a Serie B

Sportdirektor Paolo Bravo und Vize-Präsident Carlo Costa (hinten) bezogen Stellung. © DLife/LO

Das steckt hinter dem Bisoli-Aus: Der FC Südtirol klärt auf

Es war eine Meldung, die am Montagabend mächtig Staub aufgewirbelt hat: Der FC Südtirol hat den (ehemaligen) Erfolgstrainer Pierpaolo Bisoli vor die Tür gesetzt. Nun erklären die Verantwortlichen die Entscheidung, die nicht allein auf die jüngste Ergebniskrise zurückzuführen ist.

Aus dem FCS-Center in Eppan

Von:
Alexander Foppa

Am Dienstagmorgen um 10 Uhr, also keine 18 Stunden nachdem das Bisoli-Aus mit einer kurzsilbigen Aussendung verkündet wurde, bat der FC Südtirol in Rungg zur Pressekonferenz. Rund zwei Dutzend Medienvertreter folgten der Einladung, so viele wie selten zuvor. Es ging rund eine Stunde lang einzig und allein um die Frage: Weshalb musste Pierpaolo Bisoli gehen?


Zunächst ergriff Vize-Präsident Carlo Costa das Wort. Er dankte Bisoli zunächst für das Geleistete: „Er hat hier letzte Saison unglaubliches geschaffen, dafür werden wir ihm ewig dankbar sein.“ Danach ging Sportdirektor Paolo Bravo ins Detail. Immerhin war er es, der in der Entscheidungsfindung federführend war und Bisoli schließlich die Entlassung mitgeteilt hat: „Jene Dynamik, die uns zum ungeahnten Höhenflug verholfen hatte, ist komplett verloren gegangen. Ich habe auf dem Feld, in der Kabine und im Umfeld eine sehr negative Entwicklung beobachtet, die es zu stoppen gilt.“

Seine Stärke wurde zur Schwäche

Somit ist klar: Ausgerechnet die Leidenschaft und das Temperament, also die mitreißende Art, mit der Bisoli den FC Südtirol im Spätsommer 2022 übernommen hatte und mit der er sein Team bis ins Playoff-Halbfinale geführt hat, wurde ihm nun zum Verhängnis. In diesen Wochen der Erfolgslosigkeit (ein Punkt aus fünf Spielen) eckte Bisoli bei Spielern, bei seinem Trainerstab und auch bei der Vereinsführung an, zudem sorgte er mit öffentlichen Aussagen für Stirnrunzeln. „Entscheidend waren nicht einzelne Sätze von Bisoli, es war auch nicht das Verhältnis zum Klub, das durchaus gut war, sondern in erster Linie die Chemie zwischen Trainer und Spielern. Ich hatte das Gefühl, mit seiner Art erreicht er nicht mehr alle“, so Bravo im Gespräch mit SportNews.

Ähnlich beschreibt FCS-Geschäftsführer Dietmar Pfeifer die Situation im nachfolgenden Video-Interview:

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Bisoli ist also weg, und nun? Mit Federico Valente steht der Nachfolger bereits bereit. „Er ist keine Interimslösung“, stellt Bravo klar und fügt hinzu: „Die Entlassung von Bisoli war nicht geplant, wir mussten kurzfristig reagieren. Und da erscheint uns Valente als die beste Lösung.“ Der Italo-Schweizer hat bereits in drei Ländern gearbeitet, stand vier Jahre lang beim SC Freiburg unter Vertrag und kennt den FCS aus seinem jüngsten Engagement als U19-Trainer ( hier geht's zum Trainer-Porträt). Allerdings: Valente hat im Erwachsenenbereich kaum Erfahrung, kennt die Serie B nur als außenstehender Beobachter.

Darum fiel die Wahl auf Valente

Nun soll er den FC Südtirol in ruhigere Gewässer manövrieren und die Zweitligazugehörigkeit sichern. Eine riskante Wahl? Diese Frage hat SportNews dem Technischen Direktor Hannes Fink gestellt, der maßgeblich an der Beförderung Valentes beteiligt ist. „Klar ist das nicht ohne Risiko, aber das wäre vermutlich jede Trainerentscheidung. Valente kennt den Verein mittlerweile, er hat eine klare Idee vom Fußball und die Persönlichkeit, Spieler zu vereinen und mitzuziehen.“

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