Nach 12 Jahren: Beim FC Südtirol endet eine Ära

&bdquo;Ich werde wieder Trainer in Natz. Die Doppelbelastung aus meinem Beruf als Sportlehrer und dem Job beim FC Südtirol wurde mir einfach zu viel“, begründete Schraffl seinen Schritt. Beim FC Südtirol geht mit dem Abschied von Schraffl eine Ära zu Ende. Seit 2013 war er Verantwortlicher für den FCS-Nachwuchs.

Damals trat er die Nachfolge von Fausto Grandi an. &bdquo;Ich denke schon, dass der Jugendsektor entscheidend dazu beigetragen hat, dass der FC Südtirol heute da steht, wo er steht, nämlich in der Serie B“, sagte Schraffl, der bei der &bdquo;Klassenerhalt-Party“ im FCS Center in Rungg gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Dino Ciresa und Daniel Ochner feierlich verabschiedet wurde.

Rund 25 Spieler gewinnbringend verkauft &bdquo;Als der FC Südtirol noch in der Serie C spielte, ging es auch darum, mit den Verkauf von Jugendspielern Gewinne zu erzielen, die dann in den Aufbau der Profimannschaft flossen“, erklärte Schraffl. &bdquo;Da haben wir einen guten Job gemacht. Rund 25 Spieler haben wir in den letzten Jahren gewinnbringend abgegeben und ihnen gleichzeitig den Weg in den großen Profifußball geebnet. Ich denke da beispielsweise an Lorenzo Sgarbi, der zu Napoli wechselte, oder Luca Polli, den Sampdoria verpflichtete. Aber da gibt es noch viele andere“, erinnerte Schraffl.

Wurden von FCS-Präsident Gerhard Comper (rechts) feierlich verabschiedet: Daniel Ochner, Dino Ciresa und Alex Schraffl (von links).

Nun habe sich die Strategie geändert. &bdquo;Seit dem Aufstieg in die Serie B hat der Einbau in die Profimannschaft von unseren größten Nachwuchs-Hoffnungen oberste Priorität“, betonte Schraffl. &bdquo;Ein Raphael Kofler ist heute schon mindestens 3 Millionen Euro wert. Mit den Davi-Brüdern haben wir zwei weitere Eigengewächse in unserem Serie-B-Kader. Das erfüllt mich schon mit sehr viel Stolz. Nur den Fabian Tait darf ich nicht mitzählen, denn der war nie in unserer Jugend“, schmunzelte Schraffl, der auch an die Zweitliga-Profis erinnerte, die im FCS-Jugendsektor groß wurden und eben dann anderswo ihre Karriere fortsetzten.

Der Laden läuft &bdquo;Sgarbi, Wieser, Zuelli, Zanon, De Luca – sie alle haben über den FC Südtirol ihren Traum vom Profifußball verwirklicht. Und vergessen wir nicht Simon Straudi, der in Klagenfurt in der Bundesliga spielt. Im Jugendfußball sind nicht die Pokale wichtig, die man gewinnt, sondern die Zahl der Talente, die es letztlich schaffen, ihren Traum wahr werden zu lassen.“ „Ich denke schon, dass der Jugendsektor entscheidend dazu beigetragen hat, dass der FC Südtirol heute da steht, wo er steht“ Alex Schraffl Stolz ist Schraffl auch auf die Zusammenarbeit mit den Südtiroler Vereinen. &bdquo;Als ich beim FC Südtirol anfing, war es alles andere als leicht. Doch Jahr für Jahr wurde die Zusammenarbeit besser. Jetzt haben wir über 100 Partner-Vereine in der gesamten Region. Dafür möchte ich allen Amateurclubs im Land danken. In diesen zwölf Jahren gab es unzählige Fahrten, Gespräche – die Arbeit war stets konstruktiv, produktiv und am Ende erfolgreich. Das freut mich am meisten.“

Zu Schraffls Aufgaben gehörte auch der Aufbau der FC Südtirol Women. &bdquo;Wir starteten bei Null, jetzt haben wir einen der stärksten Frauenfußball-Vereine im oberitalienischen Raum. Bei den Mädchen feiern wir riesige Erfolge. Hier in Südtirol haben wir ein enormes Potenzial, was den Frauenfußball betrifft“, betonte Schraffl.

Die größten Talente Talente hat Schraffl viele kommen und gehen gesehen. &bdquo;Das größte Talent war ohne Zweifel Simon Straudi, physisch und athletisch war er auf einem anderen Level. Sgarbi war ebenso ein Ausnahme-Talent, hatte aber Verletzungspech. Mit Riesen-Klasse war David Wieser ausgestattet, körperlich aber nicht ganz so stark. Am Ende müssen so viele Faktoren zusammenpassen“, erklärte Schraffl.

Simon Straudi (links, heute bei Klagenfurt) war laut Schraffl das größte Talent im FCS-Nachwuchs. © APA / DIETMAR STIPLOVSEK

Den entscheidenden Unterschied mache letztlich immer die Mentalität. &bdquo;Talente im Fußball gibt es wie Sand am Meer. Es braucht auch die richtige Einstellung, den Willen, sich jeden Tag zu verbessern. Tait und Kofler sind keine Mega-Talente, aber Mentalitätsmaschinen. Da kann sich jeder eine Scheibe abschneiden.“

Schraffl erinnerte an Nadir Zortea, den 2013 der damalige Sportdirektor Luca Piazzi aus Feltre in die FCS-Jugend holte. &bdquo;Er blieb ein Jahr lang bei uns, war ein guter Spieler, aber sicher nicht herausragend. Heute ist er Stammspieler bei Cagliari in der Serie A. Das meine ich, wenn ich sage, dass die Mentalität den Unterschied macht.“

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Monza	14	20:9	30
2. Frosinone	14	26:13	28
3. Modena	14	21:9	26
4. Cesena	14	20:14	26
5. Venezia	14	25:12	25
6. Palermo	14	21:10	23
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Nach 12 Jahren: Beim FC Südtirol endet eine Ära

Stolz blickt Alex Schraffl auf seine zwölf Jahre als FCS-Jugendverantwortlicher zurück. „Wir haben aktuell allein in der Serie B acht Profis, die wir beim FC Südtirol ausgebildet haben“, betonte der 50-jährige Brixner, der nun dorthin zurückkehrt, von wo er einst auszog.

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