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Raphael Kofler gehört beim FCS nicht nur die Zukunft. © T. Debelyak

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Raphael Kofler gehört beim FCS nicht nur die Zukunft. © T. Debelyak

Die Auf- und Absteiger der FCS-Saison

Der FC Südtirol ist in der Sommerpause. Mit Platz 10 haben die Weiß-Roten am Ende einer kräftezehrenden Saison ein beachtliches Ergebnis eingefahren. Doch es gibt nicht nur Gewinner in den Reihen der Südtiroler – im Gegenteil.

Bis kurz vor Schluss steckte der FC Südtirol in der abgelaufenen Saison tief im Abstiegskampf. 38 Partien wurden absolviert, drei Trainerwechsel hat es gegeben, zahlreiche Spieler sind gekommen und gegangen. Wer sind die Aufsteiger bei den Weiß-Roten und wer hat in der Saison 2024/25 Federn lassen müssen? SportNews hat einen Blick darauf geworfen.


Die Aufsteiger

Nicola Pietrangeli
Er ist der Senkrechtstarter im FCS-Kader. Als No Name (trotz seines berühmten Namens, den er mit der Tennis-Ikone gemeinsam hat) von Rimini gekommen, setzte sich der körperlich herausragende Innenverteidiger im Laufe der Saison gegen alle Konkurrenten durch. In 29 Spielen stand er auf dem Platz, dazu hat Pietrangeli die viertmeisten Minuten (2.463) aller FCS-Profis absolviert und dabei 4 Tore erzielt. Keine Frage: Dieser Mann hat mehr geleistet, als ihm die meisten zugetraut hatten.

Raphael Kofler
Nur sechs Profis haben mehr gespielt als der Rablander, der in dieser Saison den Durchbruch geschafft hat. Ob in der Abwehr oder im Mittelfeld, der 20-Jährige konnte überall überzeugen. Dem U20-Nationalspieler gehört nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart. Der FCS tut gut daran, sein Eigengewächs weiter zu fördern – denn Kofler könnte für die Weiß-Roten schon bald ein Kassenschlager werden.

Salvatore Molina
Er hat mit Abstand die meisten Minuten absolviert (3.118) und war für jeden der drei FCS-Trainer (Federico Valente, Marco Zaffaroni, Fabrizio Castori) unersetzbar. Durch den Klassenerhalt hat sich der Vertrag des 33-Jährigen automatisch um ein Jahr verlängert. Molina ist beim FCS glücklich und wird auch in der kommenden Saison ein wichtiges Puzzleteil sein – vor allem als Mentalitäts- und Führungsspieler.

Silvio Merkaj
Mit 7 Toren ist der Albaner der Toptorjäger der Weiß-Roten. Und das, obwohl er im Winter schon fast auf der Verkaufsliste gelandet wäre. Merkaj erlebte eine Hinrunde zum Vergessen, wurde von Castori aber zum Leben erweckt. Der 27-Jährige ist kein Techniker und kein Zauberfuß, besticht aber mit enormem Einsatz. Er macht die Drecksarbeit und zwingt seine Gegner durch unbändigen Willen immer wieder zu Fehlern – eine Tugend, die ihm im FCS-Kader ein Alleinstellungsmerkmal einbringt.

Marius Adamonis sicherte sich den Status als Nummer 1. © DLife/LO

Marius Adamonis sicherte sich den Status als Nummer 1. © DLife/LO

Marius Adamonis
Der Litauer kam im Winter von Serie-C-Ligist Catania nach Bozen – und das nicht gerade mit Vorschusslorbeeren. Auf Sizilien war man froh, dass er weg war. Beim FCS lief er Giacomo Poluzzi schnell den Rang als Nummer 1 ab. Mit ihm erlangte der FCS wieder mehr Stabilität. Der Lohn: Im März wurde Adamonis nach einer Pause wieder zur litauischen Nationalmannschaft eingeladen.

