„Ibrahimovic hat mich schon im Spielertunnel eingeschüchtert“

Danilo Chiodi, die rechte Hand von Coach Pierpaolo Bisoli, hatte Nicoló Cherubin Möglichkeit eröffnet, Co-Trainer des FC Südtirol zu werden. &bdquo;Zu Danilo war der Kontakt seit der gemeinsamen Zeit in Padua nie abgerissen. Ich traf mich mit Bisoli und sagte sofort zu“, erzählte der 36-jährige Ex-Serie-A-Verteidiger, der nun seinen reichen Erfahrungsschatz an die FCS-Profis weitergibt.

Unter Bisoli hatte Cherubin bereits in Bologna und später bei Padova gespielt. Als er nach der Saison 2021/22 seine aktive Fußballer-Karriere bei Luparense in der Serie D beendete, wechselte er ins Trainerteam und wurde Assistent von Luparense-Coach Mauro Zironelli, der bekannt für seine ultraoffensive Spielidee ist. &bdquo;Der Wechsel nach Südtirol war auch deswegen perfekt für mich, weil ich nun unter einem Trainer arbeiten kann, der ein Meister der Defensive ist. Ich möchte alles aufsaugen, was Bisoli sagt. Er ist mit Leib und Seele Trainer, geht voll mit und lebt für seinen Club. Im Grunde sind wir uns ziemlich ähnlich. Klar haben wir manchmal auch unterschiedliche Meinungen, aber das ist gut so. Ich kann nur wachsen an seiner Seite“, betonte Cherubin.

Nicoló Cherubin, Co-Trainer des FC Südtirol.

Fußballerisch groß wurde der aktuelle FCS-Co-Trainer in Cittadella. Das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein verpasst er allerdings morgen (14 Uhr), weil er vor der Länderspielpause zu Hause gegen Pisa mit Rot vorzeitig in die Kabine musste. &bdquo;Das ärgert mich wahnsinnig, dass ich gegen Cittadella gesperrt bin. Viele Freunde werden am Samstag im Stadion sein. Ich wäre gerne unten an der Seitenlinie gestanden, leider muss ich auf der Tribüne Platz nehmen.“

Einst Teamkollege von Joachim Degasperi Bereits mit 11 Jahren spielte Cherubin für Cittadella. Er durchlief sämtliche Jugend-Teams und gab als 17-Jähriger unter Trainer Rolando Maran sein Liga-Debüt in der Serie C1. Zu seinen Teamkollegen gehörte auch Joachim Degasperi. &bdquo;Er hat mir damals sehr geholfen, als ich mit 16 Jahren meine ersten Trainings mit der ersten Mannschaft absolvierte“, erinnerte sich Cherubin, der in Cittadella auch mit Edoardo Gorini und Roberto Musso gespielt hat, die nun Cittadella coachen. Das Match am Samstag wird für Cherubin auf alle Fälle sehr emotional.

Cherubin im Duell mit Miroslav Klose. © AFP / ALBERTO PIZZOLI

Sein Serie-A-Debüt gab Cherubin am 7. Oktober 2007 in Palermo für Reggina. Der Club aus Kalabrien hatte sich im Sommer die Transferrechte gesichert. &bdquo;Es war ein sehr gutes Debüt, für die Presse war ich der beste Spieler auf dem Platz, weil ich gegen Palermo-Angreifer Amauri ein starkes Match machte.“ Der erste Serie-A-Abstecher war für Cherubin dennoch nur von kurzer Dauer.

Der beste Gegner war Ibrahimovic &bdquo;Trainer Massimo Ficcadenti musste gehen, unter Nachfolger Renzo Ulivieri kam ich nicht mehr zum Einsatz und wurde nach Avellino ausgeliehen. Dann kehrte ich zu Cittadella zurück, das mittlerweile in der Serie B spielte“, erzählte Cherubin. Nach 2 Jahren bei seinem Stammverein schaffte er erneut den Sprung in die Serie A, diesmal um zu bleiben. &bdquo;Die Jahre in Bologna und Bergamo waren die schönsten meiner Karriere. Ich hatte das Glück, gegen absolute Topstars zu spielen. Der Beste? Zlatan Ibrahimovic, eine Maschine. Er war einfach zu stark. Der hat mich schon im Spielertunnel regelrecht eingeschüchtert mit seiner herausfordernden Art.“

In der Saison 2011/12 in Bologna war Bisoli der Coach von Cherubin, doch schon im Oktober kam Stefano Pioli. &bdquo;Mich hat es nicht überrascht, dass er so weit gekommen ist. Pioli ist ein fantastischer Trainer, fachlich und menschlich. Nach dem Meistertitel mit Milan habe ich ihm eine Nachricht geschickt, er hat mir sofort geantwortet“, erzählte Cherubin, der nach Bolognas Abstieg 2014 leihweise für 2 Spielzeiten zu Atalanta wechselte, wo er auch mit Andrea Masiello zusammenspielte.

Nach seiner Rückkehr nach Bologna war er unter Roberto Donadoni nur dritte Wahl in der Abwehr, &bdquo;also entschied ich mich, nach Verona in die Serie B zu gehen. Für mich waren Einsätze immer wichtiger als die Spielklasse.“ In Verona schlug aber der Verletzungsteufel zu. &bdquo;Nach nur 5 Spielen erlitt ich einen Kahnbeinbruch, die OP lief schief, ich wurde nie wieder der Alte.“ Cherubin war damals erst 29 Jahre alt. Dank seiner Defensiv-Klasse konnte er sich dennoch bis 2021 im Profigeschäft halten. In Padua traf er Bisoli wieder und baute eine Freundschaft mit &bdquo;Prof“ Danilo Chiodi auf, der ihn im letzten Sommer zum FCS rief. So begann Cherubins zweite Karriere.

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„Ibrahimovic hat mich schon im Spielertunnel eingeschüchtert“

Als Nicoló Cherubin im Sommer die Anfrage erreichte, ob er sich vorstellen könne, Co-Trainer beim FC Südtirol zu werden, hat er nicht lange gefackelt. Mit uns sprach er über sein erstes Jahr als Assistent bei den Profis und über seine außergewöhnliche Fußball-Karriere.

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