
Alleine auf weiter Flur: Tommaso Agresta war einer der FCS-Fans in Benevento. © Fotosport Bordoni
„Diesen FCS-Fans müsste man ein Denkmal bauen“
Der FC Südtirol ist in der Serie B der Überflieger schlechthin. Gegen Perugia könnten die Weißroten am Sonntag sogar auf einen direkten Aufstiegsplatz springen. Für Gesprächsstoff sorgte am Rungghof aber auch ein anderes Thema.
04. März 2023
Aus dem FCS-Center

Von:
Thomas Debelyak
Der FC Südtirol ist in den letzten Tagen in die nationalen Schlagzeilen geraten. Weniger aber wegen des berauschenden sportlichen Höhenflugs (der mindestens gleich viel Aufmerksamkeit verdient hätte), sondern vielmehr wegen eines Fans.
Damian Gruber wurde nämlich zum Helden der Internet-Gemeinde, da er im Auswärtsspiel gegen Benevento der einzige Anhänger im Gästesektor war. Tatsächlich haben mindestens zwei weiteren eingefleischte FCS-Fans den mehr als 800 Kilometer langen Weg nach Benevento auf sich genommen, um die Mannschaft zu unterstützen. Diese wurden nun von Trainer Pierpaolo Bisoli mit Lob überschüttet – und bekamen auch ein Versprechen ausgehändigt.
Damian Gruber (links) wird von Fabian Tait (Mitte), Andrea Masiello & Co. gefeiert.
Gazzetta dello Sport, La Repubblica,Corriere della Sera, ja sogar die englische Sun berichteten über die Geschehnisse, die sich am Mittwoch in Benevento zugetragen haben. Im Gästesektor befand sich mit Damian Gruber ein einziger FCS-Fan, der nach dem gewonnenen Match von der Mannschaft gefeiert wurde und sogar das Trikot von Andrea Masiello geschenkt bekam. „Keiner meiner Freunde hatte Zeit, sich frei zu nehmen. Also bin ich alleine losgefahren. Ich muss meinem Chef bei der Arbeit danken, der mir frei gegeben hat, damit ich hier sein kann“, sagte der passionierte FCS-Enthusiast gegenüber Sportitalia.
Bisoli kümmert sich persönlich um ein Trikot
Dass Gruber aber der einzige Südtiroler Fan in Benevento war (wie von vielen Medien berichtet), stimmt so nicht. Mit Patrick Zanolini und Tommaso Agresta waren mindestens zwei weitere weißrote Anhänger in Süditalien mit dabei, die sich jedoch auf einer anderen Tribüne eingenistet haben. Für Pierpaolo Bisoli ist das eine wunderbare Geschichte. „Den Fans, die in Benevento mit dabei waren, müsste man ein Denkmal bauen“, sagt der FCS-Coach am Freitag bei der Pressekonferenz im heimischen Trainingszentrum.FCS-Trainer Pierpaolo Bisoli in Aktion.
„Leute, die unter der Woche so viele Kilometer auf sich nehmen, um die Mannschaft anzufeuern, die so viele Opfer bringen, das ist schon eine besondere Sache.“ Gleichzeitig gab es von Bisoli auch ein Versprechen: „Einer der Fans hat in Benevento ja ein Trikot der Mannschaft bekommen. Die anderen beiden werden das noch erhalten. Dafür sorge ich persönlich.“
Platz 2 winkt
Pierpaolo Bisoli ist beim FCS übrigens selbst auf dem besten Weg, sich ein Denkmal zu setzen. Denn die Weißroten sind nach wie vor das große Überraschungsteam in der Serie B, wo sie aktuell an vierter Stelle liegen. Gewinnen Fabian Tait & Co. am Sonntag zu Hause gegen Perugia (ab 15 Uhr im SportNews-Liveticker) und strauchelt Bari gleichzeitig im schwierigen Auswärtsmatch gegen Ascoli, dann kann der FCS sogar für eine Nacht auf Platz 2 – und somit einen direkten Aufstiegsplatz – springen. Diesen würde man sich mit Genoa teilen, das erst am Montag im Einsatz ist.Von solchen Rechnereien hält Trainer Bisoli wie immer sehr wenig. Denn er betont: „Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass eine Meisterschaft immer erst in den letzten fünf, sechs Spielen entschieden wird.“
Serie B, der 28. Spieltag
SamstagPisa – Palermo (14 Uhr)
Reggina – Parma (16.15 Uhr)
Sonntag
Ascoli – Bari (15 Uhr)
Brescia – Cagliari
Como – Modena
FC Südtirol – Perugia
Frosinone – Venedig
SPAL – Cittadella
Ternana – Benevento
Montag
Genua – Cosenza (20.30 Uhr)
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