FCS-Noten: Wucht, Leidenschaft und Energie

Adamonis 7 Stand in der Nachspielzeit goldrichtig, um den Schuss von Tommaso Rubino abzuwehren. Hatte das Glück auf seiner Seite, als Ernesto Torregrossa nur den Pfosten traf. Ruhig und sicher im Tor. Patzte nur einmal in der ersten Halbzeit, als der Abschlag misslang. Der Fehler blieb ohne Folgen.

Kofler 7 Starkes Match des Rablanders, der in der ersten Halbzeit Ex-Juventus-Jugendstürmer Nikola Sekulov völlig aus dem Spiel nahm und abmeldete. Kämpfte bis zum Schluss leidenschaftlich.

Masiello 7 War im Finish mit seinen Kräften am Ende nach einer aufopferungsvollen Darbietung im Abwehr-Zentrum. Doch Castori ließ den Routinier bis zum Schluss drin. Zu wichtig war seine Erfahrung und Klasse, was seine Stellung beim FC Südtirol unterstreicht.

Veseli 5 Das völlig überflüssige Elfmeter-Foul wiegt zu schwer, um eine positive Beurteilung zu erhalten. Der 34-jährige albanische Ex-Internationale riss im Strafraum Filippo Melegoni zu Boden, obwohl der Carrarese-Profi keine Chance hatte, an den Ball zu kommen.

Molina 7 Er spielt seit Wochen in Hochform. Offensiv wie defensiv. Einer der wichtigsten Spieler für Trainer Castori, wenn nicht der wichtigste.

Tait 7 Machte sein bestes Spiel seit langem. Verkörperte die Leidenschaft und Energie der Mannschaft. Die Szene in der Nachspielzeit, als der Kapitän in der 94. Minute sich in die Schussbahn schmiss, um das 1:2 zu verhindern, steht bildhaft für seine Entschlossenheit.

Fabian Tait (oben rechts) machte sein bestes Spiel seit langem.

Tronchin 7 Unermüdlicher Kämpfer auf der Sechs. Kämpfte, ackerte, grätschte und stopfte alle möglichen Löcher im Südtiroler Mittelfeld nach der Roten Karte gegen Silvio Merkaj. Nach 74 Minuten konnte er nicht mehr. Ging als erster runter.

Martini 7 Bekam wieder den Vorzug gegenüber Daniele Casiraghi, weil Castori die FCS-Elf vom Padua-Gastspiel nicht verändern wollte. Der 20-Jährige enttäuschte nicht und lieferte. Bereitete den Ausgleich des FC Südtirol durch Raphael Odogwu ganz stark vor – mit Übersicht, Können und großer Klasse.

Simone Davi 6,5 Der beste Abschluss in der ersten Halbzeit kam von ihm. Schoss nach Vorarbeit von Tait und Odogwu knapp drüber (32.). Nicht ganz so auffällig wie Molina auf der rechten Seite, aber eine solide Vorstellung des Leiferers.

Odogwu 7,5 Erzielte sein erstes Saisontor und feierte den Treffer ausgelassen. Machte ein überragendes Spiel, bisweilen konnte er auch von drei Carrarese-Spielern nicht aufgehalten werden. Beim 1:1-Ausgleich zeigte er seine ganze Wucht und Energie. Mit seinem starken linken Fuß drosch er die Kugel in die Maschen. Als er in der 68. Minute im Carrarese-Strafraum zu Boden ging, hätte es Elfmeter geben müssen. In der Nachspielzeit mit Krämpfen raus.

Merkaj 4 Die Rote Karte war völlig übertrieben. Doch genauso sinnlos war seine Reaktion nach dem Foul von Emanuele Zuelli.

Coulibaly 6 Kam für den erschöpften Simone Tronchin in der Schluss-Viertelstunde und bestätigte im Grunde seine durchwachsene Form. Hat jetzt zwei Wochen Zeit, um wieder richtig in die Spur zu finden. Hatte nach dem Schlusspfiff beim Gang in die Kabine eine handfeste Auseinandersetzung mit Carrarese-Stürmer Ernesto Torregrossa.

Zedadka keine Note Ersetzte Simone Davi auf der linken Außenbahn in der 85. Minute und zeigte im Finish gleich eine gute Abwehraktion.

Pecorino ohne Note Torschütze Raphael Odogwu konnte nicht mehr und schleppte sich von Krämpfen geplagt vom Platz. Also durfte in den letzten Minuten der Partie der Sizilianer aufs Feld. Nach der Länderspielpause wird der zuletzt angeschlagene Mittelstürmer wieder länger benötigt, zumal Merkaj gesperrt ausfällt und Jonathan Italeng mit einer Unterschenkelverletzung außer Gefecht ist.

Castori 6,5 Er wartete lange bis zum ersten Wechsel, was von einigen Zuschauern im Drususstadion überhaupt nicht goutiert wurde. Erst in der 74. Spielminute brachte er Mamadou Coulibaly für Simone Tronchin. Karim Zedadka für Simone Davi (85.) und Emanuele Pecorino für Raphael Odogwu (90.+2) kamen erst kurz vor dem Ende. Es mag zwar stimmen, dass der FC Südtirol zu zehnt so langsam auf dem Zahnfleisch ging, allerdings waren die Weiß-Roten dermaßen im Flow, dass es doch sehr riskant gewesen wäre, um nicht zu sagen fahrlässig, die Elf merklich zu verändern und damit die Harmonie zu stören. Am Ende hat Coach Castori diesmal alles richtig gemacht.

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