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FCS-Spieler Raphael Kofler geht mit der aktuellen Situation locker um – aus gutem Grund. © SN

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FCS-Spieler Raphael Kofler geht mit der aktuellen Situation locker um – aus gutem Grund. © SN

Raphael Kofler und das Millionenspiel: „Gerade Funkstille“

Am Mittwoch hat der FC Südtirol seinen neuen Kader im Rahmen des Trainingslagers in Ridnaun den Medienvertretern präsentiert. Reihum stellten sich die Spieler für persönliche Pressegespräche zur Verfügung. Einer war dabei besonders gefragt: Raphael Kofler, 20 Jahre jung und das funkelnde Juwel des Zweitligisten.

Alexander Foppa

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Alexander Foppa

Kofler war einer der letzten Spieler, die von den FCS-Mitarbeitern zum „Media Day“ in den Räumlichkeiten des Hotel Schneeberg gebracht wurden. Nicht nur wegen seiner 1,93 Meter Körpergröße zog er beim Betreten des Saales viele Blicke auf sich. Die Kameralichter fingen ihn sofort ein, Journalisten zückten ihre Notizblöcke und Audiogeräte. Raphael Kofler ist die heißeste FCS-Personalie am Transfermarkt – und damit ein gefragter Mann.


Als Kofler Augenblicke später an den SportNews-Tisch schritt, sackte er erstmal auf die weich gepolsterte Eckbank. „Puh, ich dachte, die Anstrengungen seien nach dem morgendlichen Training erstmal vorbei“, lächelte er. Kofler war frisch geduscht, doch perlten schon wieder kleine Schweißperlen auf seiner Stirn. Er weiß natürlich, weshalb sich die Journalisten um ihn reißen. Deshalb unsere ersten Fragen: Gibt es eine Art Maulkorb vom Verein? Wie tief darf in Transferangelegenheiten gebohrt werden? „Wir haben da keine Richtlinien. Aber ich muss gleich sagen: Es wird trotzdem die klassischen Antworten geben.“

Kommt die große Offerte?

Zur Erklärung: Die Personalie Raphael Kofler wird in der Gerüchteküche gerade heiß gekocht. Mehrere Serie-A-Vereine haben ihre Fühler ausgestreckt, darunter auch Hellas Verona, Sassuolo und Cremonese. Angeblich soll der FC Südtirol für den U20-Nationalspieler eine Ablöse von mindestens 2,5 Millionen Euro fordern. Die Summe ist bis dato allerdings nicht bestätigt, ebenso wenig wie ein konkretes Angebot. „Es bräuchte einen Interessenten und ein Angebot, das den Vorstellungen des FCS entspricht. Aktuell ist das offenbar nicht der Fall, warum sollte ich mich also davon ablenken lassen?“, sagt Kofler salopp.
„Beim FC Südtirol und in Südtirol fühle ich mich wohl“ Raphael Kofler

Der Youngster gibt sich in der Causa generell äußerst gelassen. Ist die Unbekümmertheit gespielt oder lässt ihn das Millionenspiel um seine Person wirklich kalt? „Ich lese gerade keine Medienberichte, bin wenig im Internet unterwegs. Wenn ich mal was mitbekomme, dann, weil mir jemand via Whatsapp einen Artikel oder einen Screenshot schickt. Doch auch dann kann ich nur die üblichen Antworten geben: Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt. Das ist der FC Südtirol.“

Raphael Kofler bereitet sich im Ridnauntal auf seine dritte Profisaison vor. © FCS

Raphael Kofler bereitet sich im Ridnauntal auf seine dritte Profisaison vor. © FCS

Kofler sagt selbst, er sei in einer „komfortablen Situation“. Zum einen weckt er offenbar höherklassig Interesse, ist gerade dabei, die nächsten Stufen auf der Karriereleiter abzutasten. Andererseits „spiele ich für einen Verein, der in ganz Italien dafür bekannt ist, junge Spieler exzellent auszubilden. Und das ist zugleich mein Heimatverein“, schwärmt der junge Mann aus Rabland. „Beim FC Südtirol und in Südtirol fühle ich mich wohl. Was dann die Zukunft bringt, wird sich zeigen.“

Die sportliche Zukunft liegt aktuell nicht in seinen Händen. „Das ist auch gut so. Dafür gibt es Sportdirektoren und einen Spielerberater“, schmunzelt Kofler. Und letzterer würde sich erst melden, sollte Konkretes auf den Tisch kommen. „Aktuell herrscht da Funkstille.“ Also konzentriere er sich darauf, die Saison beim FC Südtirol bestmöglich vorzubereiten.

Zwischen Meer und Vinschger Bergen

Der Innenverteidiger war nach seiner zweiten Zweitligasaison, in der er mit 29 Einsätzen, knapp 2000 Spielminuten und seinem Premierentor ganz kräftige Duftmarken setzte, „doch ziemlich ausgelaugt“, wie er selbst sagt. Danach ging es mit Freunden erstmal zum Städtetrip nach Barcelona, dann mit der Freundin nach Kroatien ans Meer und schließlich „an den Wochenenden mit Kollegen oder der Familie zum Wandern in die Vinschger Berge.“

Raphael Kofler hat sich am Mittelmeer  erholt. © Instagram/_raphaelkofler_

Raphael Kofler hat sich am Mittelmeer erholt. © Instagram/_raphaelkofler_

Nebenbei hat Kofler einen strikten Trainingsplan abgearbeitet, ordentlich an der Kondition gefeilt. Jetzt werden die Zügel nochmal angezogen. „Ich bin jemand, der sehr selbstkritisch ist und wirklich hart an sich arbeitet. Man kann es durchaus Verbissenheit nennen. Ich denke, das ist aber irgendwie unsere Südtiroler Mentalität.“ Diese Mentalität wird Kofler auch kommende Saison auf den Platz bringen, ob beim FCS oder vielleicht doch höherklassig, wird sich die nächsten Wochen zeigen.

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