Italien	SP	TV	P
1. Inter	33	79:18	86
2. Milan	33	64:39	69
3. Juventus	33	47:26	64
4. Bologna	33	48:26	62
5. Roma	32	57:38	55
6. Atalanta	32	59:37	54
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Der Grödner beim amtierenden Serie-A-Meister

David Wieser gilt als eines der verheißungsvollsten Talente des Südtiroler Fußballs. Der 19-jährige Mittelfeldspieler spielt seit vier Jahren im Nachwuchsbereich von Inter Mailand und befindet sich im Moment mit der Primavera (U19) im Trainingslager in Südtirol.

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