FCS-Noten | Nicht die Torschützen waren die Besten

Poluzzi 7,5 Ohne Chance bei den beiden Gegentoren. Die Parade gegen Mirco Antenucci in der 82. Minute war aber überragend und wurde bejubelt wie ein Torerfolg.

De Col 6 Kehrte in die Abwehr-Viererkette zurück und agierte demnach deutlich defensiver. Mit offensiven Vorstößen hielt er sich zurück. Stand bei der Flanke vor dem 2:2 ziemlich weit weg von Assistgeber Giacomo Ricci.

Zaro 6 Das Fehlen von Andrea Masiello machte sich durchaus bemerkbar in der FCS-Abwehr. Ohne seinen Nebenmann hatte der zuletzt überragende Zaro den einen oder anderen Wackler, am Ende aber zog er sich doch achtbar aus der Affäre.

Der FCS jubelt. © Bordoni

Curto 6 Musste Andrea Masiello in der Innenverteidigung ersetzen, was schon mal eine Herausforderung ist. Wie Abwehr-Kollege Zaro zeigte er einige Unsicherheiten, machte aber keine gravierenden Fehler. Bezeichnend für seinen etwas wechselhaften Auftritt: Im Finish rettete er bei einer brandgefährlichen Flanke von Ruben Botta, dann agierte er zu lässig und verschuldete beinahe das 2:3.

Berra 5 Zugegeben – der Volley-Treffer von Eddie Salcedo zum 2:2 war ein Welt-Tor. Doch Berra ließ den Inter-Leihstürmer völlig unbedrängt schießen. Tatenlos sah er zu, wie Salcedo Maß nahm und die Kugel in die Maschen drosch. Unverzeihlich.

Tait 7 Eine halbe Note Abzug, weil er das Duell gegen Valerio Di Cesare bei Baris Anschlusstreffer verlor. Durfte in Bari aber seinen ersten Serie-B-Treffer bejubeln, wobei er fast 4 Minuten warten musste, ehe der Schiedsrichter nach VAR-Check das Tor für gültig erklärte.

Nicolussi Caviglia 7 Bestätigte seine starke Form auch in Bari. Verteilte die Bälle mit Übersicht im Mittelfeld, keine Spur mehr von Ängstlichkeit im Zweikampfverhalten. Leitete mit einem seiner Zuckerpässe die Südtiroler Führung ein. In dieser Verfassung wäre der 22-Jährige wohl Stammspieler in allen 20 Serie-B-Clubs.

Belardinelli 7,5 Bereitete beide FCS-Treffer gekonnt vor. Vor dem 1:0 schaffte er es, einen bereits im Toraus verloren geglaubten Ball im Spiel zu halten und Kapitän Tait damit dann mustergültig zu bedienen. Auch beim zweiten Südtiroler Treffer kam die Flanke von ihm.

Matteo Rover befindet sich in starker Verfassung. © Bordoni

Rover 7 Eigentlich hätte er sich eine 8 verdient, doch der Fehlschuss in der 53. Minute wiegt schwer. Alleine vor Bari-Keeper Elia Caprile zielte er am kurzen Eck vorbei. Es wäre das 3:1 für den FC Südtirol gewesen. In der ersten Halbzeit war sein Auftritt schlicht überragend gewesen. Zunächst als Zehner hinter den beiden Spitzen, dann als rechter Außenstürmer setzte er Bari immer wieder zu. Nur der Pfosten verhinderte ein Traumtor in der 11. Minute.

Odogwu 7 Bis zur 37. Minute gelang ihm reichlich wenig. Dann aber machte er per Kopf das 2:0 und jubelte über sein 5. Saisontor. Weil Baris Raffaele Pucino bei der Aktion am Boden lag, fiel der Jubel verhalten aus. Erst spät riss er die Arme nach oben, weil er sich zunächst nicht sicher war, ob der Treffer auch zählte. Seinen zweiten großen Auftritt hatte der FCS-Top-Torjäger 8 Minuten nach der Pause, als er in seiner gewohnten Art die Gegner einfach stehen ließ und Rover das mögliche 3:1 auflegte.

Mazzocchi 6 Sein gewonnener Zweikampf gegen Raffaele Pucino führte zum 2:0 durch Raphael Odogwu, doch ansonsten blieb der ehemalige Atalanta-Jugendstürmer etwas hinter den Erwartungen zurück. Verlor einige gefährliche Bälle im Mittelfeld.

Casiraghi 5,5 Kam nach 68 Minuten für Matteo Rover ins Spiel, konnte diesmal aber keine Impulse setzen. Der Offensivkünstler blieb blass. In der 76. Minute hatte er etwas Platz und zog in aussichtsreicher Position ab – der Keeper hielt problemlos, ein Spieler mit seinen Qualitäten hätte da mehr daraus machen müssen.

Carretta ohne Note Wurde in der 80. Minute eingewechselt und verpasste nach einem herrlichen Solo um Haaresbreite das 3:2. Allein die Szene, als er mit einem Dribbling gleich 2 Bari-Verteidiger aussteigen ließ, war fast schon das Eintrittsgeld wert.

Pompetti ohne Note Kam wie Mirko Carretta in den letzten 10 Minuten zum Einsatz, um die Qualität im Mittelfeld zu erhöhen.

Bisoli 7 Saß nur auf der Tribüne, hatte die Mannschaft aber wieder einmal bestens eingestellt – mit Matteo Rover als hängende Spitze zwischen den Linien. Ob der FC Südtirol mit Coach Bisoli (und seinem Geschrei) an der Seitenlinie die 3 Punkte angesichts der 2:0-Führung verteidigt hätte – das vermag niemand zu sagen. Leandro Greco und Danilo Chiodi ersetzten den gesperrten FCS-Trainer jedenfalls so gut sie es konnten. Für Greco, der als Interimstrainer 3 Pleiten in 3 Spielen einstecken musste, war es immerhin der erste Punktgewinn in der Serie B.

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Der FC Südtirol hat am Samstag seine imposante Serie fortgeführt und punktete im zehnten Ligaspiel in Folge. Wer beim 2:2-Unentschieden in Bari überzeugte und wer nicht, gibt es hier zu lesen.

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