Die Gewinner und Verlierer der FCS-Saison

Der Klassenerhalt war als Ziel für die Spielzeit 2023/24 ausgegeben worden. Dieser wurde am Ende klar geschafft. Für eine Wiederholung des Playoff-Märchens des Vorjahres reichte es dieses Mal zwar nicht, doch für die Planung für die kommende Saison ist das kein Nachteil. So gibt es mehr Zeit für Analysen, die selbstverständlich nach jeder Spielzeit auf dem Programm stehen. Doch wer hat sich beim FCS in dieser Saison in den Fokus gestellt? Und wer hat enttäuscht? Die Verlierer Pierpaolo Bisoli Der Erfolgstrainer aus dem Vorjahr musste im Dezember gehen. Es war ein unrühmliches Ende einer Kurz-Ära, die der FCS nie erträumte Höhenflüge einbrachte. Das Playoff-Halbfinale im Vorjahr gegen Bari geht in die Klubannalen ein. Fakt ist aber auch, dass das Feeling zwischen Bisoli und der Mannschaft danach nicht mehr dasselbe war. Die Vertragsverlängerung für Bisoli war im Nachhinein ein Fehler – doch wer hätte mit einem Trainer nach so einer Fabelsaison nicht weitergemacht? Der Rest der Geschichte ist bekannt: Bisoli musste seinen Trainerstuhl räumen, weil das Team nicht mehr hinter ihm stand. Jetzt ist er bei Modena. Mittlerweile in Modena: Pierpaolo Bisoli. © Social Media / Modena FC

Amney Moutassime Der Italo-Marokkaner kam mit Federico Valente vom SC Freiburg nach Bozen und schien – als Primavera-Spieler eingeplant – zunächst auf der sportlichen Überholspur zu sein. 2 Mal kam der 19-Jährige zu Kurzeinsätzen in der Serie B. Dann geriet er auf die Überholspur auf der Fahrbahn und sorgte für einen handfesten Skandal. Mit einem gestohlenen Auto eines Mitspielers baute er einen Unfall im Stadtzentrum. Der Profitraum war natürlich vorbei, zudem hatte der Fauxpas ein strafrechtliches Nachspiel. Moutassimes Eskapade fällt unter die Kategorie: Vergeudung von Talent.

Matteo Rover Der Offensivspieler hat eine bittere Spielzeit hinter sich. Im Sommer noch mit Serie-A-Gedanken, hat Rover fast eine gesamte Saison verloren. Zuerst ein Formtief, dann bremste ihn monatelang eine Muskelverletzung aus. Am Ende stand er nur rund 800 Minuten auf dem Feld. Findet Rover über die spielfreien Monate zu alter Verfassung zurück, ist er in der kommenden Saison wie ein Neuzugang.

Die Sommer-Neuzugänge Fast keiner der Neuen, die im Sommer 2023 zum FCS kamen, spielte eine große Rolle. Giuseppe Cuomo, Cristian Shiba, Luca Ghiringhelli, Lorenzo Lonardi und Andrea Cisco waren komplette Flops. Nicola Rauti, Riccardio Ciervo, Daouda Peeters und Jeremy Broh konnten der Mannschaft immerhin sporadisch weiterhelfen. Trotzdem: Sportdirektor Paolo Bravo hat sich im Sommer nicht mit Ruhm bekleckert. Das Transferfenster war das mit Abstand schwächste, seit er beim FCS ist.

Die Gewinner Andrea Masiello Der ehemalige Serie-A-Verteidiger ist ein Luxus für die Serie B. Auch mit 38 Jahren sind bei Masiello keine Anzeichen von Müdigkeit zu erkennen. Hinter Tormann Poluzzi sammelte der Innenverteidiger die meisten Spielminuten beim FCS. Insgesamt 3139 Minuten stand Masiello auf dem Feld. Einziger Wermutstropfen: Das Nicht-Antreten gegen seinen Ex-Verein Bari sorgt 2 Mal im Jahr für einen faden Beigeschmack. Das lässt sich aber nicht ändern.