Niklas Pyyhtiä
Der Finne kam im Jänner aus Bologna und erwischte einen Einstand nach Maß. Nach einer langwierigen Verletzung fehlte ihm die Spielpraxis, doch das war dem 21-Jährigen nicht anzumerken. Pyyhtiä passt perfekt zum vertikalen Spielstil von Castori und war der deutlich bessere Griff als Rückkehrer Luca Belardinelli. 18 Einsätze und 4 Tore später wird Pyyhtiä im Sommer zur U21-EM in die Slowakei reisen – und danach wohl nicht mehr nach Bozen zurückkehren.

Absteiger

Giacomo Poluzzi
Der Stammkeeper der letzten Jahre hat eine Horrorsaison hinter sich. Schwache Leistungen, Verletzungen und vermeidbare Gegentore kosteten ihm den Status der Nummer 1. Zum Abschluss gegen Bari durfte er vor heimischem Publikum noch einmal ran. Sehr wahrscheinlich, dass es sein letzter Auftritt im FCS-Trikot war. Die Zeichen stehen auf Abschied, obwohl Poluzzi noch Vertrag für ein Jahr hat.

Matteo Rover
Unter Federico Valente war der Offensivmann wichtig, seit der Ankunft von Castori nicht mehr gefragt. Der 26-Jährige landete komplett auf dem Abstellgleis – obwohl er zu jenem Zeitpunkt noch Toptorschütze der Südtiroler war. Der einstige Serie-A-Anwärter wurde zum Bankdrücker degradiert. Sollte Castori in Bozen bleiben (wonach es aussieht), wird Rover wohl gehen. Schade um einen Spieler, der für die Serie B richtig gutes Potenzial mitbringt.

Tommaso Arrigoni
Im Vorjahr war der Mittelfeldspieler einer der Hauptgründe, dass der FCS im Frühjahr so gut performte. Unter Castori spielte er aber keine Rolle mehr. Der Mittelfeldspieler passte nicht in das Schema des Trainers, war dann zudem verletzt. Auch bei ihm stehen die Zeichen auf Abschied.

Fabian Tait
Der Kapitän hat enorm schwere Monate hinter sich. Zuerst machte ihm eine langwierige Sehnenverletzung zu schaffen, dann kam der Tod seines Vaters hinzu. Schicksalsschläge, die nicht spurlos vorbeigegangen sind. Tait ist nach wie vor die Identifikationsfigur schlechthin bei den FCS-Fans, sportlich hat er an Stellenwert eingebüßt. Aber: Der Salurner wird wiederkommen, daran besteht kein Zweifel.

Verbleib in Südtirol nicht ausgeschlossen: Andrea Masiello.

Verbleib in Südtirol nicht ausgeschlossen: Andrea Masiello.


Andrea Masiello

Mit 39 Jahren neigt sich die große Karriere des Verteidigers dem Ende zu. Nur 17 Mal stand Masiello in dieser Saison auf dem Platz, seit Castori am Werke ist, wurden die Einsatzminuten immer weniger. Verletzungen taten ihres dazu, dass der langjährige Serie-A-Profi kaum mehr Relevanz im FCS-Kader hatte. Trotzdem: Ein Abschied von Masiello ist nicht in Stein gemeißelt.

Luca Ceppitelli
Als Nachfolger von Filippo Scaglia gekommen, konnte der Innenverteidiger die Erwartungen zu keinem Zeitpunkt erfüllen. Der Ex-Serie-A-Profi sollte schon im Winter gehen, setzte sich dann aber (immerhin ohne zu murren) ein halbes Jahr lang auf die Bank. Sein Vertrag läuft aus, Ceppitelli wird man beim FCS nicht mehr sehen.

Federico Davi
Der jüngere Bruder von Linksverteidiger Simone Davi hat es beim FCS nicht geschafft. 42 Minuten in einer gesamten Saison sind zu wenig für einen Spieler, der in der Serie C starke Ansätze gezeigt hat. Die Serie-B-Chance dürfte erstmal vorbei sein, mit 23 Jahren bleibt ihm aber noch Zeit. Vielleicht gelingt es ihm in einem zweiten Anlauf.

Schlagwörter: Fussball Serie B FC Südtirol

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