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Als aktiver Spieler eine Legende: Andrea Pirlo. © APA/epa / MAURIZIO DEGL' INNOCENTI

Andrea Pirlo: Ein Weltstar kommt nach Bozen

Bereits im Vorjahr gastierten mit Fabio Cannavaro, Filippo Inzaghi, Fabio Grosso und Alberto Gilardino einige Weltmeister von 2006 im Bozner Drusus-Stadion. An diesem Samstag gesellt sich der wohl prominenteste Name auf diese Liste hinzu: Andrea Pirlo.

Als Spieler war Andrea Pirlo eine echte Augenweide. Der Mann aus Brescia hat Anfang der 2000er-Jahre die Rolle des Sechsers neu interpretiert und damit auch ein Example statuiert. Bei seinem Heimatverein wurde der gelernte Zehner von der inzwischen verstorbenen Trainer-Ikone Carlo Mazzone erstmals vor der Abwehr eingesetzt. Sein Nebenmann damals: Pierpaolo Bisoli. Der junge Pirlo und der erfahrene Bisoli konnten unterschiedlicher nicht sein: Auf der einen Seite der feine Techniker und auf der anderen der heutige FCS-Trainer, der als Mentalitäts- und Zweikampfmonster bekannt war.


Nach Stationen bei Inter und Reggina (per Leihe) wechselte Pirlo dann im Sommer 2001 zum AC Milan, wo er seine vielleicht beste Zeit als Spieler erlebte. Unter Carlo Ancelotti wurde Pirlo bei Milan einmal Meister (2004) und gewann zwei Mal die Champions League (2003 und 2007). In jener Phase wurde der Edeltechniker 2006 mit Italien auch Weltmeister. Pirlo war zu dieser Zeit sowohl bei Italien, als auch bei Milan Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld. Sein Nebenmann, Gennaro Gattuso, war hingegen vor allem für die Arbeit gegen den Ball zuständig.


Im Sommer 2011 verließ Pirlo Milan nach zehn erfolgreichen Jahren, nachdem er in der abgelaufenen Meister-Saison bei Trainer Max Allegri einen schweren Stand hatte. Antonio Conte witterte die Chance und holte den damals bereits 32-Jährigen zu Juventus. Bei der Alten Dame erlebte Pirlo seinen zweiten Frühling und gewann noch vier Meisterschaften, ehe der 113-malige Nationalspieler anschließend bei New York City in der MLS seine Karriere ausklingen ließ.

Pirlo als Trainer

Als Trainer muss der Weltstar seinen Weg aber erst noch gehen. Im Sommer 2020 wurde Pirlo bei Juventus ins kalte Wasser geworfen und übernahm mitten in der Corona-Zeit die erste Mannschaft. Als Nachfolger des geschassten Maurizio Sarri verpasste Juve unter Pirlo die zehnte Meisterschaft in Folge. Trotz des Pokalgewinns musste der Trainer-Novize am Ende der Saison bereits wieder seine Koffer packen.

Früher Mitspieler, heute stehen sie sich als Trainer gegenüber: Andrea Pirlo (links) und Pierpaolo Bisoli.


Anschließend ließ Pirlo in der Türkei bei Karagümrük seine Karriere neu aufleben. Im Sommer wurde der 44-Jährige nach dem Abstieg Sampdorias nach Genua in die Serie B gelockt. Mit nur 7 Punkten (ohne die 2 Minus-Punkte wären es 9) aus 10 Spielen liegt Sampdoria aber nur auf Rang 16. Der Saisonstart ging also kräftig in die Hose. Erst am letzten Wochenende beim 2:0-Heimsieg gegen Cosenza gelang Pirlo ein kleiner Befreiungsschlag.

Wie auch immer: Pirlo wird bei seinem neuen Arbeitgeber bereits nach wenigen Monaten kritisch beäugt. Ein Sieg am Samstag (14.00) im Bozner Drusus-Stadion gegen den FC Südtirol wäre für ihn also Gold wert. Sampdoria traf heuer übrigens bereits in der ersten Pokal-Runde im August auf den FCS: Damals setzen sich die Ligurier im Elfmeterschießen durch. Was sonst noch auffiel: Wie bereits als Spieler sind Pirlo und Bisoli auch als Trainer total unterschiedliche Typen: Auf der einen Seite der ruhige und analytische Pirlo, auf der anderen Seite das emotionale Energiebündel Bisoli.

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