Warum Tait Mentalität fordert und sein Hund ein Glücksbringer ist

Der Salurner ist ein Arbeiter, ein Kämpfer, pragmatisch und bodenständig, geradeaus und ehrlich. &bdquo;Das war der schwierigste Moment in 2 Jahren Serie B“, sagte der FCS-Kapitän über die Ausgangslage vor dem Gastspiel in Ascoli. &bdquo;Und wir haben genau die Reaktion gezeigt, die ich mir erhofft hatte.“ Tait hat beim FC Südtirol schon viel erlebt, doch so schwer und kompliziert war es lange nicht mehr. &bdquo;Wir standen vor dem schwierigsten Spiel seit dem Aufstieg in die Serie B – gegen eine Mannschaft, die 2 Punkte hinter uns lauerte, auswärts, in einer hitzigen Atmosphäre. Wenn man dann diese Leistung abliefert, zeugt das von Charakterstärke und Mentalität“, freute sich der FCS-Kapitän. Tait hatte auf so einen Auftritt gehofft. &bdquo;Ich wusste, dass wir es können. Das Match gegen Cosenza war einfach zu schlecht, um wahr zu sein“, blickte der Salurner auf die 0:1-Pleite im letzten Heimspiel zurück. &bdquo;Es gibt diese Spiele, in denen nichts funktioniert. Auch Parma und Cremonese hatten solche Partien. Unser Problem war, dass wir diese schlechte Leistung im falschesten Moment gezeigt haben – in einem 6-Punkte-Match zu Hause gegen einen direkten Gegner. Es fehlte die Energie, vielleicht haben wir das Spiel emotional überladen. Ich kann mir die Leistung nicht erklären“, meinte Tait und fügte hinzu: &bdquo;Wir hatten nach Cosenza also 2 Möglichkeiten: Entweder in eine Depression zu verfallen, oder uns zu sagen: Nie wieder so ein Auftritt, wir machen es jetzt besser.“ „Vergessen wir die letzte Saison. Unsere Realität ist der Abstiegskampf.“ Fabian Tait Tait war davon überzeugt, dass der FC Südtirol die richtige Antwort geben wird. &bdquo;Ich wusste es. Denn ich sehe ja, wie die Mannschaft trainiert. Unsere Formkurve zeigt nach oben. Es geht aufwärts. Oft braucht es genau solche Pleiten wie gegen Cosenza, um noch weiter zu wachsen“, betonte Tait, der auch weiß, dass der Weg zum Klassenerhalt lang, steinig und schwer bleibt. &bdquo;Wir sind da, wo wir sein müssen. Vergessen wir die letzte Saison. Wir müssen sie aus den Köpfen rausbekommen. Unsere Realität ist der Abstiegskampf. Wir haben gleich viel Punkte wie Bari und Sampdoria, ein Club wie Spezia liegt hinter uns. Trotzdem soll bei uns alles schlecht sein? Das denke ich nicht. Klar hoffe ich, dass wir eine Siegesserie hinlegen. Aber einstellen müssen wir uns auf einen Kampf um den Ligaverbleib bis zur letzten Minute. Die Mentalität aus dem Ascoli-Match gilt es in jedem Spiel zu zeigen“, forderte der Salurner. Taits Hund als Glücksbringer Mit dem Führungstreffer und dem Eigentor zum zwischenzeitlichen 1:1 war Tait der ganz große Protagonist der Partie in den Marken. &bdquo;Das war wirklich ein blödes Eigentor, total unglücklich“, sagte der Kapitän, der die Reaktion seiner Truppe auf den Ausgleichstreffer lobte. &bdquo;Das 1:1 hätte uns umhauen können, aber wir haben zurückgeschlagen. Die Spieler, die reingekommen sind, haben einen entscheidenden Beitrag geleistet, sie waren super.“ Den Sieg-Treffer in Ascoli erzielte einer von Taits besten Kumpels: Andrea Masiello. Tait erzählte dazu eine lustige Anekdote. &bdquo;Als kleinen Glücksbringer trage ich ein Foto von meinem Hund Achille an den Schienbeinschonern. Vor dem Spiel in Ascoli bat mich Masiello kurz um das Hundebild, denn er würde diesmal etwas Glück benötigen, meinte er mit einem Augenzwinkern.“ Der Rest der Geschichte ist bekannt. In der 78. Minute schnappte sich Masiello die Kugel von Ascoli-Angreifer Pablo Rodriguez, spielte einen Doppelpass mit Daniele Casiraghi und traf durch die Beine von Keeper Emiliano Viviano zum 2:1 für den FCS. &bdquo;Mein Hund hat ihm offensichtlich Glück gebracht“, lachte Tait. Der FC Südtirol hat jetzt 27 Zähler auf dem Konto, 5 Punkte beträgt der Vorsprung auf einen Relegationsplatz. In der letzten Saison reichten 41 Punkte für den direkten Klassenerhalt. &bdquo;Das wird heuer ähnlich sein. 42 oder 43 Punkte wird es brauchen“, meinte Tait. Lobende Worte für Trainer Valente Mit Trainer Federico Valente sei der richtige Fußball-Lehrer auf der Kommandobrücke. &bdquo;Er schaffte in einer sehr schwierigen Phase nach der Trennung von Coach Bisoli bei den Spielern neuen Enthusiasmus und Vertrauen“, sagte Tait. &bdquo;Er schaffte es, die Köpfe wieder frei zu kriegen.“ Erstmals in seiner gesamten Fußballer-Laufbahn hat Tait einen Trainer, der Deutsch mit ihm spricht. &bdquo;Das ist tatsächlich völlig neu für mich“, musste der FCS-Kapitän breit grinsen. &bdquo;Mit Kevin Vinetot und Jeremie Broh spricht Coach Valente Französisch.“ Auch dank seiner empathischen, offenen Art schaffte es der FCS-Trainer, die Spieler trotz der Rückschläge und Niederlagen voll hinter sich zu bringen. Diese mannschaftliche Geschlossenheit machte sich am Sonntag in Ascoli bezahlt. Jetzt muss der FC Südtirol an diese Leistung anknüpfen, schon am Samstag (14 Uhr) zu Hause gegen Venezia.

Serie B Italien	SP	TV	P
1. Parma	34	59:32	70
2. Como	34	54:37	67
3. Venezia	34	62:39	64
4. Cremonese	34	43:28	60
5. Catanzaro	34	53:42	56
6. Palermo	34	58:48	52
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Fabian Tait ist einer, der vorausgeht und seine Mannschaft mitnimmt – als Kapitän auf dem Spielfeld, aber auch abseits vom grünen Rasen. Keiner verkörpert den FC Südtirol mehr als er.

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