Daniele Casiraghi Mit 31 Jahren ist der offensive Mittelfeldspieler in der Blüte seiner Karriere. 17 Tore hat Casiraghi erzielt. Ob viele davon Elfmeter waren, spielt keine Rolle. Dazu kommt, dass Casiraghi topfit ist und praktisch keine Ausfallzeiten hatte. Extrem beeindruckend: Casiraghi war an 77 Torschuss-Vorlagen (aus dem Spiel heraus) beim FCS direkt beteiligt. Zum Vergleich: Auf Platz 2 dieser Statistik liegt Tait mit 39. Das alleine zeigt, wie wichtig Casiraghi für den FCS ist. Unersetzbar.

Simone Davi Er ist – aus Südtiroler Sicht – der Aufsteiger der letzten Jahre. Von der Oberliga hat sich Davi in die Serie B gekämpft, wo er mittlerweile ein hervorragender Linksverteidiger ist. Der Leiferer ist im Spiel nach vorne wertvoll und im defensiven 1-gegen-1 der beste Spieler der Weiß-Roten. Man darf gespannt sein, wohin der Karriereweg von Davi noch führt. Simone Davi ist ein Leistungsträger beim FCS geworden. © Bordoni

Andrea Giorgini Der 22-Jährige ist der Senkrechtstarter der Saison. Mit 0 Minuten aus der Vorsaison ging Giorgini in die Saison, am Ende war er Stammspieler. Nur 5 FCS-Profis sammelten mehr Spielzeit als der Verteidiger. Stark: Giorgini war jener Spieler der Weiß-Roten, der am meisten Schussversuche des Gegners blockte. Bei den angefangenen Bällen liegt er auf Platz 2 (hinter Masiello) in der internen Statistik.

Jasmin Kurtic Der Slowene kam im Winter nach Bozen und brauchte etwas Anlaufzeit. Dann aber eroberte er die Mannschaft und die Fanherzen im Sturm. Die Eleganz des Slowenen, der auf eine EM-Teilnahme hofft, war einzigartig beim FCS. Schade: Seine dauernden Knieprobleme, die ihn auch im Finish ausbremsten.

Raphael Kofler Der junge Rablander hat seine erste volle Profisaison hinter sich. 842 Minuten stand Kofler in der Serie B auf dem Feld. Beeindruckend: Prozentuell liegt er mit 17 abgefangenen Bällen auf Platz 1 der FCS-Rangliste. Mit 19 Jahren gehört ihm die Zukunft, er hat großes Potenzial. Raphael Kofler hat seine ersten Schritte im Profibereich gemacht.

Federico Valente Vom U19- zur Dauerlösung bei den Profis? Zumindest in der abgelaufenen Saison war das so. Der Italo-Schweizer konnte die anfängliche Skepsis überwinden und hat die Mannschaft hinter sich. Die FCS-Profis kommen mit der Art und Weise von Valente hervorragend zurecht. Sportlich hat er die gesteckten Ziele erreicht. Highlights: Die Siege in Genua (gegen Sampdoria) und der Punktgewinn zu Hause gegen Meister Parma. Valente hat eine gute Visitenkarte abgegeben, um auch kommende Saison in Südtirol arbeiten zu dürfen.

Der Verein Der FC Südtirol profiliert sich mehr und mehr zwischen den &bdquo;Großen“ im italienischen Fußball. Ein Zeichen dafür ist auch der neue Ausrüstervertrag, den die Weiß-Roten mit dem traditionsreichen italienischen Unternehmen &bdquo;Errea“ abgeschlossen haben. Der FCS ist mittlerweile ein angesehener Verein, der sich vor allem aufgrund seiner seriösen Arbeitsweise einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Monza	16	21:12	31
2. Frosinone	15	29:13	31
3. Cesena	16	24:17	30
4. Modena	16	24:11	29
5. Venezia	16	28:13	29
6. Palermo	16	25:11	29
alle ansehen

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Tennis

Wintersport

Mehr

Motorsport

Radsport

Wassersport

Favoriten

Die Gewinner und Verlierer der FCS-Saison

Der FC Südtirol hat seine 2. Serie-B-Saison mit dem Klassenerhalt abgeschlossen. Wer waren die Gewinner und wer die Verlierer? SportNews wirft einen Blick auf die Spielzeit.

Kommentare (0)