a Serie B

Kevin Vinetot (Mitte) und der FC Südtirol schieden im Playoff-Halbfinale aus. © Felice Calabrò

Aus der Traum! FC Südtirol verliert in Bari

Das Märchen des FC Südtirol ist zu Ende geschrieben – ohne das erträumte Happy End. Der Aufsteiger verlor in Bari vor mehr als 50.000 Zuschauern das Halbfinal-Rückspiel und setzte seiner sensationellen Premierensaison in der Serie B damit den Abschluss.

Aus dem 'Stadio San Nicola' in Bari

Von:
Alexander Foppa

Das vom preisgekrönten Star-Architekten Renzo Pieno entworfene Stadio San Nicola wird wegen seiner einzigartigen Form von den Baresi umgangssprachlich „Raumschiff“ genannt. Und genau in diesem mit 51.621 Zuschauern gefüllten Raumschiff wurde der FC Südtirol nun abrupt zur Landung gebracht. Bari gewann – genauso wie der FCS im Hinspiel – mit 1:0 und zieht aufgrund der besseren Saisonplatzierung ins Playoff-Finale ein.


Dabei schien dem FCS am Freitagabend zunächst vieles in die Karten zu spielen. Bari verpasste gegen Ende der ersten Halbzeit gleich drei Mal hauchdünn das 1:0, wegen einer Notbremse von Giacomo Ricci durften die Gäste dann auch noch die gesamte zweite Halbzeit mit einem Mann mehr agieren.

FCS eine Halbzeit lang in Überzahl

Unbeeindruckt der feurigen Kulisse und des Zuschauer-Saisonrekords in der Serie B warfen die Südtiroler in der Folge alles in die Waagschale. Doch die kalte Dusche kam in der 70. Minute, als der eingewechselte Leonardo Benedetti mit einem Hammer von der Strafraumgrenze alle FCS-Träume zertrümmerte.

Die Schlüsselszenen

Autsch!Luca Belardinelli bleibt nach einem Zweikampf im Mittelfeld verletzt liegen. Für ihn ist schon nach 12 Minuten Schluss. Shaka Mawuli nimmt den Platz des FCS-Leistungsträgers im Mittelfeld ein, er wird später zur Pause aber wieder ausgewechselt.
Einmal tief Luft holenEs dauert mehr als eine halbe Stunde, ehe Bari gefährlich wird. Die Chancen haben es dann aber in sich: Zunächst zirkelt WM-Teilnehmer Walid Cheddira den Ball um Zentimeter am Pfosten vorbei, danach landet ein abgefälschter Kopfball von ihm knapp im Aus. Nach der darauffolgenden Ecke pariert FCS-Goalie Jack Poluzzi blendend gegen Francesco Vicari.
Rot für Bari!Inmitten der Drangphase von Bari startet FCS-Verteidiger Marco Curto mit dem Ball am Fuß durch. Er wird erst an der Strafraumgrenze gestoppt – und das durch ein klares Trikotziehen. Giacomo Ricci sieht dafür glatt Rot, Bari muss die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl agieren.
Stich ins FCS-HerzAusgerechnet Bari-Joker Leonardo Benedetti sticht in der 70. Minute zu – und das mitten ins weißrote Herz. Nach einem Querpass des ebenfalls eingewechselten Michael Folorunsho legt Cheddira ab, dahinter lauert Benedetti, der den Ball mit viel Druck ins Tor hämmert – 1:0.

Nach Baris Führungstor konnte der bis dato extrem defensiv agierende FC Südtirol nicht mehr den Hebel rumreißen. Mit Ertönen des Schlusspfiffs sanken Fabian Tait, Kevin Vinetot & Co. mit Tränen in den Augen zu Boden.

Es wird wohl einige Tage dauern, bis die Trauer im weißroten Lager verflogen ist. Dann dürfte den FCS-Helden aber bewusst werden, wie großartig ihre Leistungen über neun Monate waren – auch wenn der Traum von der Serie A in Bari zu Ende ging.

SSC Bari – FC Südtirol 1:0

Bari (4-3-3): Caprile; Dorval, Di Cesare, Vicari, Mazzotta; Maita, Maiello, Bellomo (46. Matino); Morachioli (68. Botta), Esposito (68. Folorunsho), Cheddira.
Trainer: Mignani

FCS (3-5-2): Poluzzi; Curto, Zaro, Vinetot; De Col (76. Carretta), Tait, Fiordilino, Belardinelli (12. Mawuli, 46. Siega), Celli (76. Rover); Mazzocchi (58. Larrivey), Odogwu.
Trainer: Bisoli

Schiedsrichter: Sozza (Seregno)

Tor: 1:0 Leonardo Benedetti (70.)

Rote Karte: Giacomo Ricci (45.+3)

Zuschauer: 51.621 (50 Gäste)


Die Serie-B-Playoffs:

Halbfinale
Bari – FC Südtirol 1:0 ( Hinspiel 0:1)
Parma – Cagliari (Samstag, 20.30 Uhr/ Hinspiel 2:3)

Finale
Hinspiel 8. Juni, Rückspiel 11. Juni

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