Fußballer oder Manager – welcher Job ist stressiger?

Beim letzten Aufeinandertreffen zwischen FC Südtirol und Cosenza stand er noch als Kapitän auf dem Rasen, diesmal verfolgt er das Spiel auf der Zuschauertribüne im Bozner Drususstadion. Hannes Fink fühlt sich wohl in seiner neuen Rolle als Vereinsfunktionär, das Fußballer-Leben vermisst der 32-jährige Rittner nicht.

Hannes Fink: &bdquo;Zeitaufwendiger ist mit Sicherheit mein aktueller Job. Andererseits muss ich jetzt aber nicht mehr so auf meinen Körper hören, wenn ich Sport mache. Während meiner aktiven Zeit musste ich immer höllisch aufpassen und überlegen, ob mir dies und das vielleicht schaden könnte. Jetzt mache ich in meiner Freizeit, was mir gefällt. Bereut habe ich den Wechsel hinter den Schreibtisch nie. Mir gefällt meine neue Arbeit, Paolo Bravo und Dietmar Pfeifer haben mich sofort in die Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Dietmar und ich lassen die Arbeitswoche stets mit einem Tennismatch ausklingen. Ich brauche den Sport, um körperlich fit zu bleiben. Eines hat sich nicht geändert: Die Anspannung beim Spiel ist gleich geblieben. Schließlich war und ist der FC Südtirol mein Verein.“

Am Samstag geht es für den FC Südtirol zu Hause gegen Cosenza. Das weckt keine schönen Erinnerungen...

&bdquo; Von der Atmosphäre her war die Partie in Cosenza ein Karriere-Highlight. Wir waren damals eine sehr junge Mannschaft. Ich denke, dass wir das Maximum herausgeholt haben. Wir hatten keinen besonders tiefen Kader, höchstens 13 oder 14 Spieler. In der zweiten Halbzeit in Cosenza haben wir dann schon gemerkt, dass es eng für uns wird. Das damalige Halbfinal-Aus war eine große Enttäuschung, jene Saison unter Paolo Zanetti aber auch ein Neuanfang, in der wir das Fundament für den späteren Aufstieg legten, auch wenn wir noch 4 Jahre warten mussten.“

<a data-caption="Tommaso D'Orazio und Hannes Fink standen sich 2018 im Serie-C-Play-off-Halbfinale zwischen Cosenza und FC Südtirol gegenüber, nun stehen beide in den Diensten der Weiß-Roten." data-fancybox="inline-126395" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2022/09/tommaso-d39orazio-und-hannes-fink-standen-sich-2018-im-serie-c-play-off-halbfinale-zwischen-cosenza-und-fc-suedtirol-gegenueber-nun-stehen-beide-in.jpg"> Tommaso D'Orazio und Hannes Fink standen sich 2018 im Serie-C-Play-off-Halbfinale zwischen Cosenza und FC Südtirol gegenüber, nun stehen beide in den Diensten der Weiß-Roten.

FCS und Cosenza wurden vor Saisonbeginn in der Serie B als heißeste Abstiegskandidaten gehandelt. Was sagen Sie dazu?

&bdquo;Das muss man akzeptieren. Von der Papierform her mag das schon stimmen, was aber nichts heißt. Die Wahrheit liegt am Ende auf dem Platz. Dass beide Teams, der FC Südtirol und Cosenza, bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen werden, ist wohl Fakt.“

Hat es Sie überrascht, dass Trainer Pierpaolo Bisoli so eingeschlagen hat?

&bdquo;Ich bin ehrlich: 6 Punkte aus den ersten 2 Spielen habe ich nicht erwartet. Dass er aber einschlägt, davon war ich überzeugt. Als wir uns mit Bisoli getroffen haben, hatte ich sofort das Gefühl, dass er zu uns passt.“ „Mit seinem Charisma, seiner Bodenständigkeit und seinem Auge fürs Detail hat er mich schwer beeindruckt.“ Hannes Fink über Pierpaolo Bisoli Was hat Sie bei Coach Bisoli am meisten beeindruckt?

&bdquo;Die Energie, die er in seine tägliche Arbeit steckt, aber auch die Kraft, die er ausstrahlt, sind erstaunlich. Und nicht nur das: Jeder Arbeitstag von Bisoli birgt Spannung, man lernt immer was Neues dazu. Mit seinem Charisma, seiner Bodenständigkeit und seinem Auge fürs Detail sowohl in taktischer als auch mentaler Hinsicht hat er mich schwer beeindruckt. Der FC Südtirol kann die Klasse in der Serie B nur dann halten, wenn er als Team funktioniert. Bisoli setzt nicht auf mannschaftliche Geschlossenheit, er trainiert sie.“

Sie sagen Leandro Greco eine große Trainer-Zukunft voraus. Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen Bisoli und Greco?

&bdquo; Leo Greco hat in den 3 Wochen als Chef-Trainer sehr gute Arbeit geleistet. In Brescia und gegen Venezia hätten wir durchaus punkten können. Die Basis für die 2 Erfolge gegen Pisa und Como hat die Mannschaft auch unter Greco gelegt. Er tauscht sich mit Bisoli täglich aus und leistet seinen Beitrag. Greco ist intelligent genug, um zu wissen, dass es nicht der richtige Moment war, um eine Dauerlösung mit ihm als Chef-Trainer anzustreben.“

„Pech allein ist sicher keine Erklärung.“ Hannes Fink über die vielen Muskelverletzungen beim FCS

Die neue Saison hat eben erst begonnen, da muss der FC Südtirol bereits mehrere Ausfälle wegstecken. Schon ein halbes Dutzend Muskelverletzungen hatte man zu beklagen. Ist das einfach Pech oder doch auch einer schlechten Vorbereitung geschuldet?

&bdquo;Pech allein ist sicher keine Erklärung. Wir haben 3 Fitness-Coachs, 3 Physiotherapeuten und 4 Trainer – alle gemeinsam tragen Verantwortung. Es ist kein Geheimnis, dass die Sommer-Vorbereitung im Trainingslager nicht so verlaufen ist, wie wir uns das gewünscht hatten. Hinzu kommt die höhere Liga – ein Serie-B-Spiel kostet mehr Kraft als ein Drittliga-Match, sowohl körperlich als auch mental. Ein Beispiel: Fabian Tait hat vor seiner Verletzung im Heimspiel gegen Venezia in 38 Minuten mehr Sprints absolviert als im Vorjahr in 90 Minuten gegen Padova. Selbst die Imposanz der Stadien raubt Energie. Auch andere Vereine haben schon einige Muskelverletzungen zu beklagen, wir definitiv einige zu viel. Gemeinsam müssen wir jetzt schauen, was wir optimieren können. Das betrifft alle Mitglieder im Trainerteam, nicht nur eine Person allein. Der Coach mit seinen Mitarbeitern arbeitet in Absprache mit den Fitness-Trainern und umgekehrt.“

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Parma	33	59:32	69
2. Como	33	49:35	64
3. Venezia	33	60:38	61
4. Cremonese	33	43:28	59
5. Catanzaro	33	53:42	55
6. Palermo	33	58:48	51
alle ansehen

Wintersport

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Internationale Ligen

Tennis

Weitere Sportarten

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Fußballer oder Manager – welcher Job ist stressiger?

15 Jahre lang streifte sich Hannes Fink das Profitrikot des FC Südtirol über. Im Sommer ist der ehemalige Kapitän hinter den Schreibtisch gewechselt. S+ hat sich mit Rittner über verschiedenste Themen unterhalten.

Empfehlungen

Kommentare (0)