FCS-Helden in der Einzelkritik: Superjoker überragen

Poluzzi 6 Der FCS-Tormann erlebte einen ruhigen Abend. Erst in der Nachspielzeit musste er einen Schuss von Scheidler halten, dieser war allerdings ziemlich harmlos.

Curto 6,5 Zuerst als rechter Halbverteidiger in der Dreierkette, im Finish als Rechtsverteidiger. Der Neapolitaner erledigte seinen Job zuverlässig.

Zaro 6 Ließ sich von Cheddira in Durchgang 1 einmal böse düpieren, ansonsten war seine Leistung ohne Fehl und Tadel. Seine gefürchteten Offensiv-Kopfbälle blieben aus, weil die Weiß-Roten kaum Freistöße und Eckbälle hatten.

Vinetot 6,5 Cheddira erteilte ihm dasselbe Schicksal wie Zaro, doch das Dribbling des marokkanischen WM-Fahrers blieb ohne Folgen. Ansonsten bot der französische Routinier eine grundsolide Leistung. Masiello wurde nicht vermisst.

De Col 6 Vom Linksverteidiger gegen Reggina zum rechten Flügel in einem 3-5-2-System gegen Bari. Der Belluneser ist ein echter Allrounder und Bisolis Mann für alle Fälle. Geglänzt hat De Col gestern nicht – doch auch seine staubtrockene Art gefällt dem Trainer.

Lunetta 6 Viele Meter, wenig Ertrag. Lunetta spielte eine unauffällige Partie, machte aber genau das, was von ihm gefordert wurde. Bisoli wird mit seinem Winter-Neuzugang zufrieden sein.

Tait 6,5 Ob als Achter, alleiniger Sechser oder im Finish auf der Doppel-Sechs mit Belardinelli: Auf den Kapitän ist Verlass. Tait spielt immer und war auch gestern der gewohnte &bdquo;Kilometerfresser“. Müdigkeit ist ein Fremdwort für den Salurner.

Fiordilino 6 Weniger auffällig als gegen Reggina, aber nicht weniger effizient. Der Sizilianer verteilte die Bälle im Spielaufbau gut und war sich – falls notwendig – für eine Grätsche nicht zu schade. Seine Ballbehandlung ist eine Augenweide. Trotzdem: Er könnte dem FCS-Spiel noch viel mehr geben.

Luca Belardinelli kämpft wie ein Löwe. © DLife/LO

Belardinelli 6 Edeltechniker oder gar Spielmacher ist er keiner, das hat man auch gestern gesehen. Einige Fehlpässe und unnötige technische Fehler, dafür aber viele Ballgewinne. Bisoli weiß ihn gekonnt einzusetzen, die Empoli-Leihgabe dankt es mit enormem Einsatz. Er bleibt der Aufsteiger der Saison.

Mazzocchi 5,5 Sein Fehlschuss in der 2. Hälfte war fast schon kläglich. Völlig freistehend und aus 13 Metern kam der Stürmer zum Schuss – das muss ein Tor sein. Glück für ihn, dass es Rover in der Nachspielzeit besser machte. Trotzdem darf man von einem Serie-B-Stürmer erwarten, dass er solche Chancen nutzt.

Odogwu 6 Bemüht, aber über weite Teile unsichtbar. Er versuchte die Bälle festzumachen, doch viele erreichten den Italo-Nigerianer erst gar nicht. Pluspunkt: Seine Kopfball-Ablage auf Mazzocchi (der dann daneben schoss) war große Klasse. In dieser Aktion hat Odogwu gezeigt, dass er nicht viel braucht, um entscheidend zu sein.

Rover 7,5 Kam als Joker und war unauffällig – bis er in der Nachspielzeit das goldene Tor erzielte. Dieser Kopfball wird ihm noch lange in Erinnerung bleiben, denn es ist sein bisher wichtigster Treffer in der Karriere. Das Tor wird ihm guttun, denn zuletzt war der ehemalige Inter-Jugendspieler oft blass geblieben.

Daniele Casiraghi (links) ist Gold wert für den FC Südtirol.

Casiraghi 7 Wieder einmal war der Aufstiegsheld aus dem Vorjahr spielentscheidend. Der Siegtreffer gegen Reggina reichte zwar nicht für die Startelf (im 3-5-2 hat Casiraghi auch keine &bdquo;echte“ Position), doch das Tor am gestrigen Abend gehört zur Hälfte ihm. Die Flanke auf den 2. Pfosten kam perfekt, den Rest erledigte Rover. Eine Schlüsselfigur im FCS-Spiel.

Celli 6 Feierte das Comeback nach überstandener Sehnenverletzung. Eine wichtige Rückkehr für den FCS, denn der Linksverteidiger war in der Rückrunde einer der konstantesten Spieler der Weiß-Roten.

Larrivey ohne Note Für eine Benotung reicht es aufgrund der kurzen Spielzeit nicht. Aber: Beim Tor war er maßgeblich beteiligt, als er den langen Ball von Celli auf Casiraghi abtropfen ließ. Eine banale, aber extrem wichtige Aktion.

Bisoli 6,5 Das Publikum im Drususstadion liebt ihn. Bisoli-Sprechchöre hallten nach dem Last-Minute-Sieg durch die FCS-Spielstätte. Zuvor hatte er sich wieder einmal 90 Minuten lang an der Seitenlinie aufgerieben – inklusive dem fast schon obligatorischen, aber auch unnötigen Wortgefecht mit der gegnerischen Trainerbank. Außerdem wartete er mit einer Überraschung auf: Bari-Coach Mignani hatte nicht mit einem FC Südtirol in einer 3-5-2-Formation gerechnet. Bisoli wollte den Apuliern damit den Wind aus den Segeln nehmen, was gelang. Die Süditaliener hatten keine einzige gefährliche Situation. In der Schlussphase stellte Bisoli auf ein 4-4-2 um. Den Sieg alleine diesem Kniff zuzuschreiben, wäre falsch. Aber: Casiraghi konnte die Flanke nur schlagen, weil er in den letzten Minuten als Flügel agierte (und nicht wie zu Beginn seiner Einwechslung als Achter). Rover wagte sich in der Nachspielzeit noch einmal ganz nach vorne, weil Curto hinter ihm absicherte. Bisoli hatte wieder einmal das Glück des Tüchtigen. Doch schon Bayerns Co-Trainer-Ikone Hermann Gerland hat einmal gesagt: &bdquo;Immer Glück ist Können.“

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