FCS-Held Silvio Merkaj (links) wird von Raphael Odogwu und den weiteren Mitspielern gefeiert. © FC Südtirol

Totgesagte leben länger: Spektakuläres FCS-Remis

Lange Zeit lief am Freitagabend in Frosinone alles gegen den FC Südtirol. Doch dann zeigten die Weißroten mit einer spektakulären Aufholjagd, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Ein Spieler wurde zum großen Helden.

19. September 2025

Von: det

In Frosinone wurde am Freitag natürlich Fußball gespielt. Dennoch erinnerte der FC Südtirol im Stadio Benito Stirpe irgendwie an einen Boxer. Ein Boxer, der nach vielen harten Schlägen schon in den Seilen hing. Ein Boxer, der kurz davor war, den K.o.-Punch zu kassieren. Und ein Boxer, der sich plötzlich wieder aufrappeln konnte, zum unerwarteten Gegenschlag ausholte und in Windeseile aus dem 0:2-Rückstand ein 2:2-Remis machte. Ein Unentschieden, das sich wie ein Sieg anfühlte.

Denn: Bis zur 72. Minute lief alles – aber wirklich alles – gegen den FC Südtirol. In einer ersten Halbzeit zum Vergessen fingen sich die Weißroten zwei Gegentore ein, wobei Filipe Bordon zum großen Unglücksraben avancierte. Der brasilianische U20-Nationalspieler, der nach den muskulären Problemen von Andrea Masiello erstmals von Beginn an ran durfte, war an beiden Gegentoren entscheidend beteiligt.

Kapitän Fabian Tait im Duell mit zwei Frosinone-Spielern. © FC Südtirol

Dann wurde ein FCS-Treffer von Merkaj (ausgerechnet nach Kopfball von Bordon) aberkannt, weil der Torschütze wenige Zentimeter im Abseits stand. Und zu allem Überfluss handelte sich Trainer Fabrizio Castori während der Halbzeit im Kabinentrakt wegen Protesten die Rote Karte ein. Weil auch nach dem Seitenwechsel zunächst keine Reaktion des FCS kam, nahm die Niederlage immer klarere Konturen an.

Doch dann folgte innerhalb von sechs Minuten die weißrote Auferstehung. Dabei avancierte der überragende Silvio Merkaj zum großen Helden. Mit einer puren Willensleistung bereitete der Albaner zunächst den Anschlusstreffer von Jacopo Martini vor und setzte dann per Elfmeter (Molina war gefoult worden) selbst den Schlusspunkt. Damit unterstreicht Merkaj einmal mehr, von welcher Wichtigkeit er mittlerweile für den FCS ist, denn auch ansonsten war er im Angriff der Dreh- und Angelpunkt.

Dieser Punkt gegen das formstarke Frosinone ist für den FC Südtirol Gold wert. Nun haben die Weißroten acht Tage lang Zeit, um sich auf das nächste Match vorzubereiten: Am Samstag, 27. September kommt Reggiana ins Drususstadion.

Frosinone Calcio – FC Südtirol 2:2

Frosinone (4-3-3): Palmisani; Anthony Oyono (ab 84. Jeremy Oyono), Calvani, Bracaglia (ab 83. Marchizza), Monterisi (ab 69. Cittadini); Calo, Koutsoupias, Kone; Ghedjemis, Vergani (ab 89. Zilli), Kvernadze (ab 69. Masciangelo)

FC Südtirol (3-5-2): Adamonis; Kofler, Pietrangeli, Bordon (ab 46. El Kaouakibi); Molina, Tait (ab 64. Martini), Tronchin (ab 85. Federico Davi), Mallamo (ab 68. Zedadka), Davi; Merkaj, Pecorino (ab 46. Odogwu)

Tore: 1:0 Handelfmeter Giacomo Calo (10.), 2:0 Fares Ghedjemis (30.), 2:1 Jacopo Martini (72.), 2:2 Foulelfmeter Silvio Merkaj (78.)

Serie B, 4. Spieltag

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