S+
Der Österreicher Matthias Braunöder steckt mit Bari in der Krise – sportlich als auch stimmungstechnisch. © SSC Bari

a Serie B

Der Österreicher Matthias Braunöder steckt mit Bari in der Krise – sportlich als auch stimmungstechnisch. © SSC Bari

Vor FCS-Gastspiel: Bari versinkt im Chaos

Der FC Südtirol wartet in der Serie B seit 10 Spielen auf einen Sieg. Dieser soll am Samstagnachmittag gegen Bari folgen. Der Gegner aus Süditalien reist aber nicht nur mit sportlichen Problemen nach Bozen, sondern steckt in einer Art Identitätskrise.

Die Bari-Fans liegen seit Langem im offenen Clinch mit der Besitzer-Familie De Laurentiis, der allmählich zu eskalieren droht. Erst am Montag versammelten sich zahlreiche Anhänger in der Stadt mit Bannern und Sprechchören, um ihren Unmut öffentlich zu zeigen. Parallel dazu gab es eine kollektive Entscheidung der organisierten Kurve, das Heimspiel gegen Pescara nicht im Stadion zu verfolgen, sondern zu boykottieren.


Hintergrund: Aurelio De Laurentiis besitzt über seine Filmproduktionsfirma „Filmauro“ zwei Vereine: Serie-A-Klub Napoli und seit 2018 auch den SSC Bari, dessen Präsident sein Sohn Luigi ist. Viele Anhänger sehen in der Miteigentümerschaft ein Problem für die Identität des Vereins und die Zukunft von Bari. Banner mit Botschaften wie „ein seriöser Verein gesucht“ – sowie Pfiffe und Protestgesänge gegen Mannschaft und Vereinsführung gibt es immer wieder.

Die Bari-Fans protestieren seit langem gegen die Vereinsführung.

Die Bari-Fans protestieren seit langem gegen die Vereinsführung.


Viele Bari-Fans fühlen sich von der Vereinsführung im Stich gelassen – durch sportliche Misserfolge, mangelnden Einsatz und fehlende Kommunikation. Die Anhänger der Apulier wollen wissen, wo die Reise hingeht, und träumen eigentlich von einer Rückkehr in die Serie A. Schließlich ist das heimische San-Nicola-Stadion mit einer Kapazität von 58.000 Zuschauern eines der größten Italiens.

Auch sportlich läuft es nicht

Vor zweieinhalb Jahren war Bari noch dicht vor dem Serie-A-Aufstieg. Damals scheiterten die Süditaliener erst im Playoff-Finale in letzter Minute. Im Halbfinale hatte Bari den FCS ausgeschaltet. Seitdem ging es aber wieder bergab mit dem Klub. Auch heuer heißt die Realität wieder Abstiegskampf. Derzeit liegt Bari nur einen Zähler vor dem FC Südtirol, der den ersten Relegationsrang innehält.

Gaetano Castrovilli  liegt mit Bari nur einen Zähler vor dem FC Südtirol auf Rang 15. © Domenico Bari

Gaetano Castrovilli liegt mit Bari nur einen Zähler vor dem FC Südtirol auf Rang 15. © Domenico Bari


Ex-Coach Fabio Caserta, der zu Saisonbeginn erst übernommen hatte, musste Ende November seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger holte in drei Spielen erst zwei Punkte. Beim 1:1 am Montag gegen Pescara verschoss Baris Gabriele Moncini gleich zwei Mal einen Elfmeter, nachdem der Schiedsrichter den Strafstoß wiederholen hatte lassen. Im Finish flogen Neo-Trainer Vincenzo Vivarini, Funktionär und Ex-Kapitän Valerio Di Cesare, ein Verteidiger und auch noch der Teamarzt mit Rot vom Feld. Die Nerven liegen also blank beim kommenden FCS-Gegner.

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2025 First Avenue GmbH