
Italien hat eine Rückennummer im Fußball verboten. © ANSA / PAOLO MAGNI / Z80
Italien verbietet eine symbolträchtige Rückennummer
In Zusammenarbeit mit der Regierung hat der italienische Fußballverband FICG eine Rückennummer verboten, die aus politischen Gründen mehr als nur heikel ist. Trotzdem haben sie in den vergangenen Jahren immer wieder Spieler getragen.
27. Juni 2023
Von: cst
Die „88“ ist keine Rückennummer wie jede andere. Die Zahl ist historisch belastet, weil sie von Neo-Nazis als Symbol für „Heil Hitler“ verwendet wird. Das „H“ ist der achte Buchstabe im Alphabet. Obwohl die Zahl mit nationalsozialistischem Gedankengut in Verbindung gebracht wird, wurde sie in den letzten Jahren immer wieder von Fußballern in Italien getragen. In der abgelaufenen Saison liefen drei Serie-A-Profis mit der Nummer 88 auf dem Rücken auf: Mario Pasalic (Atalanta), Toma Basic (Lazio) und Tomas Rincon (Sampdoria).
Damit ist jetzt Schluss, denn die Regierung in Rom verabschiedete ein Gesetzt, wonach das Tragen der „88“ auf dem Rücken verboten ist. Das Innenministerium spricht von einer Geste gegen den Antisemitismus. Außerdem wurden genaue Richtlinien festgelegt, wann ein Fußballspiel aufgrund von antisemitischen Vorfällen (z.B. Singchöre von Fans) abgebrochen werden darf.
FIGC-Präsident Gabriele Gravina hat ein Statement dazu abgegeben: „Die Fußballwelt ist vereint im Kampf gegen Antisemitismus und jegliche Form der Diskriminierung. Mit diesen Entscheidungen wollen wir einmal mehr zeigen, dass unser Sport für positive Nachrichten steht. Wir werden in solchen Thematiken keinen Millimeter zurückweichen, denn der Fußball wirft seinen Schatten auch auf die Gesellschaft Italiens.“
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