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In Neapel ist die ganze Nacht lang gefeiert worden. © APA/afp / CARLO HERMANN

Ein Toter, viele Verletzte: Meister-Party in Neapel eskaliert

Napoli feiert die italienische Meisterschaft auswärts in Udine. Daheim am Vesuv steigt noch in der Nacht eine wilde Party. Ein Mann stirbt an Schussverletzungen.

Mit einem Platzsturm der mitgereisten Fans begann für die Napoli-Fußballer in Udine die große Meisterfeier – daheim in Neapel waren die Tifosi auf den Straßen und Plätze da schon längst in eine lange Partynacht gestartet. Nach 33 Jahren Warten haben die Süditaliener am Donnerstagabend den Gewinn ihres dritten Scudetto perfekt gemacht und eine famose Saison gekrönt.


In Udine wurden manche von den Emotionen überwältigt: Dem eigentlich recht coolen Trainer Luciano Spalletti kamen im TV-Interview bei DAZN die Tränen, als er im Moment des Triumphs an den verstorbenen Bruder erinnerte. Beim Blick auf die Live-Bilder aus Neapel, wo zigtausende Fans feierten, sprach der Coach von der „größten Genugtuung“. „Diese Meisterschaft ist super-verdient“, resümierte Kapitän Giovanni di Lorenzo mit blau schimmernden Haaren. In der Kabine war der Europameister wie viele seiner Teamkollegen der Dose Haarfärbespray nicht entkommen. „Wir können die Feier kaum noch erwarten.“

Hunderte Verletzte

Die war daheim in der Hafenstadt am Fuße des Vesuvs schon im vollen Gange – kein Wunder, mussten die Fans doch lange auf den dritten Titel in der Serie A nach 1987 und 1990 warten. Die beiden Erfolge fielen in die Napoli-Ära von Weltstar Diego Armando Maradona.

60.000 Fans hatten sich am Donnerstag das entscheidende Gastspiel bei Udinese gemeinsam auf Leinwänden des nach Maradona benannten Stadions angesehen, danach ging es in die Innenstadt. Aus allen Ecken der Stadt schossen die Fans Feuerwerksraketen in den Himmel, ähnlich wie um Mitternacht an Silvester. Auf der Piazza del Plebiscito nahe des Hafens drängten sich die Anhänger, sangen und feierten, schwenkten Fahnen und brannten Leuchtraketen ab.

Der Jubel kennt keine Grenzen. © APA/afp / CARLO HERMANN

Ein Großaufgebot der Polizei sollte dafür sorgen, dass die Feiern friedlich blieben. Dennoch wurden schon bald Zwischenfälle registriert: Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von einem 26-Jährigen, der infolge von Schussverletzungen im Krankenhaus starb. Das Opfer war vorbestraft, sein Tot hängt womöglich nicht direkt mit den Meisterfeierlichkeiten zusammen. Im selben Zuge wurden drei weitere Personen mit Schussverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Zu den Umständen ermittelte die Polizei und konnte zunächst keine Angaben machen.

Krawalle am Spielfeld

Die Gazzetta dello Sport schreibt von 203 Verletzten, die noch in der Nacht medizinisch versorgt werden mussten. Viele von ihnen mussten behandelt werden, weil sie von Pyrotechnik an den Händen oder im Gesicht verletzt wurden.

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Bereits in Udine wurden nach einem Gedränge infolge des Platzsturms acht Fans medizinisch betreut, wie der Präfekt sagte. Unzählige Napoli-Fans stürmten zeitgleich mit dem Schlusspfiff das Spielfeld, dort wurden sie später von herbeiströmenden Udinese-Anhängern angegriffen. Nach einigen Minuten konnten die Sicherheitskräfte die Lage unter Kontrolle bringen. Im Anschluss kam es vor der Arena noch zu Zusammenstößen zwischen Ultras des Heimteams und der Polizei.



Schlagwörter: Fussball Serie A Napoli Neapel

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