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Die Curva Südt will die Stimmung im Drusus-Stadion verbessern.

In der FCS-Fanszene tut sich was: „Wir wollen laut sein“

Wenn an diesem Montag der FC Südtirol im Pokal-Hit gegen Sampdoria in die neue Pflichtspielsaison startet, werden auch sie dabei sein: Die Jungs der Curva Südt. Ein neuer Fanklub, der sich viel vorgenommen hat.

Wer die Playoffs der vergangenen Saison live im Drusus-Stadion verfolgt hat, dem dürften sie aufgefallen sein: Mehrere Dutzend Personen in weißen Shirts, die im Randsektor der Zanvettor-Tribüne für Stimmung sorgten. Viele Stadionbesucher fragten sich damals, wer denn diese neue Gruppe sei. Nun tritt sie erstmals geschlossen in die Öffentlichkeit.


Die neue Fangruppe heißt Curva Südt und will künftig für richtige Heimspielatmosphäre im Drusus-Stadion sorgen. Und das nach dem Motto: mehrsprachig, lautstark, gemeinsam. Die Männer und Frauen der neuen Gruppe orientieren sich dabei an der internationalen Fankultur, wollen mit einem Vorsänger, mit Trommeln und optischen Hilfsmitteln wie Fahnen und Schals die Stimmung in der Bozner Arena verbessern.

Fangesänge in mehreren Sprachen

Der Name Curva Südt soll zum einen die Absicht des aktiven Supports, aber auch die Mehrsprachigkeit widerspiegeln. Gesungen und angefeuert wird vorwiegend in italienischer, aber auch in deutscher Sprache, sogar einen ladinischen Schlachtruf haben sich die Curva-Mitglieder ausgedacht. Der neue Fanklub will die Vielseitigkeit Südtirols direkt in seinen Block, den Sektor 2A direkt gegenüber der Gradinata Nord, holen und so möglichst viele Zuschauer für aktive Stimmung im Stadion begeistern.

Was im vergangenen Herbst als Reise-Whatsapp-Gruppe von vier Freunden vor dem Auswärtsspiel in Palermo begonnen hat, ist mittlerweile zu einem Fanklub mit 153 Mitgliedern aus allen Landesteilen angewachsen. Viele von ihnen werden am Montagabend (SportNews tickert ab 18 Uhr live) im Marassi-Stadion in Genua dem FCS in der ersten Pokalrunde die Daumen drücken, wie uns Curva-Südt-Präsident Christian Theiner erzählt. Im nachfolgenden Interview stellt er den neuen Fanklub etwas genauer vor.
„Wir haben Mitglieder aus 43 Gemeinden, vom Hochpustertal bis ins Obervinschgau.“ Christian Theiner, Präsident Curva Südt

Wie ist die Curva Südt aufgebaut?

Christian Theiner: „Wir sind eine ehrenamtliche Organisation. Wir sind von acht Gründern auf 153 Mitglieder angewachsen. Die Kerngruppe von 20 Personen macht das Organisatorische, sprich Auswärtsfahrten und Events organisieren, das Bürokratische, Finanzielle und das Merchandising. Wir haben Mitglieder aus 43 Gemeinden, viele kommen aus dem Raum Bozen, die Curva-Südt-Landkarte erstreckt sich aber vom Hochpustertal bis ins Obervinschgau.“


Ist die Curva Südt eine Ultra-Gruppe oder sehen Sie sich eher als Fan-Dachgemeinschaft?

„Bei uns fließen mehrere Strömungen zusammen. Es gibt junge, engagierte Mitglieder, die sich an die Ultra-Kultur anlehnen und es gibt andere, die in erster Linie gemeinsam Fußball schauen und ihr Team supporten wollen. Wir alle haben uns auf einen Weg geeinigt: Wir sind für alle offen, bieten allen Sprachgruppen und Kulturen eine Heimat und machen vor allem eines, nämlich den FC Südtirol lautstark und bedingungslos unterstützen – sowohl zuhause, als auch auswärts.“


Wie ist der Altersschnitt in der Curva Südt?

„Der Kern der Curva Südt verfolgt den FCS bereits seit vielen Jahren, war zum Teil auch in anderen Gruppen schon aktiv. Dort liegt der Schnitt ungefähr bei 30 Jahren. Unsere Truppe ist aber bunt gemischt, wir haben genauso Jugendliche, wie Personen gehobeneren Alters dabei. Und: Bei uns sind gerne weitere Fans willkommen, unabhängig vom Alter. Wer interessiert ist, kann sich im Stadion an uns wenden oder uns auf den üblichen Social-Media-Kanälen finden.“


Wie schwierig ist es, beim FCS eine Art Fankultur aufzubauen?

„Man muss sagen, dass es bereits vor uns mehrere Fanklubs versucht hatten bzw. haben wir mit der Gradinata Nord bereits eine engagierte Gruppe. Die sind sicherlich in der Vorreiterrolle. Wir wollen auch nicht als Konkurrenz zur Gradinata auftreten. Wir haben eine andere Philosophie als sie, doch im Grunde geht es darum den Verein zu supporten. Klar, sorgen im Drusus-Stadion meist noch die Auswärtsfans für die Stimmung, doch das wollen wir ändern. Eine Schwierigkeit ist sicherlich, dass die FCS-Fans weit übers Land gestreut sind, man muss diese Leute – teils über weite Anreisewege – erst ins Stadion locken. Ich bin aber überzeugt, dass uns das als mehrsprachige Gruppe gelingen wird.“

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