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Pierpaolo Bisoli berackerte die Seitenlinie beim Spitzenspiel gegen Genoa. © Felice Calabrò

Bisolis Zoff mit dem Weltmeister und eine Prophezeiung

Der FC Südtirol hat zuhause gegen Genoa einen Punkt geholt. Obwohl es im Drusus-Stadion keine Tore gab, wurden den mehr als 5000 Zuschauern richtige Fußball-Emotionen geboten. Das lag auch am Geschehen an der Seitenlinie.

Von:
Alexander Foppa

In der Schlussphase des Zweitliga-Spitzenspiels war Pierpaolo Bisoli wiedermal außer Rand und Band. Während die 22 Mannen auf dem Feld nochmal alles in die Waagschale warfen, um aus dem einen Punkt noch einen Dreier zu machen, legte sich der FC-Südtirol-Trainer mit der gesamten Genoa-Bank an. Diese hatte nach einer brenzligen Situation im FCS-Strafraum vehement einen Elfmeter gefordert, die Pfeife des Schiedsrichters blieb allerdings stumm.


Bereits in der ersten Halbzeit hatten Bisoli und sein Pendant auf der Gegenseite, Alberto Gilardino, ein kurzes Scharmützel. Nach dem neuerlichen Wortgefecht wurden beide Trainer vom Platz gestellt. Italiens Fußball-Weltmeister von 2006 sah erstmals als Trainer die rote Karte, Bisoli wird dagegen am Samstag gegen Ternana zum bereits vierten Mal in dieser Saison gesperrt fehlen.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel wirkte der impulsive FCS-Coach – wie so häufig – völlig ausgewechselt. Mit ruhigem Ton beschwichtigte er: „Da war nicht viel. Ganz ehrlich: Wir haben uns beide gefragt, weshalb wir runtergeschickt wurden. Jedenfalls haben wir uns im Kabinengang umarmt und damit ist die Sache erledigt.“

„In der Schlussphase wurde es etwas turbulent.“ Genoa-Trainer Alberto Gilardino

Gilardino wollte sich nach dem Spiel gar nicht zum Vorfall äußern. „In der Schlussphase wurde es etwas turbulent, aber für mich ist das kein Thema. Ich sage dazu nichts, ebenso wie zu den strittigen Situation auf dem Platz. Wir haben heute gegen einen sehr unangenehmen, hart zu bespielenden Gegner einen Punkt geholt. Das ist das einzige, das zählt“, so der Genoa-Trainer, der eigentlich als Interimslösung eingeplant war, seit seinem Amtsantritt vor mittlerweile fünf Monaten aber nur ein einziges Ligaspiel verloren hat und mit seinem Team schnurstracks in Richtung Serie A marschiert. Auch deshalb zollte ihm Bisoli nach dem 0:0 Respekt: „Ich kann vor Gilardino und Genoa nur den Hut ziehen. Sie sind das beste Team der Liga, sie verdienen sich den Aufstieg.“

Rechenspiel um Platz 4

Vom Aufstieg träumen darf auch weiterhin der FC Südtirol. Drei Runden vor Schluss liegen Fabian Tait und Co. zwei Punkte vor Parma an Position vier. Der Abstand dürfte die nächsten Tage aufgrund eines noch ausstehenden Punkteabzugs für den Verfolger auf drei Zähler anwachsen. „Wir brauchen in den verbleibenden drei Spielen noch vier bis fünf Punkte, dann dürfte uns der vierte Platz nicht mehr zu nehmen sein“, rechnete Bisoli vor. Als Vierter wäre der FCS direkt fürs Halbfinale qualifiziert.

Pierpaolo Bisoli bei der Pressekonferenz nach dem 0:0 gegen Genoa. © fcs


Die Qualifikation für die Playoffs hat der Aufsteiger bei acht Punkten Vorsprung auf den Neunten Ascoli jedenfalls schon so gut wie in der Tasche – und damit löst Bisoli auch ein Versprechen ein. „Das sind eigentlich Sachen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, doch jetzt kann ich's euch ja sagen: Ich habe zu meinen Jungs schon im November gesagt, dass wir es in die Playoffs schaffen werden“, verrät Bisoli. Und er hat eine Erklärung dafür: „Ich habe bereits damals gemerkt, was für eine tolle Einheit wir sind, wie sehr sich jeder reinhängt. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl.“

Dieses gute Gefühl will der FC Südtirol nun ins Saisonfinish mitnehmen, wenngleich er am kommenden Samstag im Auswärtsspiel in Terni neuerlich ohne seinen Coach an der Seitenlinie auskommen muss.


SPGUVTVP
1. Frosinone35218654:2171
2. Genoa351911545:2167
3. Bari351613653:3261
4. FC Südtirol351315735:3154
5. Parma3514101143:3851
6. Cagliari351215842:3351
7. Pisa3511131145:3646
8. Ascoli3512101338:4346
9. Venezia351291446:4545
10. Palermo3510151043:4445
11. Modena351281543:4944
12. Como359161043:4543
13. Ternana3511101434:4543
14. Brescia351541646:4342
15. Brescia359111533:5238
16. Cittadella358141330:4338
17. Cosenza359111528:5038
18. Perugia35991735:4236
19. Spal357141438:4735
20. Benevento356141528:4232


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